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Murats Einöde: The Rise and Fall of Darth Yakin

Vor gar nicht langer Zeit, gar nicht weit weg von hier…

Murat Yakin gehörte einst zu den grössten Fussballern der Schweiz. Defensiv stabil wie der Niesen, Kopfballstark und mit einem Bums gesegnet, der zu einigen spektakulären 40 Meter-Toren resultiert hat. Und hätte der FC Basel unter Heiko Vogel im Herbst 2012 nicht ein Spielsystem präsentiert, welches primär aus Rück- und Querpässen bestanden hätte, wäre uns vielleicht der Trainer Murat Yakin erspart geblieben. Denn schlussendlich, trotz einem europäischen Halb- und Viertelfinale und zwei gewonnen Meisterschaften ist das Volk unglücklich. Murat, kaum an der Macht, mutierte zum Bösewicht eines Fussballmärchens. Er pries die Regionalhelden Streller und Frei zu Königen und entledigte sich letzterem noch in den ersten zwei Monaten nach Amtsantritt. Die Verbannung von Alexander Frei, Rekordtorschütze unserer Nati und der wohl noch immer torgefährlichste Fussballrentner der Schweiz, öffentlich gekillt auf dem linken Flügel. Frei trat schlussendlich freiwillig zurück, begründete seinen Abgang mit der Geburt seiner Tochter, neuen Prioritäten und so weiter. Doch die Wahrheit war sichtbar, wurde nur nicht ausgesprochen. Frei wurde von Yakin ermeuchelt wie anno dazumals Obi-Wan Kenobi und wir erlebten die Geburt von Darth Yakin.

Das erste Jahr unter Darth Yakin ging als erfolgreichste Saison aller Zeiten in die FCB-Geschichte ein. Tottenham eliminiert und erst im Halbfinale an Chelsea gescheitert, europäische Fussballgeschichte geschrieben, Schweizer Meister, eine herrliche Zeit. Oder etwa nicht? Alleine der Transfer von Murats „Ziehsohn“ Bobadilla sprach Bände. Ein dunkler Schatten lag über dem FCB-Land.

Die aktuelle Saison liess den ägyptischen Flügelflitzer Salah zum Superstar mutieren. Zwanzig saftige Millionen erhielt Basel für diesen Transfer. Gutes Geld für die Kriegskasse. Und zu motzen gab es ja eigentlich nicht viel. Basel wurde ein weiteres Mal Schweizer Meister, schied europäisch erst im Viertelfinale aus und stand im Finale des Schweizer Cups. Jeder Schweizer Club würde sich die Finger nach diesen Erfolgen lecken. Das grosse Bild macht Eindruck. Jedoch, betrachtet man die einzelnen Spiele der Saison darf man mit gutem Gewissen festhalten, dass Basel nur mit Glück auf Tabellenplatz eins steht. Auf ein gutes Spiel folgten vier schwache Auftritte. Wäre die Konkurrenz aus Bern und Zürich nicht so doof und würde die entscheidenden Spiele gewinnen, wäre dieser FC Basel schon lange vom Thron gestossen worden. Man schoss zwar am meistern Tore und erhielt die wenigsten Gegentore, aber bei fünfzehn meist ultraschwachen Unentschieden darf gut und gerne von einer schwachen Saison geredet werden.

Das Gefühlsbarometer ist eigentlich aussagekräftig genug. Das Fussballvolk kackt es regelrecht an ins Stadion zu pilgern und Darth Yakinschen Fussball zu schauen. Die Spieler bewegen sich behäbig und planlos über das Feld, offensiv hat die Mannschaft gar nichts mehr zu bieten und Marco „The Last Jedi“ Streller ist bekannterweise jeden Frühling ausser Gefecht. Man hat es definitiv verpasst sich offensiv zu verstärken.

Fussball ist Entertainment. Ohne Entertainment sehen wir Rasenschach. Und Rasenschach hat keine Zuschauer. Ich freue mich auf die Zeit nach dem Yakin-Imperium (schon aufgefallen, dass Yakin und Anakin sich schon verdammt ähnlich liest?), auf einen neuen Trainer, auf hungrige Spieler und auf Spass und Freude im Stadion.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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