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Masern ist, wenn du ein Weekend in einem Wellness- und Gourmet-Hotel gewinnen kannst.

Ich latsche in Richtung Büro, und was entdecke ich? Das da: Wieder einmal ein Präventions-Plakat des Bundesamtes für Gesundheit. Diesmal gegen Masern. Bzw. für eine Masern-Impfung.

Das Plakat hat, jöh, rote Pünktchen drauf und sagt, dass ich ein Wochenende in einem Wellness & Gourmet Hotel gewinnen kann.

Ich bin emotional geschüttelt und gerührt.

Denn die Leute vom BAG denken offenbar, es reiche nicht mehr aus, die Leute zum Thema Masern auf eine dramatische und bewegende Weise zu interessieren,  informieren und zu involvieren.

Sie glauben, zu diesem Zweck ein Preisausschreiben veranstalten zu müssen. Damit all die Omis, die an all diesen Wettbewerben sowie an Butterfahrten teilnehmen, sich ins Internet einloggen und auf der Bundesmasernpräventionsseite alles durchlesen. Um z.B. die Wettbewergsfrage beantworten zu können: “1. Sind Masern harmlos, Ja/Nein.” Um eben dieses Wellness-Weekend in Adelboden zu gewinnen. Oder einen 4-Tages-Pass fürs Gampel Open Air. Oder ein Ticket für ein Eishockey-Länderspiel.

Auf dieser Website wird selbstverständlich auch der TV-Spot vorgestellt. Der ist, liebes BAG, allerdings um so viele Ecken gedacht, dass ich bei bester Gesundheit und bestem Willen nicht drauskomme. Auch Inserate werden dort präsentiert, auf denen Leute wie du und ich zu sehen sind: Bräute, Rockgitarristen, Pilotinnen und Bikiniträgerinnen. Sie liegen alle im Bett. Mit aufgemalten roten Filzstift-Pünktchen im Gesicht, weil richtige Fotos von richtigen Leuten mit richtigen Masern sehen einfach zu richtig aus. Nämlich richtig eklig.

Da könnte ja die Preisausschreiben-Omi vor lauter Schreck in Ohnmacht fallen.

 

 

 

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Autor: Reinhold Weber

Reklamiker und Texter aus und in Züri, nachdem er gefühlte 20-mal umgezogen ist, u.a. nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Wien.

Reduzierte den Smart to the max, machte Media-Markt weniger blöd und blieb beim Tages-Anzeiger dran. Ist Namensgeber und Mitgründer von Blue Balls Music, die das „Blue Balls Festival“ in Luzern veranstaltet.

Verbringt seine Tage völlig unkorrekt und ausgegrenzt als partei- und konfessionsloser, heterosexueller Raucher/Fleischfresser/Nichtjogger/Oekosparlampenhasser. Spielt auf seiner alten Fender Stratocaster zu allem Übel auch noch am liebsten Negermusik.

Mag Texaner wie Billy Gibbons und Kinky Friedman. Ob die allerdings ihn mögen, ist glücklicherweise unbekannt.

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