Die Vorfreude war gross: Am vergangenen Mittwoch stellte Jetset-Lady Irina Beller im Casino Zürich ihr neustes Buch vor – Kult mitten drin! Einen glamouröseren Ort hätte sich Miss Blingbling nicht aussuchen können: In der Müsliburg des Sportartikelhändlers Athleticum, also da, wo man seine spielsüchtige Mutter für einen Moment abgeben kann, wenn man beim Sporthändler in Ruhe neue Turnschuhe anprobieren möchte. Ein wahrlich schlauer Schachzug der Familie Beller, um endlich auch einmal zwischen diesen Blackjack-Tischen und Slot Machines fotografiert zu werden, nachdem man ihnen die Einladung zu den Eröffnungsfeierlichkeiten des Zürcher Casinos kurzerhand wieder weggenommen hatte – obwohl Herr Beller als Bauunternehmer massgeblich am Bau des Glücksspieltempels beteiligt war.
Doch das ist eine andere Geschichte. Heute gehts nicht um DEN Beller, sondern um DIE Beller. Denn heute stellt die begnadete Schriftstellerin ihr neustes, ihr zweites Werk vor. Nach dem ersten Buch, dessen Titel ich jetzt gerade vergessen habe, es war etwas mit Reiche-Säcke-Fischen, sollte es diesmal etwas zum Nachdenken werden. Beim Titel „Der Mensch in mir“ hatte ich an etwas Anzügliches gedacht, es waren ja schon so einige Menschen in ihr – aber meine Recherche bei der Schweizer Illustrierten sollte mich eines Besseren belehren. In der jetzt erscheinenden Autobiographie schreibt sich Frau Beller die Sorgen vom Leib, weshalb sie so geworden ist, wie sie heute ist. Das wird zumindest Herrn Beller interessieren, schliesslich muss er das bezahlen, was sie sich heute kauft um das zu werden, was sie gerne wäre. Item. Die Buchvernissage war wie gesagt auf den Mittwochabend angesetzt. Bloss, und daran hätte ich wohl besser gedacht, BEVOR ich im Tuxedo am Strassenrand auf meine UBER Limo wartete: Wo war eigentlich meine persönliche Einladung? Eine solche war nämlich bis dato nicht auf der Kult Redaktion eingegangen, das hatte mir gerade in ebendiesem Moment auch unsere Sekretärin nochmals versichert. Dabei hat sie extra den Altpapierstapel ein zweites Mal umgekramt. Nichts. Keine Einladung. Allerdings auch keine AUSladung, wie sie die Bellers von den Casino-Betreibern seinerzeit erhalten haben. Somit betrachtete ich mich schon als Bestandteil der Gästeliste. Immerhin hat Frau Beller öffentlich kundgetan, wie sehr sie meinen letzten Artikel über sich mochte.
Egal, es konnte ja nicht SO schwierig sein, da rein zu kommen. Und ich freute mich SO sehr, meine grossen Vorbilder aus den Klatschredaktionen von JOIZ, Musenalp-Express, Blick am Abend, dem Spick und wie die grossen nationalen Blätter alle heissen, zu treffen. Smalltalk unter Gleichgesinnten, ein Gläschen hier, ein Häppchen da, Sie wissen schon. Der UBER-Mann hat mich dann irgendwo abgesetzt, wo Parken erlaubt ist, weil Parken vor dem Casino ja bekanntermassen nicht erlaubt ist. Auch dann nicht, wenn man in Beller’s weissem Bentley vorfährt. Oder vielleicht auch IM SPEZIELLEN dann nicht, wenn man in Beller’s weissem Bentley vorfährt, oder in einer UBER Limo. Am Eingang nannte ich dann voller Zuversicht meinen Namen und dass ich vom KULT sei, ja, DEM KULT. Und STIEFEL, wie der Halbschuh, einfach anders. Der freundliche aber bestimmte Herr mit der Gästeliste in der Hand fand allerdings kein Argument, weshalb er mich hereinlassen sollte. Nicht unter ‚S‘, nicht unter ‚K‘ – Ü.B.E.R.H.A.U.P.T. nicht! Na gut, dachte ich mir, Zeit, den ultimativen Trumpf auszuspielen. Schliesslich wähnte ich die Schriftstellerin und den Star des Abends (Irina Beller) unter meinen Facebook-Freunden. Einfach mal eben schnell über den Messenger oder via FB Video Call meine Promifreundin anpiepsen, und dann erhobenen Hauptes am Türsteher vorbeistolzieren. So mein Plan. DER Plan, welcher sogleich in zehntausend Kunstkristalle zersplittern sollte. Ich BIN gar nicht mit der Beller auf Facebook befreundet! „Ich WAR es aber gerade eben noch, ich schwör!“ schluchzte ich den Gästelistenmann mit bebender Stimme an. „Sie muss, sie muss… Sie muss mich GELÖSCHT haben!“ Dabei mochte sie meinen letzten Kult-Artikel über sich doch so sehr. Sagte sie jedenfalls.
So beschloss ich halt, mich – komplett overdressed – an die Hotelbar Helvetia zu setzen und eine Stange Bier zu bestellen, und noch eine, und noch eine. Hinterher habe ich im Tages Anzeiger gelesen, dass meine Ex-Facebookfreundin Beller ihr Buch gar nicht selber geschrieben hat, sondern ihr Ghostwriter Philipp Gurt (Insomnia, Bündnerfleisch, etc.). Und dass die Häppchen an der Vernissage gar nicht so grandios gewesen seien (Ravioli, Fischiges, etc.).
Weil wir nun schlussendlich nicht da waren, können wir hier keine exklusiven Fotos der Veranstaltung publizieren, dafür ein Foto davon, wie Herr Beller letzte Woche mit seinem weissen Bentley vergeblich versucht, auf der linken Seite in die Bäckerstrasse zu fahren, weil da bereits ein anderer Autofahrer steht und dieser sich einen Deut darum scherte, mit wem er es hier zu tun hatte: Mit Beller – DEM Beller.
«Provozierendste Millionärsgattin der Schweiz.» Die Weltwoche
«Ihr unverblümter Humor überrascht. Hinter der zunächst kühlen Fassade der Ukrainerin verbirgt sich ein herzhaftes Temperament.» SonntagsZeitung
«Die Millionärs-Flüsterin (so was gibt’s auch!)» BUNTE
«Man muss die «Luxus-Lady» und «Millionärsgattin» nicht mögen. Aber man kann.» Mark van Huisseling
«Irina Beller? Nie gehört.» Kult