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IMFLUSS: 15 JAHRE MUSIK AUF DEM RHEIN; BEI FREIEM EINTRITT

Das Rauschen der Zeit – „Unsere Natur ist der Geist. Der Geist ist unsere Natur.“ Bodhidharma, um 500 Anno Domini

…und also schwebt der Geist auch über dem Wasser. Stellen Sie sich ein recht langsames Musikstück vor. Eines mit einem schläfrig-präzisen Schlagzeuger, der pro Sekunde genau einen rhythmischen Akzent setzt. Ungefähr so, wie Ihr Herz es tun mag, wenn Ihr Körper schön ruhig ist. Eine Sekunde, die kleinste Zeiteinheit, die wir unserem Alltag berücksichtigen, wenn wir keine Rennfahrer/-Innen sind. In einer einzigen Sekunde fliessen etwa eine Million Liter Wasser am Kulturfloss vorbei. Im Kleinbasel. Etwas oberhalb der Mittleren Brücke.

47’000 Liter Bier

In 14 Jahren sind 14 Bandmitglieder direkt vom Kulturfloss in den Rhein gesprungen. Um sich Abkühlung zu verschaffen. In 14 Jahren haben etwa 600’000 Menschen den knapp 250 Konzerten gelauscht, die da auf dem Rhein gegeben worden sind. In 14 Jahren haben unsere  Zuschauerinnen und Zuschauer etwa 47’000 Liter Bier getrunken. Nun steht die 15. Ausgabe von imfluss unmittelbar bevor. Es geht nämlich weiter. So wie das Wasser weiter fliesst, begleitet vom Rauschen der Zeit.

Doch wie ist es dazu gekommen? Welche verflixte Konstellation von Zuständen und Umständen hat Tino Krattiger dazu gebracht, Kapitän zu werden, eine wilde Piraten-Crew um sich zu scharen, die Musik aufs Wasser setzt?

Der fliegende Anker

Ganz einfach! Ein Klabautermann auf einem fliegenden Anker war vor Krattigers Fenster erschienen, im tiefsten Bauch der schwärzesten Nacht, und hat ihn geheissen, ein Floss zu bauen. „Auf diesem Floss sollen alle Musiker, gross und klein, ihre Töne über die Wasser schicken“, gebot der nautische Dämon. Kapitän Krattiger hörte, verstand und fing unverzüglich mit dem Bau des Flosses an. Erst haben ihn die Nachbarn verspottet. Als das stolze Schifflein dann aber getauft wurde, die Musiker in Scharen kamen, waren die Nachbarn bass erstaunt und wollten ihren Augen nicht trauen.

Heute kommen die Leute von nah und fern ans Rheinufer – um den Klängen zu lauschen, die da auf jenen Planken, welche die Welt bedeuten, produziert werden. Freundliche Sponsoren unterstützen die Konzerte und allerlei Prominenz, politische sowie anderweitige, lässt sich gerne beim Kulturfloss blicken. Es ist, als wäre es schon immer so gewesen.

Doch ist dies wiederum keineswegs der Fall.

Das oberste Seegericht

Wie es zu einem romantischen nautischen Abenteuer gehört, wurde um das Floss so manche Schlacht geschlagen. Zu Wasser und zu Lande. Gegen die Armada, die Krone und gegen Seeungeheuer, aber auch gegen allerlei gerichtliche Vorstösse. Dabei hat es für das Floss zeitweise gar nicht gut ausgesehen. Doch die Piratenmeute und ihr Kapitän haben sich wacker geschlagen. Am Ende hat sogar der oberste Seegerichtshof für „imfluss“ entschieden. So ist die Sonne wieder strahlend über dem Hauptmast aufgegangen und ein mächtiger Wind ist in die Segel gefahren. Seither fährt unser Kulturfloss von Abenteuer zu Abenteuer.

