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Scheisse: Karl Dall freigesprochen!

Damit konnte nun wirklich niemand rechnen: Der deutsche Spassvogel Karl Dall ist gestern vor dem Zürcher Bezirksgericht vom Vorwurf der Vergewaltigung einer Schweizer Freiberufs-Journalistin freigesprochen worden.

Dabei standen die Zeichen so gut, dass hierzulande endlich einmal eine schillernde Figur eingebuchtet wird – nachdem ja schon den Hells Angels nicht genügend Kriminelles nachgewiesen werden konnte. Und Jörg Kachelmann. Und jemand sollte von der jetzt nicht extrem unattraktiven Mitte-Vierzigerin A.S. doch endlich Sex wollen, nachdem sie bei Adolf Ogi (per Gerichtsurteil), Jürgen Drews, Beat Schlatter, Hausi Leutenegger und einer stattlichen Zahl weiterer Persönlichkeiten – trotz intensivster Bemühungen – nicht landen konnte. Ich meine, was kann eine Frau mehr tun, als tausende Male anzurufen und tausende von Briefen zu schreiben, heimlich aufzulauern und unheimlich zu belästigen? Echt: WAS. KANN. EINE. FRAU. SONST. NOCH. TUN., um so einen Scheisskerl ins Bett zu kriegen!? Plätzchen backen? Einen Latexanzug kaufen?? Sich die Nase machen lassen??? Immerhin hatte S. ja nach eigenen Angaben über mehrere Jahre was mit Superpromi Udo Jürgens. Dieser blickt zwar etwas anders auf die “gemeinsame” Zeit zurück, nach welcher sich A. gemäss seiner Aussage an einem seiner Konzerte vor lauter Zuneigung eine Kugel in den Schädel jagen wollte. Aber ist ja egal – so hat halt jeder seine eigenen Mittel zu zeigen, dass mans ernst meint.

Aber zurück zum vorliegenden Fall. Wir vom Kult haben uns von Montag auf Dienstag im Schlafsack vors Bezirksgericht gelegt, um am frühen Morgen neben CNN, Joiz und Billag TV in der ersten Reihe zu stehen, wenns losgeht. Und dann gings los: Zuerst kam Frau S., dann dieser schlüpfrige, 73-jährige Dall, dem man ja jetzt rein äusserlich betrachtet schon allerlei Schandtaten zutrauen würde, mit Verlaub. Schon immer zugetraut hatte, schliesslich sieht er doch schon mindestens 40 Jahre aus wie ein typischer Sauhund. Wir waren, gemeinsam mit A.S., davon überzeugt, dass es dem Halunken heute an den Kragen gehen würde. Nicht so wie Kachelmann, der in letzter Sekunde seinen Wetterkrötenhals aus der Schlinge ziehen konnte. Frau S. sagte vor dem Richter aus, sie wollte keinen Sex und entblösste ihre Brüste, um ihrem Nichtwillen damit Nachdruck zu verleihen. Und sie zitierte Herrn Dall mit folgenden Worten: “Zieh das jetzt ab (das Höschen), ich will dich jetzt ficken!” Ha! Der Beweis! Jetzt MUSS der Gerechte den Übeltäter einkerkern! Der Beschuldigte entgegnete jedoch, dass er sich zwar mit der vermeintlich Geschädigten auf die Bettkante gesetzt hatte, allerdings mit dem Ziel, jene von selbiger zu stossen. Nötigenfalls gar mit einer 500er Note, genügend Geld für eine Taxifahrt retour nach Solothurn. So ging das dann immer hin und her und zum Schluss das Gericht: “Ist etz gut, Frau S., halten Sie die Klappe. Und Sie, Herr Dall, sie können gehen.” Aus, Ende. Das wars! Keine Sensation, kein Schuldspruch, und wir haben uns vergebens die Füsse in den Bauch gestanden.

Nicht ganz vergebens. Immerhin ist es uns gelungen, A.S. noch für einen kurzen Wortwechsel zu gewinnen.

Kult: Guten Abend, Frau S.

Frau S.: Hallo, junger Mann! Sagen Sie mal, sind beim Kult alle so attraktiv?

Kult: Äh… Eigentlich wollte ich Ihnen eine Frage stellen.

Frau S.: Bei einem Gläschen Prosecco?

Kult: Äh… Nein, jetzt. Hier auf der Strasse.

Frau S.: Na gut, dann fragen Sie, Sie Schlingel, Sie…

Kult: Wie fühlt man sich, wenn einem ein Richter sagt, dass man keinen Unfug erzählen soll – und dass man an einer obsessiven Zwangsstörung und einer erotomanen Wahnsymptomatik leide?

Frau S.: Hä!? Ich verstehe nur Bahnhof. Aber wissen Sie was? Dall hat mich nur benutzt, um im Gespräch zu bleiben. Dieser schrumpelige Typ mit Hängeglied (kichert) ist schon lange weg vom Fenster und brauchte wieder etwas Pöblissiti.

Kult: Wenn Sie das sagen… Und wie gehts jetzt weiter? Was haben Sie als nächstes im Sinn?

Frau S.: Na also, wissen Sie, mir wirds nicht langweilig, die Verehrer stehen Schlange. Heute Abend habe ich ein Date mit Walter Beller, morgen Lunch mit Victor Giacobbo und Apéro mit Beni Thurnheer.

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Autor: Pete Stiefel

Pete konnte pfeifen, bevor er der gesprochenen Sprache mächtig war – und an seinem ersten Schultag bereits schreiben. Trotzdem ist er da noch einige Jahre hingegangen. Danach schrieb und fotografierte er fürs Forecast Magazin, für Zürichs erstes Partyfoto-Portal stiefel.li, fürs 20 Minuten, MUSIQ, Q-Times, Party News, WORD Magazine, war Chefredaktor vom Heftli, lancierte das Usgang.ch Onlinemagazin – und er textete für Kilchspergers und von Rohrs Late Night Show Black’N’Blond und Giaccobo/Müller. Er trägt (vermutlich) keine Schuld daran, dass es die meisten dieser Formate mittlerweile nicht mehr gibt.

Irgendwann dazwischen gründete er in einer freien Minute seine eigene Kommunikationsagentur reihe13, die unterdessen seit weit über 13 Jahren besteht. Er ist mittlerweile in seiner zweiten Lebenshälfte, Mitinhaber vom Interior Design Laden Harrison Interiors, schrieb unterdessen Pointen für Giacobbo / Müller, Black 'n' Blond (mit Roman Kilchsperger und Chris von Rohr und irgendwann auf dem Planeten Kult gelandet. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein grosser Schritt für Pete.

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