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Warum Facebook unser Freund ist

Ich gebe zu, ich motze manchmal über Facebook. Wenn Maria mal wieder „greetz all her freinds in the USA and wisches a Hapi Haloween” oder wenn aus Solidarität irgendeiner vom Aussterben bedrohten Fledermausart gegenüber mal wieder alle Frauen ungeschminkte Selfies oder Herren Bilder ihrer Genitalien in Socken posten.

Aber: Facebook ist auch etwas sehr Wunderbares. Hier 10 Gründe dafür:

  1. Das damalige Sekundarschulgspähnli, das uu fest schwanger werden will, postet jeden Monat ein Zyklus-Update („Oh nein, schon wieder Schmierblutungen L“). Somit weiss man immer, ob man ihr bei einem eventuellen Treffen zur endlich geglückten Erwartung gratulieren soll oder ob die Kleider nur des Frusts wegen etwas enger geworden sind.
  2. Die Geburtstagserinnerungen auf der Startseite haben wohl schon so manche Beziehung gerettet.
  3. So brutal die „Gelesen“-Funktion des Chats auch sein mag – so weiss man wenigstens, ob man berechtigterweise sauer ist.
  4. Man kann nach einer durchzechten Nacht noch einmal überprüfen, ob der geile Typ tatsächlich „Gefässchirurg“ oder doch eher „Gesässfrisur“ gesagt hat…
  5. Man kann längst vergessene Freunde wiederfinden – und deren Freundschaftsanfrage ignorieren, falls man sie gewollt vergessen hat.
  6. De Zukkihund.
  7. Man kann theoretisch den ganzen Tag mit geschlossenen Läden im Bett liegen und weiss trotzdem, wie das Wetter aussieht, welcher Promi gestorben ist und welche Freundinnen gerade ein Kind aus sich rausquetschen.
  8. Die „Hide“-Funktion. Müsste es im wahren Leben auch geben. Man wäre zwar entfernt bekannt, müsste sich aber nie sehen – und trotzdem könnte man sich gegenseitig um einen Gefallen bitten, wenn die Kacke mal am Dampfen wär.
  9. Menschen (auch solche unter 70) tauschen sich aktiv, kritisch und lebhaft über Politik aus, was eine grossartige Sache ist.
  10. Jeder Mann/Frau/Pony kann einen Blog und damit ein neues Leben starten. Und dafür gebührt Facebook meine unendliche Dankbarkeit.

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Autor: Yonni Meyer

Yonni Meyer (*1982) wuchs dort auf, wo’s mehr Kühe als Menschen gibt. Und das war gut so. Kantonsschule in der Nordschweizer Provinz (Hopp Schafuuse). Studium im Welschland (Sprachen und Psychologie). Umzug an die Zürcher Langstrasse 2011. Seither konstant kulturgeschockt. Ende Juli 2013 Geburt des Facebook-Blogs „Pony M.“
September 2013 Einstieg bei KULT. Ab 2014 Aufbruch in die freelancerische Text-Landschaft der Schweiz. Meyer mag Blues. Meyer mag Kalifornien. Meyer mag Igel. Meyer mag Menschen. Manchmal.

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JA. LEBEN!

Das muss man nicht haben: Einen Cheek-2-Cheek-Selfie mit Angie auf dem sie jedoch ins andere Smartphone schielt