Unter dem Jahr befahren der Kapitän und seine Crew übrigens die Weltmeere der Fantasie, spielen Wasserball mit Seejungfrauen und holen die Ratschläge des mächtigen Poseidon ein.

Wenn dann der Sommer naht, fahren wir den Rhein hinauf, vertäuen unser Boot am Kleinbasler Heimathafen und machen tüchtig Radau! Mit Musik und einer Buddel Rum!! Johoho!!!

DAS PROGRAMM

29.7.  Moop Mama

Urban Brass, also heisse Blasmusik aus der Stadt, dafür stehen Moop Mama aus München. Die zehnköpfige Band hat sich 2009 zusammengetan. Auf Initiative des Saxophonisten Marcus Kesselbauer. Wie die legendären Brass Bands aus New Orleans, Louisiana, haben sie auf der Strasse angefangen. Mit plötzlichen, unangekündigten Konzerten im öffentlichen Raum, in Parks, auf Plätzen. Das hat ihnen manchmal auch ganz schön Ärger mit der Polizei eingebracht. Gut so! Die fetten Bläsersätze paaren sich mit krassen Protestreimen: Eine umwerfende Mischung, die inzwischen viele grosse Bühnen gerockt hat. Ein fulminanter Start für das Basler Kulturfloss!

30.7.  Pippo Pollina

Der Mann aus Sizilien, der schon lange in der Schweiz lebt, ist ein Lyriker, ein Schmied der magischen Worte und bestrickenden Melodien. Mit seiner kraftvollen Stimme erreicht er die Herzen und Seelen seiner Zuschauer. Angefangen hat er einst als Strassenmusiker. In der Luzerner Fussgängerzone wurde er dabei vom Schweizer Liedermacher Linard Bardill angesprochen. Daraus ergab sich eine glückliche Zusammenarbeit, die zu grossartigen Konzertreihen führte. Inzwischen ist Pollina erfolgreich in ganz Europa unterwegs. Ursprünglich wollte der Sänger aus Palermo übrigens nicht Liedermacher werden, sondern sich als Journalist gegen die sizilianische Mafia engagieren. Also begann er – in den frühen 1980er Jahren, während seines Studiums – für die Zeitschrift „I siciliani“ zu arbeiten. Als deren Chefredakteur Giuseppe Fava von der Mafia ermordet wurde, ist Pollina zu neuen Ufern aufgebrochen. Er packte seine Gitarre ein – und zog mit seinen Liedern in die Welt hinaus.

31.7  Ritschi

Als Sänger und Texter der Band Plüsch erklomm Ritschi aus Interlaken die Gipfel der helvetischen Poplandschaft. Der gelernte Schreiner und seine Kollegen stürmten ab den späten 1990er Jahren von Erfolg zu Erfolg. 2005 nahm er dann mit der Sängerin Sina zusammen den Song „Du seisch“ auf. Seit 2006, damals nahmen zwei Mitglieder von Plüsch eine Auszeit, ist Ritschi solo unterwegs. Viele Zusammenarbeiten mit anderen Schweizer Künstlern säumten seinen Weg, so hat er mit Bligg, Adrian Stern und dem Swiss Jazz Orchestra gemeinsam Songs produziert. Sein erstes Soloalbum erschien 2009. Es hiess „Probier doch mal us“, wurde ein mächtiger Erfolg und erreichte Schweizer Goldstatus. Im Februar dieses Jahres erschien endlich sein zweites Solowerk „Öpfelboum u Palme“; randvoll mit ehrlichen, herzhaften Songs, die unter anderem von einer ganz tiefgreifenden Erfahrung geprägt wurden, der Geburt seines Sohnes.

