Sieben lange Jahre hast du gewartet. Hast jede Nacht von ihr geträumt. Manchmal seid ihr euch ganz nahe gekommen. In tiefen Gesprächen. Und du hattest jedes Mal das Gefühl, dass auch sie etwas spürte. Etwas Ähnliches – vielleicht nicht gar so drängend, nicht gar so dringend – wie du. Dann hast du wieder eine längere Weile nichts von ihr gehört. Nach einiger Zeit war da dieser Brief. Du hast ihn gelesen. Dein Herz wäre dir vor Freude fast aus dem Brustkasten gesprungen, so warm, so freundlich haben sich die Worte angefühlt. Am Ende, als P.S. angefügt, war da eine Einladung. Für ein Abendessen. Bei Ihr daheim. Sie würde für dich kochen. Für Dich allein. Erwartungsfroh bist du hingegangen. Mit einer ausgesuchten Flasche Armagnac, rasendem Pulsschlag. Sie hat dich zur Begrüssung umarmt. Ihre Augen haben geleuchtet. Die Gespräche waren wunderbar. Dann hat sie dir direkt in die Augen geschaut. Ganz tief. Ein wahrer Blowjob-Blick. So deine Interpretation. „Ich bin unendlich glücklich“, sagte sie. „Ich habe den Mann meines Lebens kennen gelernt. Er heisst Bert. Wir werden heiraten. Willst Du unser Trauzeuge sein?“