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Nico oder die Geburt eines vergangenen Actionstars

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1988 waren die Kinogänger Zeuge der “Geburt” eines neuen Actionstars. Der 37jährige und unbekannte Steven Seagal hatte die Hauptrolle inne im Actionfilm Above the Law, oder auf Deutsch Nico.

Inhalt:
Nico Toscani erlernte asiatische Kampftechniken und arbeitete in einer Sondereinheit des CIA in Vietnam, bevor er nach Chicago kam. Als er auf die schmutzigen Geschäfte einer Organisation stößt, holen ihn die Schatten seiner Vergangenheit wieder ein. Vom Dienst suspendiert, versucht Nico auf eigene Faust herauszufinden, wer dahintersteckt. Die Spur führt in höchste politische Kreise …

Die Story, so behauptet jedenfalls Seagal, ist stark an die eigene Vergangenheit angelehnt. Bemerkenswert, dass dies Seagals erster Auftritt vor der Kamera dargestellt hat, und dies gleich als Hauptdarsteller. Das muss man erst mal schaffen. Nico ist jedoch nicht Seagals erstes Mitwirken an einem Film, war er doch verantwortlich für die Martial Arts-Szenen in The Challenge und im James Bond-Film Sag niemals nie, hier brach er beim Training übrigens Sean Connery den Arm. Autsch.

Für seinen ersten Auftritt agierte Seagal, der zuvor nie eine Schauspielschule besucht hatte (danach übrigens ebenso wenig), recht souverän. Jedoch, was man ihm in allen Filmen ankreiden darf, er spielt nicht. Er ist sich selbst. Und für den Seagallaien ist es schwer, die einzelnen Seagalcharaktere auseinanderhalten zu können, so ähnlich sind die Figuren aufgebaut. Aber wen störts? Den Actionliebhaber nicht, denn was bei Nico begann, war eine Reihe von Filmen, in denen Seagal dem Liebhaber harter Martial Arts-Szenen mit 5 Sterne-Augenschmaus-Gerichten versorgte.

Die Actionszenen in Nico noch nicht ganz so zahlreich sind wie in späteren Filmen, weisen jedoch schon das hohe Level an Qualität auf, für welches die frühen Werke Seagals bekannt sind. Seagal präsentierte dem Zuschauer seine Kampfkunst Aikido, etwas neues für die Filmfreunde der späten Achtziger.

Neben Action und einer leicht politischen Story, welche Kritik gegen den Vietnam-Krieg beinhaltet, gibt es auch noch ein paar nicht ganz unbekannte Nebendarsteller, welche den Film abrunden. Sharon Stone spielte Seagals Frau. Leider blieb ihre Rolle jedoch total blass. Und auch ihr Verhältnis zu Seagal war wohl nicht das Beste. Sonst hätte sie wohl später nicht in Bezug auf Seagal behauptet, dass der gute Steven die Tinte nicht wert ist, mit der man seinen Namen schreibt. Ebenso mit dabei waren Jackie Brown-Star Pam Grier als Seagals Partnerin, Ron Dean und Henry Silva als böser Gegenspieler. Das waren natürlich noch nicht die ganz grossen Namen. Die folgten einige Jahre später aber.

Fazit: Seagals Erstling ist in meinen Augen ein Klassiker des Actionkino. Der Film verstrikt sich nicht in unnötige Plots, denen der Zuschauer nicht folgen mag oder kann, sondern versucht eine für einen Actionfilm intelligente Story aufzubauen. Experiment gelungen.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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