1.8. Karamelo Santo

Ein kochend heisser Eintopf aus Latin Rock, SKA, Salsa, Reggae, Cumbia, garniert mit einer unverfrorenen Punk-Attitüde – das ist die Musik der Combo Karamelo Santo aus Argentinien. Seit 1993 rocken diese Dynamiker die Welt. Inzwischen gehören sie zu den wichtigsten Botschaftern des Latin Rock. Schon ihr erstes Album „La Kulebra“ (die Schlange) von 1995 war ein echter Dampfhammer. Ihre Konzerte bringen jedes Publikum ins Schwitzen. Karamelo Santo haben schon mit diversen berühmten Musikern zusammengearbeitet, darunter David Byrne, Manu Chao und Sargent Garcia. Auch nach 21 Jahren hat diese Band nichts von ihrer Kraft eingebüsst, treibende Rhythmen, Bläserattacken, grossartige Songs bleiben ihr Markenzeichen. Grund genug, diese Sound-Piraten zum zweiten Mal auf dem Kulturfloss von der Leine zu lassen.

2.8. Wallis Bird 

Nomen est omen: Auf ihrem neuen und vierten Album „Architect“ agiert die irische Sängerin Wallis Bird in der Tat als Song-Architektin der Extraklasse. Die „reine“ Folklore hat die Lady nämlich längst hinter sich gelassen. Gekonnt mischt sie ihre Musik nun mit Einflüssen aus elektronischer Musik, Rockabilly und Rock, ohne dabei die grundehrliche, direkte Haltung des Folk zu verlieren. Deshalb stehen ihre musikalischen Bauten auf solidem Boden. Und die Texte erzählen Geschichten, wie sie nur das Leben schreiben kann. Als die Linkshänderin gerade mal sechs Monate alt war, bekam sie von ihrem Vater die erste Gitarre geschenkt. Wenige Jahre später wurden ihr – bei einem schrecklichen Unfall mit einem Rasenmäher – alle fünf Finger der linken Hand abgetrennt. Vier konnten wieder angenäht werden. Aufgrund dieses Unfalls musste Wallis eine spezielle Gitarrentechnik entwickeln. Nachdem sie diesen physischen Widerstand bewältigt hatte, machte sie sich daran, die Folk-Welt zu erobern. Sie begann mit Pub-Konzerten in ihrer Heimat und konnte bald schon immer weitere Kreise ziehen. Heute wirkt sie von Deutschland aus. Wallis Birds Konzerte sind spannende Entdeckungsreisen durch die Welt der Musik. Und der Poesie!

4.8.  Sheila She Loves You

Die Basler Band Sheila She Loves You wird durchaus von einem Hauch des Geheimnisvollen umweht. Sie haben letztes Jahr den Basler Pop-Preis erhalten, für ihr zweites, sehr gutes Album – mit dem bezeichnenden Titel „Sorry“. Fast ein bisschen verlegen – aber auch sichtlich gerührt – haben die Musiker die Trophäe entgegen genommen. Sie sind Pop-Melancholiker mit einem Hang zur Selbstreflexion, die sich lieber wortkarg geben, als irgendwelchen Blödsinn zu verzapfen. Eine angenehme Qualität, gerade in unserer heutigen Zeit, in der hastige sinnlose Aussagen fast alle Medienkanäle dominieren. Sheila She Loves You stehen für Bedächtigkeit, Sinnsuche und eine Kultur der Langsamkeit, die beachtliches Musikgut hervorbringt. Für die Aufnahme ihrer Produktionen lassen sie sich Zeit, ihre Live-Auftritte sind selten, ihre Songs das Resultat sorgfältiger Arbeit. Unbeeindruckt vom Zeitgeist, der ja heutzutage mit Fug und Recht eher als Zeitungeist bezeichnet werden kann, machen sie richtig gute Musik.

