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Very Bad Things – Der Ur-Hangover

Die Neunziger Jahre liegen weit zurück. Sehr weit. Dies wurde mir erst wieder bewusst, als ich mir nach langer Zeit einen Film aus meinen Teenagerjahren angesehen habe. Very Bad Things.

Inhalt:
Kyle Fisher (Jon Favreau) wird schon bald die wunderschöne Laura (Cameron Diaz) heiraten. Wie es sich für ein Kalifornisches Paar gehört, feiert der Mann seinen Junggesellenabschied zusammen mit seinen besten Freunden in Sin City – Las Vegas. Die grossartige Partynacht voller Alkohol, Kokain und Sex findet jedoch ein jähes Ende, als Michael (Jeremy Piven) eine Prostituierte im wahrsten Sinne des Wortes an die Wand nagelt. Doch wie nun weiter? Sich der Polizei stellen oder doch lieber eine Säge besorgen und den Kadaver in der Wüste verscharren?

Ich habe Very Bad Things wohl zuletzt um Millennium rum mal gesehen. Siebzehn Jahre ist das inzwischen her. Mindestens. Und ich hab effektiv vergessen was für ein herrlich skurriler Spass dieser Film von Regisseur Peter Berg doch ist.

Very Bad Things ist trotz der ähnlichen Thematik nicht direkt mit einem Hangover-Teil vergleichbar. War Hangover genau so primitiv? Oh ja, und auch ich fühlte mich zumindest durch den ersten Teil der Hangover-Trilogie verdammt gut unterhalten. Und eine leichte Ähnlichkeit lässt sich nicht abstreiten. Aber Very Bad Things ist einfach viel besser. Härter, brutaler – und viel besser.

Da wären zum einen die Darsteller. Jon Favreau, Jeremy Piven, David Stern, Leland Orser und vorallem Christian Slater sind verdammt grossartig in ihren Rollen. Favreau, stocksteif wie immer. Piven, immer on the verge of collapsing, David Stern im absoluten Panikmodus, Orser als stiller Psycho in der Ecke und Christian Fuckin’ Slater, der hier eine Performance auf den Tisch knallt, welche wirklich nur durch Drogen zu erklären scheint. Völlig abgehoben und arrogant wirkt seine Figur auf uns Zuschauer. Und genau so soll es sein. Denn auch wir Zuschauer leiden mit den Mannen auf dem Schirm mit und suchen einen Ausweg aus diesem Schlamassel – und Robert Boyd (Slater) scheint uns eine Möglichkeit aufzuzeigen, welche zwar sehr hässlich ist, jedoch funktionieren könnte. Würden wir dann nicht alle in die Wüste gehen und das Mädel den Kojoten überlassen?

Unterstützt wird die vorwiegend männliche Darstellerriege von Cameron Diaz und Jeanne Tripplehorn. Diaz’ Rolle geht einem hier gehörig auf die Nerven. Muss jedoch so sein. Tripplehorns Rolle geht da leider fast schon ein wenig unter. Aber sie hat doch zumindest eine verdammt schlagkräftige Szene abbekommen.

Fazit: Ihr sucht nach einer härteren Komödie, welche vielleicht die Macher von Hangover zu ihren Werken inspiriert hatte? Dann greift zu Very Bad Things. Auch nach fast zwanzig Jahren noch immer ein richtig geiler Film.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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