Am Morgen bist du aufgewacht. Mit einem seltsamen Brocken im Hals, der nicht weggehustet werden konnte.
So bist du zum Arzt geeilt.
«Nicht gut! Überhaupt nicht gut!!!» Hat der Herr Doktor gesagt. Stirnrunzelnd. Mit professionell trauriger Miene.
Es folgten etliche Untersuchungen. Teilweise ausserordentlich unangenehm.
Dann die Diagnose. Tumor. Bösartig. Endstadium.
Du hast nicht lange überlegt. Hast alle Deine Ersparnisse abgehoben. Hast eine Langstrecke gebucht.
Mexico. One way.
Dort würdest du jenes letzte bisschen Leben feiern, das dir noch vergönnt sein sollte.
Mit Tequila, weissem Pulver, Señoritas.
Du hast die Korken knallen, hast die Puppen tanzen lassen, in der Hitze der mexikanischen Nächte. Wochenlang.
Haufenweise Geld hast du gesät, dafür hüpfende Brüste, wackelnde Hintern und alle Arten von Vergnügungen des Fleisches geerntet, von der Sorte, die der liebe Herrgott nicht einmal bei Verheirateten gerne sieht.
Dann, eines Nachts, bist du aus dem Schlaf hochgefahren, in einem riesigen Hotelbett, Fünf-Sterne-Resort, drei Damen der Nacht – semi-komatös, leise schnarchend, wie Kätzchen – um dich gruppiert.
Es war vier Uhr in der Früh.
Deine Moneten würden gerade noch für genau drei derartige Wellen reichen.
Dein Handy brummte.
Du hast den Anruf entgegen genommen.
Am anderen Ende die Stimme der sexy Sekretärin deines Doktors. «Guten Tag Herr Pfannini, es ist uns etwas Peinliches passiert. Wir haben leider Unterlagen verwechselt. Sie haben keinen Tumor. Sie sind kerngesund.»