5.8.  Pink Pedrazzi

Seit etwa vier Jahrzehnten ist der Songwriter, Sänger und Gitarrist Pink Pedrazzi auf der Musikszene unterwegs. Er hat bei Band wie den Zodiacs, der Moondog Show oder den Voyageurs prägend mitgewirkt. Dabei ist er stets ein aktiver Geist, immer auf der Reise durch musikalische Welten und Räume, die er sich und seinem Publikum auf sympathische Art und Weise erschliesst. Sein neustes Album hat er unter eigenem Namen veröffentlicht, es heisst „A Calico Collection“ und beweist einmal mehr, dass Pedrazzi ein reifer, nachdenklicher Songwriter ist, ein Mann, der es Ernst meint mit seiner Musik. Sein Solowerk bewegt sich selbstbewusst und kraftvoll zwischen Folk und Rock, in einem Genre, das heutzutage leider mit dem nichtssagenden und gänzlich überflüssigen Marketing-Begriff Americana bezeichnet wird (damit sind übrigens die USA gemeint, nicht etwa Mittel- oder Lateinamerika). Pink Pedrazzi braucht allerdings keine derartigen Stil-Schubladen. Er ist ein Original durch und durch. Eine Qualität, die er auch auf den Planken des Kulturflosses unter Beweis stellen wird. Garantiert.

6.8.  Ira May 

Jede Landschaft kann eine hervorragende Soul-Stimme hervorbringen. Dafür ist Ira May aus dem schönen Ergolztal der lebendige Beweis. Kraft dieser Stimme hat sie es dieses Jahr fertig gebracht, die Schweizer Charts im Sturm zu erobern. Ein ganz und gar erstaunlicher erster Karriereschritt, der – verdientermassen – auch auf grosse mediale Beachtung gestossen ist. Wir freuen uns, diese markante Stimme aus der Region auf unserem Kulturfloss präsentieren zu dürfen. Wir sind auf die weitere Entwicklung dieser jungen Künstlerin gespannt, wünschen ihr richtig viel Glück und hören ihr ausserordentlich gerne – und gebannt – zu.

7.8.  Boy & Bear 

2009 wurde diese Indie-Folk-Rock-Band im Land der Antipoden gegründet. Entstanden ist sie aus einem Soloprojekt des Sängers und Liederschreibers Dave Hosking. Mit seinem Song „The Storm“ hat er im Februar 09 in Australien nämlich tüchtig für Furore gesorgt. Die Radiostation Triple J verliebte sich nämlich so richtig in dieses Lied, das der Künstler mal einfach so aufs Internet hochgeladen hatte – ohne übertriebene Erwartungen. Es kam in die tägliche Rotation des Senders und wurde alsbald im ganzen Land bekannt. Kurz darauf lernte Hosking den Sänger und Gitarristen Killian Gavin kennen und die beiden Musiker begannen damit, ihre kreativen Kräfte zusammenzulegen. Es dauerte nicht lange, bis das Duo zum Quintett heranwuchs. Heute sind Boy & Bear eine der erfolgreichsten Bands Australiens; mit ihrem eingängigen, aber auch verrückten, ja abgedrehten Sound. Eine Entdeckung.

8.8.  Chica Torpedo

Heftig treibender Latin Rock’n’Roll, manchmal spanisch gesungen, dann wieder frisch und frech in Berner Mundart, derart ist die Ware beschaffen, mit der diese Band dealt. Dies mit mächtig Dampf, Groove und Witz. Schmidi Schmidhauser und seine neunköpfige Truppe machen Musik, die in alle Glieder fährt. Daran hat die Band selbst eindeutig ein genauso prächtiges Vergnügen wie ihr Publikum. Ihre neue Single „Rock and Roll muy feo“ (mit tüchtigem Rocksteady-Einschlag) bringt ganz schön Bewegung in die Schweizer Musikszene. Wer die Band noch nicht kennt, soll sich mal das Video zu diesem Song auf YouTube reinziehen. Wir sind davon überzeugt, dass diese Dynamikerinnen und Dynamiker aus der Bundeshauptstadt ein Konzert auf den Rhein zaubern werden, dass wie eine Dynamitkiste explodieren und Nitro-Glyzerin schwitzen wird. Keine Sorge: Unsere Piraten-Ladies und Seebären werden alle notwendigen Sicherheitsvorkehrungen treffen.

