Neulich fällt mir ein altes T-Shirt in die Hände. Es wäre beinahe auseinandergefallen, so oft muss ich es getragen haben.
Es war ein Geschenk des Zürcher Schauspielhauses und hat für das Stück „Wölfe und Schafe“ von Alexander N. Ostrowskij geworben.
Es stammt aus der Zeit, wo die Texter und Art Direktoren jedes Theaterstück gelesen haben (dafür waren ja auch diese gelben Reclam-Heftchen da) und dem Dramaturgen oder dem Regisseur oder beiden Löcher in den Bauch gefragt hatten, um die Inszenierung dann ihrerseits auf den Punkt zu bringen. Die Reklamemacher waren also selbst so etwas wie Dramaturgen. Und nicht bloss Schriftsetzer oder Typographen.
Das war natürlich mit Arbeit verbunden. Dafür hatten die Abonnenten, die Theatergänger und sogar die Theater-Müssiggänger nach ein, zwei Jahren das tolle Gefühl, dass das Zürcher Schauspielhaus ein tolles Haus sei. Was es ja auch war.
Bloss ist in letzter Zeit zwischen meinen Schädelknochen kein einziges Schauspielhausplakat mehr hängengeblieben, und mein letzter Theaterbesuch im Schiffbau oder Pfauen ist auch schon eine ganze Weile her. Schade eigentlich. Wäre doch allemal schlauer, als in der Beiz zu hocken oder vor dem Laptop oder Kugelgrill.
Zumal die neue Intendantin, die Frau Frey, so heisst sie glaub, es ebenfalls ganz ordentlich macht. Glaub.