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THE PROMISE: MAKING OF DARKNESS ON THE EDGE OF TOWN

Wen man über Bruce Springsteen spricht, ist die Chance gross, dass das Gegenüber automatisch den Refrain von “Born in the U.S.A.” vorträllert, natürlich im Unwissen zum einen über Springsteens Ansichten und zum anderen des Songinhalts. Doch es gab einen Bruce Springsteen vor dieser Hymne…

Inhalt:
Nach drei langen Jahren erschien 1978 Bruce Springsteens neues Album “Darkness on the Edge of Town”, ein eher nachdenkliches Werk, absolut konträr zum pulsierend-motivierenden “Born to Run”. Zehn Songs wurden veröffentlicht, jedoch über siebzig wurden geschrieben und aufgenommen. “The Promise” zeigt uns Originalaufnahmen aus dem Studio, verschweigt nicht den Rechtsstreit Springsteens mit seinem früheren Produzenten und lässt auch beide Seiten zu Wort kommen und vorallem, gibt einen Einblick in Springsteens “Darkness”-Songs.

“Darkness on the Edge of Town” – ein Album, ohne die ganz grossen radiotauglichen Songs (von “Badlands” vielleicht abgesehen). Ein Album, welches den Kreis aus “Born to Run” schliesst. “I’m pulling out of here to win”, sprach die Hauptfigur in “Thunder Road” damals zu seiner Mary. Drei Jahre später schaute Springsteens Welt anders aus. Ernüchtert vom Stardom, den er erlebte, gereizt und geerdet vom Rechtsstreit mit seinem damaligen Produzenten Mike Appel und gepeinigt vom Aufnahmeverbot, welches Springsteen und seine E-Street Band dazu zwang, nur von Live-Konzerten Leben zu müssen ohne die Chance mal wieder ins Studio zu gehen.

“Nothing is forgotten or forgiven, when it’s your last time around…” … “Some guys they just give up living, and start dying little by little, piece by piece, some guys come home from work and wash up and go racin’ in the street…”

Springsteen und seine Charaktere wurden erwachsen und die so typische “Ich bin Anfang Zwanzig und kann die Welt verändern”-Mentalität wich einer teils traurigen Realität, einem Leben, welchem der Protagonist nicht entkommen kann oder will. Ganz grosses und nachdenkliches Kino vom Boss.

Die Doku besteht grösstenteils aus schwarz-weiss Studioaufnahmen von anno 1978, gemischt mit Interviews mit Bruce und seiner Entourage (E-Street Band, Producer, Mixer, etc.). Regisseur Thom Zimny, der schon oft mit Springsteen zusammengearbeitet hat, erschaffte eine rundum gelungene Musik-Dokumentation über eine Zeit, in welcher es noch kein DSDS gegeben hat, eine Zeit, in welcher richtiger Rock noch dominierend war, in welcher Musiker eben noch richtige Musiker waren.

Ende 2010 erschien zudem das Doppelalbum “The Promise”, auf welchem Springsteen einige der nicht-verwerteten Songs der “Darkness”-Sessions zum ersten Mal veröffentlichte.

Fazit: Zu gerne hätte ich Springsteens musikalisches Schaffen schon in den Siebzigern verfolgt. Aus geburtstechnischen Gründen blieb mir dies jedoch leider verwehrt. “The Promise: The Making of Darkness on the Edge of Town” ist eine grossartige Dokumentation und wohl nicht nur für Fans eine interessante Angelegenheit.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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