9.8

Unbekannte Zone, noch auf keiner Seekarte verzeichnet

11.8.  Kalles Kaviar 

20 Jahre kräftiger, urwüchsiger, hochoktaniger SKA aus der Schweiz – seit 1995 weht die Flagge von Kalles Kaviar über Konzerten, bei denen auch noch der härteste Alltag in einem Meer aus Rhythmusbrechern und Bläserfluten ertrinkt. Zwei Sänger, ein Bläsersatz wie eine startende Überschallmaschine und eine geile Rhythmustruppe stehen dafür gerade, dass jedes Tanzbein rockt und schwingt – bis zuletzt ein glücklicher, satter, ja komatöser Zustand erreicht ist. Diese Band hat ihre Kraft durch unzählige Konzerte in ganz Europa maximal geschliffen. Oft ist sie auch als Vorgruppe von berühmten Künstlern aufgetreten und hat die Stimmung dabei derart angeheizt, dass die Haupt-Acts danach einfach ein gutes Konzert hinlegen mussten. Wenn diese Truppe loslegt, entfährt dir leicht dieser legendäre alte SKA-Schrei: „Have mercy man!“ Ein Ausruf, der vordergründig um Gnade fleht, in Wirklichkeit aber genau das Gegenteil meint: „Gebt Zunder Jungs!“ Und das werden sie gewiss auch in Basel tun. Bis der Himmel über dem Rhein brennt!

12.8.  Six60

Neuseeland ist ja bekanntlich die Traumreise- und Auswanderungs-Destination vieler Schweizerinnen und Schweizer. Aus dem Land, in dem Tolkiens „Herr der Ringe“ Bild geworden ist, stammt auch dieses Quintett. Six60 formierten sich Anno Domini 2008, an der Uni von Dunedin. Ihr erster Proberaum war das Wohnzimmer von Leadsänger und Gitarrist Matiu Walters, das der angefressene Jungmusiker zum Studio ausgebaut hatte. Dort entwickelten sie ihr Musikgebräu, eine angenehme homogene Mischung aus Rock, Soul, Dubstep und Drum’n’Bass. Zunächst erspielte sich die Band einen Underground-Kultstatus mit unzähligen Clubkonzerten. Bereits ihre erste Album-Produktion erreichte in Neuseeland den vierfachen Platin-Status. Für die Singles, die das Werk begleiteten, regnete es ebenfalls Platin. In ihrer Heimat sind die Jungs Superstars. Wir haben das grosse Glück, diese Band auf dem Kulturfloss präsentieren zu dürfen, bevor wir sie uns nicht mehr leisten können.

13.8 Dan Croll

Dieser 24jährige Sänger und Liederschreiber aus Newcastle-under-Lyme, Staffordshire, hat sein Talent schon als Student unter Beweis gestellt. So hat er den britischen „Songwriter of the Year“-Preis der nationalen Stiftung LIPA gewonnen – und damit einen kleinen Meisterkurs bei Stiftungsgründer Sir Paul McCartney. Seine Debut-Single trug den trockenen und gleichzeitig wahren Titel „From Nowhere“. Für seine ersten Produktionen erntete Croll grossen Respekt, BBC 1 liebt seine Songs – und die Zeitung The Guardian beschrieb seine Musik folgendermassen: „Es klingt, als würde Paul Simon mit Prince jammen.“ Folk und elektronische Klänge vermählen sich bei Croll zu einer fröhlichen Mixtur, er kann aber auch anspruchsvolle Balladen erschaffen. Dieser Musikus liebt überraschende Wendungen und kleine Verrücktheiten, wahrscheinlich ein Künstler mit Zukunft, falls es – wider Erwarten – doch noch eine Zukunft geben sollte.

