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Und der Goldene Werbe-Apfel goes to: iPhone 6

Reklame, die etwas bewegt, geht so:

1. Sage etwas, nicht alles.

2. Noch besser, wenn du dieses eine Etwas demonstrieren kannst statt es bloss zu sagen, oder, ganz übel, es zu singen. (If you have something to show, don’t sing it.)

3. Demonstriere dieses Etwas möglichst einfach, unaufgeregt und unprätentös, aber dennoch unübersehbar und dramatisch.

4.  Lass’ also z.B. viele gute Fotos von vielen Leuten machen und nicht ein schlechtes von einem sog. Starfotografen, und haue sie riesengross auf möglichst viele riesengrosse Plakate.

5. Verunstalte deine Plakate nicht mit der Abbildung des Produktes, das eh schon jeder kennt.

6. Und schreib’ um Himmelswillen auch keinen abgelutschten Entdecke-und-Erlebe-Emotionen-Schwachsinn drauf, sondern nur, womit diese tollen Fotos geknipst worden sind.

7. Überlasse also die Schlussfolgerung, die Pointe, dem Betrachter; der ist nicht doof und freut sich darüber, dass du ihn nicht für doof hältst.

So gesehen ist die aktuelle Kampagne fürs iPhone 6 das Schärfste, was auf uns Konsumenten die vergangenen Monate herniederprasselte, und deshalb verleihen wir ihr hier und jetzt einen goldenen Apfel.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Autor: Reinhold Weber

Reklamiker und Texter aus und in Züri, nachdem er gefühlte 20-mal umgezogen ist, u.a. nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Wien.

Reduzierte den Smart to the max, machte Media-Markt weniger blöd und blieb beim Tages-Anzeiger dran. Ist Namensgeber und Mitgründer von Blue Balls Music, die das „Blue Balls Festival“ in Luzern veranstaltet.

Verbringt seine Tage völlig unkorrekt und ausgegrenzt als partei- und konfessionsloser, heterosexueller Raucher/Fleischfresser/Nichtjogger/Oekosparlampenhasser. Spielt auf seiner alten Fender Stratocaster zu allem Übel auch noch am liebsten Negermusik.

Mag Texaner wie Billy Gibbons und Kinky Friedman. Ob die allerdings ihn mögen, ist glücklicherweise unbekannt.

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