in

Lesen macht dumm

Wenn der Ukraine-Konflikt (Was es eigentlich ja gar nicht ist, aber das wissen sie ja, das ist mittlerweile so offensichtlich, dass ich gar nicht näher darauf eingehen will) etwas an den Tag gebracht hat, dann die Tatsache, dass es zwischen den Maintream-Medien wie Bild, Blick, Spiegel, Focus, Faz, Welt, NZZ, Tagesanzeiger, den Sonntagszeitungen, ARD, ZDF, SRF, RTL, SAT1, VOX, BBC USW. in Tat und Wahrheit keine Unterschiede gibt. Die Vielfalt, Freiheit und Unabhängigkeit der etablierten Medien ist im besten Fall ein Hologramm. Jedes einzelne dieser Medienhäuser hat vor allem im Zusammenhang mit dem Absturz des Flugzeuges vorsätzlich oder grobfahrlässig die elementarsten journalisischen Regeln verletzt. Mehr noch. Sie haben gehetzt. Aufgewiegelt. Kraft ihrer Funktion dieselbe missbraucht, um die Logik der Menschen zu ficken.

Niemand weiss zwar genau wieso, aber offensichtlich herrscht ein munteres Treiben Richtung Krieg. Das mit dem Absturz lässt sich als Begründung nicht mehr hinbiegen. Auch unter starker Mithilfe oben erwähnter Mediengattung nicht. Das Totschlagargument der “Verschwörungstheorien” ist angesichts der jüngeren Zeitgeschichte immer stumpfer geworden. Und man fragt sich plötzlich, ob die Welt in den letzten hundert Jahren ebenso angelogen wurde wie in den letzten fünfzehn Jahren. Ob das, was wir zurzeit gerade für jeden sichtbar erleben, nur eine erst- und einmalige Sache ist, oder ob das bereits vor, während und nach den letzten beiden Weltkriegen  so verleumderisch und fadenscheinig über die Bühne ging? Ob das, was wir in unseren Geschichtsbücher gelernt haben wirklich so gewesen ist? Oder nicht, wie grad jetzt, aus reinen machtgierigen Interessen einer handvoll Menschen, die Welt angelogen wird, um Krieg zu führen, oder zumindest danach zu schreien? Die Geschichte wird immer von den Siegern geschrieben. Europa hat bereits zweimal verloren.

Niemand will Krieg. 99,999% der Menschen auf diesem Planeten nicht. Ausser ein paar wenigen. Die finden das geil. Offensichtlich. Kann man ja noch verstehen. Angesichts der Tatsache, dass ein paar drogensüchtige Grössenwahnsinnige das weltweite Finanzsystem kontrollieren und in den letzten dreissig Jahren dermassen in die Scheisse gefahren haben, dass es jetzt einen fetten Krieg braucht, um all die Schulden wegzuinflationieren. Da gehts nicht um Politik und Völkerrecht und anderen ethischen Scheiss, Blauhelme und so, da gehts um ein paar Konzerne, ein paar Tausend Menschen und ihre Vorstellung von Macht und Machterhaltung. Die einen wollen Gasvorkommen demokratisieren, die anderen Wasser privatisieren, die einen Kriegschiffe verkaufen, was auch immer. Da gibts ein paar Menschen, die denken ein bisschen anders, als der ganze Rest der Welt. Die haben dann nun mal auch das Geld, die Waffengewalt und die Macher der öffentlichen Meinung. Wie gesagt: In einer Diktatur gehören die Konzerne dem Staat. In einer Demokratie ist es genau umgekehrt. Ein Land zu demokratisieren, heisst, den Staat der Wirtschaft unterzuordnen. Das mag im nationalen Rahmen bis zu einem gewissen Punkt und immer im Sinne des Volkes eine Berechtigung haben, ist aber im länder- und kulturübergreifenen Kontext nie zu akzeptieren. Es geht nicht um Nazis in der geputschten Regierung gegen prorussischen Rebellen. Es geht um Konsumenten und Rohstoffe.

Der Staat hat dem Volk zu dienen. Die Wirtschaft hat dem Volk zu dienen. Die Wirtschaftsvertreter haben aufgehört dem Volk zu dienen. Und bezahlen die Regierungsvertreter, damit diese auch nicht mehr dem Volk dienen, sondern ihnen, denn, so sagen ihre Vertreter, nur wenn die Wirtschaft ungehindert schalten und walten kann, kann sie auch dem Volk dienen.

Die Medien haben der Wahrheit zu dienen. Sonst macht lesen dumm. Und die Intellektuellen müssten aufhören, sie zu lesen. Und damit ihre Existenzberechtigung als Intellektuelle aufgeben und etwas anderes machen. Selber denken, zum Beispiel. Die Zeit dafür wäre die Richtige.

Gefällt dir dieser Beitrag?

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Autor: Rainer Kuhn

Rainer Kuhn (*1961) hat das ganze Ding hier gegründet, aufgepäppelt, fünf Mal neu erfunden, vorher Werber, noch vorher Betriebsökonomie studiert, noch vorher Tennislehrer gewesen. Dazwischen immer mal wieder ein Kind gemacht. Wollte eigentlich mal Pferdekutscher im Fex-Tal werden, später dann Pfarrer. Im Herzen ein Landbub, im Kopf dauernd unterwegs. Schreibt drum. Hat ein paar Gitarren und ein paar Amps in der Garage stehen. Macht Musik, wenn er Zeit hat. Hat er aber selten. Blues und Folk wärs. Steht nicht gern früh auf. Füllt trotzdem die Kult-Verteilboxen jeden Monat mehrmals eigenhändig auf. Fährt Harley im Sommer. Leider mit Helm. Mag Mainstream-Medien nicht. Mangels Alternativen halt Pirat geworden. Aber das ist manchmal auch streng.

Facebook Profil

Die etwas anderen Tipps für Donnerstagabend

Nationalfeiertag