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The Sweeper – Ein Schwede in Afrika

Der Schwede Dolph Lundgren hatte in den Achtzigern und frühen Neunzigern doch einige beachtliche cinematografische Auftritte auf seinem Konto. Eine Mini-Nebenrolle in einem Bondfilm, Bösewicht in Rocky IV, Showdown in Little Tokyo und Universal Soldier waren wohl die grösseren Highlights in der Karriere des etwas zu gross geratenen Schweden. Kurz vor dem Jahrtausendwechsel kam jedoch Sand in das Karrieregetriebe des sympathischen blonden Ikea-Schrankes. The Sweeper entstammt dieser Schaffensperiode Lundgrens.

Inhalt:
Christian Ericson (Dolph Lundgren) ist der “Sweeper”, ein Topspezialist für Landminen. Während einer Minenräumungsaktion in Angola greifen Rebellen sein Team an und Christians elfjähriger Sohn stirbt als er auf eine Landmine tritt. Mit diesen aus Angola eingeschmuggelten Landminen wird in New York ein Terroranschlag auf einen US-Senator verübt. Weitere Anschläge stehen bevor. So schickt das FBI eine Sprengstoffexpertin (Claire Stansfield) nach Angola. Gemeinsam mit Ericson soll sie die Quelle der neuartigen Minen finden und damit das politische Komplott aufdecken.

Der filmische Auftakt machte gleich Spass. Hab ich schon befürchtet, irgendwelche osteuropäischen Wälder zu sehen, die dem Publikum als Angola verkauft werden, war gleich sehr offensichtlich, dass irgendwo in Afrika gedreht wurde. Sprich, der Film schien zumindest optisch ein wenig authentisch zu sein.

Und umgesetzt wurde dieser kleine B-Reisser doch ziemlich ordentlich. Ende der Neunziger trauten Regisseure sich halt noch Autos und LKWs in die Luft zu jagen. Was heute höchstens ein müder Effekt aus dem Computer wäre, war damals noch richtig schöne Handarbeit. Und diese steht dem Film gut.

Die Story um den Landminenprototyp war jetzt auch nicht die dümmste aller Ideen. Alleine das Design dieser Schmetterlingsminen fand ich gut getroffen. Und es machte vorallem in der ersten Filmhälfte Spass dem Storyverlauf zu folgen.

Dies lag vorallem an einem gut aufgelegten Dolph Lundgren, der hier einfach sein Ding durchzieht, den zynischen Säufer markiert und an dem Versuch einen gebrochenen Soldaten darzustellen nicht völlig scheitert. Neben ihm wirkt Claire Stansfield irgendwie deplatziert. Mit ihrer Figur wurde ich den ganzen Film über nicht warm. Bruce Payne in einer Nebenrolle fand ich klasse. Und wer Payne kennt, der kann leider schon zu Beginn des Films erahnen, in welche Richtung sich die Geschichte gegen Ende drehen wird.

Regisseur von The Sweeper war ein gewisser Darby Black. Dank einer kurzen Google-Suche entdeckte ich schnell, dass dieser Name jedoch nur ein Pseudonym darstellte. Hinter Darby Black verbarg sich nämlich kein geringerer als Keoni Waxman. Waxman, der seit sieben Jahren praktisch nur noch Filme und Serien für Steven Seagal produziert, stand damals noch am Anfang seiner B-Movie Karriere und hat sich sichtbar Mühe gegeben einen Film auf die Beine zu stellen, der aus dem B-Brei heraussticht. Dies funktioniert generell gut. Und speziell wen man sieht, was heute für B-Streifen auf den Markt geworfen werden, wirkt ein Film wie The Sweeper doch noch einiges hochwertiger als er wohl überhaupt wäre.

Fazit: The Sweeper ist ein leicht überdurchschnittlicher B-Streifen, der dank Dolph Lundgren und einer exotischen Location (Südafrika) sehr frisch daherkommt. Kann man(n) sich gerne mal geben.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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