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Ein Mittel gegen Herzschmerz

Momo Kapor mit einem seiner Werke

Falls sie unglücklich verliebt sind und ihr Angebeteter / ihre Angebetete für Sie nichts dergleichen fühlt: Ich habe ein Mittel gegen Ihren Kummer gefunden. Die Sache an und für sich ist ziemlich einfach:

Stellen Sie sich die Person vor, die Sie lieben, welche Sie aber nicht zurück liebt – wie sie in der Nase grübelt. Auch wie sie mit Spucke angefeuchteten Fingern, die letzten Krümel aus dem Teller pickt. Wie ihr das Fett beim Essen das Kinn hinunterläuft. Stellen Sie sich die Person vor, in einem gestreiften Pyjama, dem zwei Knöpfe fehlen. Dann, wie sie auf der Toilette Zeitung liest. Wie sie lügt, wie sie ein Feigling und Jammerlappen ist. Wie sie dem Bettler keinen Groschen gibt, sagt, sie habe kein Kleingeld dabei. Wie sie Zähne putzt und ihr dabei der Schaum aus dem Mund läuft, als hätte sie Tollwut.

Denken Sie an die Person, in allen Situationen, in welchen Sie sich selbst nicht ausstehen können.

Und wenn sie sich so nicht wieder entlieben – dann hilft ihnen bei Gott nicht einmal eine Herztransplantation. Kein Kuraufenthalt in der teuersten Klinik, keine gewonnene Reise nach Venedig, keine Mahlzeit bei Oma auf dem Lande. Dann hilft ihnen kein Psychiater, nicht einmal der beste Spezialist für Herzensangelegenheiten wie ich es bin.

 

 

 

Vom Schriftsteller Momo Kapor aus dem Werk: “Hej nisam ti to pricala”

Aus dem Jugoslawischen übersetzt von Jelena Keller

Bild: Momo Kapor mit einem seiner Werke

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Autor: Jelena Keller

Jelena ist von Beruf Journalistin und Sprachlehrerin, Schweizerin serbischer Abstammung. Sie mag lange Texte und langes Grübeln. Sie hat sich daran gewöhnt zu viel zu denken und zu wenig zu schlafen. Wenn sie gar kein Auge zumachen konnte sieht sie die Welt nüchtern und in einem Grauton. Wenn sie ausgeschlafen hat, wandert sie mit ihrem Hund auf grüne Berge, durch bunte Blumenwiesen und rosa Weizenfelder. Schreibt auch mal Gedichte und Kurzgeschichten, reist am liebsten um die Welt und probiert Neues aus. Sie meint tatsächlich, dass sich alle Probleme lösen liessen, wenn man sich nur ab und zu in die Lage des Gegenübers versetzen könnte. Walk in my shoes und so. Trotzdem versteht sie manche Menschen nicht. Die, die sich vor dem Leben und dem Tod fürchten und andere verurteilen. Aber von den meisten anderen denkt sie, sie seien alle Freunde, die sie bloss noch nicht kennengelernt hat.

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