14.8.  Stiller Has

Stiller Has, eine Schweizer Legende, die niemals erstarrt. Ein Ur-Erlebnis, das sich niemals abnützt. Ein Urgestein, das jedoch niemals versteinert. Ungebremste Poesie, echte Musik mit Ecken und Kanten, schräger Witz, der sich in Lichtgeschwindigkeit in tiefen Ernst verwandeln kann: Endo Anaconda hat schon mit verschiedenen Mitstreitern auf den Planken des Kulturflosses gestanden, dabei hat er wohl schon so manches Weltbild ins Schwanken gebracht, auf seine ureigene, angenehm kratzbürstige Art und Weise, ist selber aber nie ins Schwanken geraten. Stiller Has bedeute die Quadratur des helvetischen Zirkels, ein unverwechselbares Phänomen, das jedoch nie zum Klischee seiner selbst gerät. Wir schätzen uns glücklich, dass unser Land diese Band haben darf. Wir schätzen uns glücklich, dass wir sie immer wieder auf unserem Kulturfloss begrüssen dürfen! Still jetzt, bitteschön, der Has spricht. Singend. Und schau mal, was für exzentrische Haken er dabei schlagen kann…

15.8.

Unbekannte Zone, noch auf keiner Seekarte verzeichnet

16.8.  Baschi   

Alle kennen Baschi, den sympathischen, ehrlichen Sänger aus unserer Region. Trotzdem möchten wir wieder einmal daran erinnern, was für eine unglaubliche Karriere dieser Künstler hingelegt hat: Neun Jahre lang war er in den Charts, drei Nummer eins Alben hat er gemacht, vier Mal Platin errungen. Man darf nicht vergessen, dass der grösste Schweizer Mundart-Chart-Hit aller Zeiten auf sein Konto geht. Zudem hat er auch schon die deutschen Charts erobert. Baschi ist einer, der für die Musik lebt, mit Haut und Haar. Er hat sich aus eigener Kraft eine unvergleichliche Laufbahn geschaffen. Mit seiner hervorragenden Band bestreitet er das Abschlusskonzert von imfluss 2014. Darauf sind wir stolz.

Christian Platz, Fahrtenschreiber

 

 

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Autor: Christian Platz

Lebt in Basel. Arbeitet überall. Reist recht viel. Vor allem nach Asien. Und in den Deep South der USA. Verdient sein Geld seit über einem Vierteljahrhundert mit Schreibarbeiten. Vorher hat er als Pfleger in einer Irrenanstalt gewirkt. Hat mehrere Bücher veröffentlicht. Spielt seit 40 Jahren fanatisch Gitarre, zwischendurch singt er auch noch dazu. Schreibt unter anderem für Kult. Ist manchmal gut aufgelegt. Manchmal schlecht. Meistens so mittel. Sammelt Bücher, CDs, Filme, Artefakte. In einem psychisch leicht auffälligen Ausmass. Verfügt, bezüglich der Dinge, die er sammelt, über ein lexikalisches Wissen. Platz ist einerseits ein Wanderer auf dem Pfad zur linken Hand. Andererseits Neofreudianer mit Waffenschein. Liebt Blues und Voodoo, Rock'n'Roll und die schwarze Göttin Kali. Trinkt gerne Single Malt Whisky aus Schottland. Raucht Kette. Ist bereits über 50 Jahre alt. Macht einstweilen weiter. Trotzdem wünscht er nichts sehnlicher herbei als die Apokalypse.

WARNHINWEIS:
Dieser Mann tritt manchmal als katholischer Geistlicher auf, stilecht, mit einem besonders steifen weissen Kragen am Collarhemd. Dies tut er in gänzlich irreführender Art und Weise und ohne jegliche kirchliche Legitimation. Schenken Sie ihm - um Gottes Willen - keinen Glauben. Lassen Sie sich nicht von ihm trauen, ölen oder beerdigen. Lassen Sie sich von ihm keinesfalls Ihre Beichte abnehmen. Geben Sie ihm lieber Ihr Geld.

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Mami, ich bi hüt scho drü mal i de Hüpfburg gsi.

Bis dass das Leben uns scheidet