In Zeiten von lügenden Präsidenten, sogenannten Fake News und einer völligen Überflutung von Messages durch alle Social Media-Kanäle, wünschen wir uns doch alle immer mal wieder in die guten alten Zeiten zurück. Obwohl, die Medienlandschaft der Neunziger war auch schon ein heisses Pflaster. Siehe Mad City.
Inhalt:
Der Museumswärter Sam Baily (John Travolta) verliert wegen Einsparungen seines Arbeitgebers seinen Job. Von Zukunftsängsten geplagt stellt er im Museum seine ehemalige Vorgesetzte mit vorgehaltener Waffe und verlangt seinen Job zurück. Doch durch die Anwesenheit des durchtriebenen Journalisten Max Brackett (Dustin Hoffman) entwickelt sich die Situation zu einem Geiseldrama, in welchem Brackett die Möglichkeit sieht, seinen Ruf als 1A-Journalist wiederherzustellen…
Mad City kam 1997 in die Kinos. Eine Zeit, in welcher wir bereits E-Mails geschrieben haben, wir am Montag noch für 11.- Franken ins Kino gehen konnten, während die grösste Sorge des Weissen Hauses war, ob man noch weitere Praktikantinen ins Oval Office lassen dürfte. Zudem erblickte Kult das Licht der Welt. Social Media war noch weit weg. Eine andere Zeit. Eine bessere? Auf jeden Fall eine etwas einfachere.
Wie sehr wird die Bevölkerung durch die Medien manipuliert? Bekommen wir stets nur Halbwahrheiten geliefert? Gibt es noch ehrliche und gute Journalisten? Diese Fragen werden durch Mad City aufgeworfen. Mit Max Brackett bekommen wir eine Figur zu sehen, die für eine Top Story vermeintlich alles machen würde. Eine Praktikantin, deren Unschuld sich schnell in Karrieredenken verliert. Und ein Geiselnehmer, der zwischen Opfer und Täter hin und her schwappt.
Und Sam Baily wird von einem etwas überrissenen John Travolta dargestellt. Fast schon etwas zu dümmlich, wie diese Figur uns präsentiert wird. Dustin Hoffman hingegen spielt den aufs Ziel fokussierten Brackett total routiniert. Dies soll nicht negativ klingen. Er macht seinen Job wirklich gut. Aber trotzdem, so richtig viel musste Hoffman hier nicht an Schauspielkunst aufbieten.
Mad City wurde aber auch in den Nebenrollen sehr interessant besetzt. Eine blutjunge Mia Kirshner spielt hier ein erstes mal ordentlich auf. Daneben konnten sich noch Ted Levine, William Atherton, Alen Alda und Robert Prosky zeigen. Ein guter Cast, der den Zuschauer während der gesamten Laufzeit des Films unterhält.
Gegen Filmende war mir zumindest klar, dass der Film genau so enden wird, wie ich es mir vorgestellt habe. Und welche Botschaft pflücke ich jetzt aus diesem filmischen Werk? Nun, dass es in der Medienlandschaft von Haifischen nur so wimmelt. Dass wir ohne Ende von TV-Sendern und Zeitungen manipuliert werden. Und trotzdem weigere ich mich diese Idee so einfach anzunehmen. Und schaue mir auf Facebook noch einige Hundevideos an.
Fazit: Mad City ist ein unterhaltsamer und medienkritischer Film, der vielleicht noch ein wenig rabiater und böser hätte sein dürfen, jedoch tolle Darsteller und eine packende Story bietet.
https://www.youtube.com/watch?v=NA40equCdKo