Eine Gruppe aggressiver Fussball-Hooligans beginnt Flaschen aus ihrer privaten Lounge in die Menge zu werfen. Sie zielen direkt auf die Köpfe der feiernden Nachtclub-Besucher. Die Stimmung heizt sich auf, man schreit, man schmeisst zurück, erhebt die Fäuste. Die Mädchen kreischen, hängen sich an die Schultern ihrer in Alarmbereitschaft versetzten Männer. Einer von unserem Sofa schubst seine Frau arg zurück, die landet auf den dreckigen Teppichboden der Tatsachen und entblösst ihr Unterhöschen, wirft die Hände vors Gesicht. Manche Mädchen neben mir rauchen fast teilnahmslos weiter, spitzen die Lippen angriffslustig und stolz. Wir sollen uns nicht vom Fleck bewegen, schreit der kleine, vernarbte Glatzkopf, als er mit den anderen Männern Richtung Ausgang rennt. Vier grosse, durchtrainierte oder gut gebaute Securitas prügeln sich mit den Hooligans hinaus vor den Eingang, in die dunkle Nacht. Man hört einen Schuss. Wider Erwarten bricht keine Massenpanik aus. Die grosse Menge blickt kurz umher, tanzt weiter, lacht, raucht, singt, als wäre nichts gewesen. Einzig die Mädchen bei mir auf dem Sofa machen ein angstverzehrtes Gesicht. Rauchen hastig Eine nach der Andern, blicken immer wieder zum Ausgang, führen die Zigarette zittrig zum Mund.
Ich denke: Ein typisches Beispiel für die Abgestumpftheit der Nachkriegsgeneration, die sich an Gewalt und Ausbrüche psychischer Störungen gewöhnt hat.