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Tattoos sind scheisse

Jetzt mal Butter bei die Fische: Tattoos sind doch so richtig kacke. Deines natürlich nicht, ist ja logisch. Du hasts auch nur für dich gemacht oder für Mutti oder für den Bruder. Wer sich den Namen einer Bettgeschichte auf den Oberarm malen lässt, ist ja komplett bescheuert, das würdest du nie tun.

Es ist natürlich total in Ordnung, wenn du zu deinem eigenen Unterhautgemälde stehst. Es bleibt dir schliesslich auch nichts anderes übrig. Ausser weglasern, das ist dann irgendwie noch beschissener, weils fünfmal so lange dauert wie das Tätowieren – oder übermalen, was dann im Idealfall einfach etwas weniger beschissen ist. Mit grosser Wahrscheinlichkeit aber NOCH VIEL BESCHISSENER als vorher.

„Ich habe mir eine Erinnerung tätowieren lassen, ein Ereignis, das mir wahnsinnig viel bedeutet, den Namen eines Menschen, den ich niemals vergessen werde.“ Logo: Ich kann mir Dinge auch viel besser merken, wenn ich sie mir auf einen Spickzettel gekritzelt habe. Das war schon damals in der Schule so. Aber mal ehrlich: Wenn dir etwas so viel bedeutet – brauchst du dann die Kinderzeichnung auf deinem Arm, deinem Bein, deinem Schulterblatt? Ist deine Sache, sagst du? Gott sei Dank, ist es deine Sache! ICH wäre nicht gerne verantwortlich für dieses Schlammassel. Du warst in den Ferien, es war wunderschön, und du und deine beste Freundin wollten dieses Symbol einfach teilen? Leute, kauft euch Kühlschrank-Magnete!

Darf man TattooträgerInnen pauschal verurteilen? Natürlich habe ich beim Verfassen dieser Zeilen mit meinem Gewissen gehadert. Allerdings bloss so lange, bis mir vor zwei Tagen dieses Girl mit tätowiertem Notenschlüssel neben dem linken Auge begegnet ist. Da wusste ich, dass es richtig sein würde, mein Wort an die Gemeinde zu richten. Weil: Die absolute Mehrheit der Tattoos sind schrecklich abverreckte Pseudokunstwerke – und die Mehrheit entscheidet, so ist das nunmal in einer Demokratie. Erst recht dann, wenn es sich um eine erdrückende Mehrheit handelt. Aus diesem Grund ist hier eine Pauschalisierung nicht nur angebracht sondern geradezu notwendig. Kinder: Tut. Es. Nicht. Und redet euch nicht ein, dass ihr auch im hohen Alter noch zu diesem Tribal um den Hals stehen werdet. Oder dachtet ihr nicht auch, dass ihr und diese Manchesterhose in den 80-ern auf immer und ewig unzertrennlich seid?

Aber hey: Macht was ihr wollt. Das tut ihr ja sowieso. Das haben schon eure Eltern getan, und das werden auch eure Kinder wieder tun. Aber sagt mir nicht, ich hätte euch nicht davor gewarnt, so cool sein zu wollen wie jenes halbe Prozent, bei denen die Malerei so richtig geil aussieht.

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Autor: Pete Stiefel

Pete konnte pfeifen, bevor er der gesprochenen Sprache mächtig war – und an seinem ersten Schultag bereits schreiben. Trotzdem ist er da noch einige Jahre hingegangen. Danach schrieb und fotografierte er fürs Forecast Magazin, für Zürichs erstes Partyfoto-Portal stiefel.li, fürs 20 Minuten, MUSIQ, Q-Times, Party News, WORD Magazine, war Chefredaktor vom Heftli, lancierte das Usgang.ch Onlinemagazin – und er textete für Kilchspergers und von Rohrs Late Night Show Black’N’Blond und Giaccobo/Müller. Er trägt (vermutlich) keine Schuld daran, dass es die meisten dieser Formate mittlerweile nicht mehr gibt.

Irgendwann dazwischen gründete er in einer freien Minute seine eigene Kommunikationsagentur reihe13, die unterdessen seit weit über 13 Jahren besteht. Er ist mittlerweile in seiner zweiten Lebenshälfte, Mitinhaber vom Interior Design Laden Harrison Interiors, schrieb unterdessen Pointen für Giacobbo / Müller, Black 'n' Blond (mit Roman Kilchsperger und Chris von Rohr und irgendwann auf dem Planeten Kult gelandet. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein grosser Schritt für Pete.

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