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Weekend Top 5 Partyzüri von Andy “Katz” Varlemann

Text, Selektion, alles Weitere: Andy “Katz” Varlemann, Veranstalter der Mad Katz-Partys im Hive, der Indie Rock-Party im Exil und als DJ Andy Katz dem Techno verfallen.

 

Laolu am Samstag im Hive:

Laolu schaffte vor knapp 3 Jahren seinen internationalen Durchbruch mit seinem Remix für Dele Sosimi’s «Too Much Information» auf Innervisions. In der Zwischenzeit gelangen ihm ein paar weitere erfolgreiche Tracks die grob Richtung Afro House gehen und unter anderem von Black Coffee rauf und runter gespielt werden. Neben seinen Produktionsfähigkeiten ist er auch ein begnadeter DJ, wie ich zweimal selbst an der Mad Katz im Hive erleben durfte. Für mich ist er übrigens von den Schweizern Acts immer noch einer der am meisten unterschätzten Künstler hierzulande. Diesen Samstag spielt er an der “6 Jahre UBWG” Party im Hive ein fünf Stunden b2b Set mit Jimi Jules.

 

Jennifer Cardini am Freitag in der Zukunft:

Jennifer Cardini habe ich das letzte Mal in der Panorama Bar vor ein paar Monaten gesehen. Die Stimmung war eine der besten die ich dort je erlebt habe. Man konnte die Verbindung zwischen Publikum und Djane an diesem Sonntag Nachmittag hautnah fühlen. Ihr mix aus 70-80s New Wave, Downtempo Minimal, Acid House und experimentelleren Techno hat den Berliner Club wortwörtlich zum kochen und zur Ekstase gebracht. Ihr eigenes Label Correspondant ist in der Szene richtungsweisend und für mich eines der wenigen Label wo ich mehr als 90% der Veröffentlichungen gut finde. Diesen Freitag spielt sie neben Alex Dallas in der Zukunft.

 

All Day I Dream Openair am Samstag den ganzen Tag im MFO-Park Oerlikon:

Es gibt zwar öfters mal schöne Openairs in und um Zürich, jedoch relativ selten mit internationalen Headlinern. Was man bei den Kosten gepaart mit der Zürcher Wetter Instabilität im Sommer, aber auch nur zu Gut verstehen kann. Schön das es trotzdem Veranstalter, wie die Naturklang Crew, gibt die sich wagt so ein Event auf die Beine zu stellen. Sie konnten das Label All Day i Dream von Lee Burridge für die schöne Location im MFO Park Oerlikon gewinnen. Ihr Sound besticht vorallem durch emotionalen und etwas melancholischen House. Bedouin, Yokoo und eben Lee Burridge erzeugen dabei jeweils einen tollen positiven flow in ihren Sets und werden sicher das Publikum zum „träumen“ anregen.

Bei Openairs wird manchmal an der Musikanlage gespart. Hier hat sich die Naturklang Crew, aber auch etwas besonderes einfallen lassen. Sie haben extra eine Lambda Labs Anlage (bekannt durch den atemberaubenden Klang im Elysia) 1000 Kilometer nach Zürich transportiert.

 

Giegling Nacht am Samstag im Kauz:
Am Samstag sind Konstantin und Leafar Legov von Giegling zu Gast im Kauz. Beide werden auch mit ihrem gemeinsamen Live Projekt Kettenkarussell auftreten. Leafar Legov begeistert durch abstrakte sentimentale und etwas ruhigere Musik, während Konstantin auch mal ein trippy Techno Set mit leichten Trance Einflüssen spielt. Ich selbst durfte Konstantin zweimal sehen und er hat mich beides Mal mit sehr unterschiedlichen Sets musikalisch komplett überzeugt.

Giegling hat sich in den letzten Jahren als multimediales Label etabliert und ist zu einem, wie sie selber sagen, eigenen Planet zusammengewachsen welcher mehr als nur Musik releast. Wer auf Überraschungen und etwas experimentelleren Sound steht sollte Samstag noch ein letztes Mal vor der Sommerpause den Weg ins Kauz finden.

 

Momentvm Samstag im UMBO:
Viele sagen immer es gibt zu wenig Underground Techno in Zürich, dabei schauen die meisten nur auf die 4-5 „bekannten“ Clubs in Zürich. Wenn man etwas über den Tellerrand schaut findet man aber zum Beispiel das UMBO wo immer mal wieder tolle Lineups zu finden sind. Diesen Samstag findet dort die dritte Ausgabe der Momentvm Party statt. Neben Brickworks, der ein improvisiertes Liveset spielen wird, sind noch Dimette, Labelchef von Thrènes aus Genf, die Zürcher Legende !INK sowie die Momentvm Resident Djs mit dabei.  Soundtechnisch orientieren Sie sich grob an den Berliner Underground. Man kann einen Mix aus modernen rawen Techno und Rave gepaart mit vielen Breaks und einem kleinen Industrial Touch erwarten. Alles ziemlich experimentell und unkonventionell, aber spannend.

 

https://soundcloud.com/ink_ous/ink-tekkno4life

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Autor: Alex Flach

Alex Flach (*1971) erblickte das Licht in der Klinik Bethanien in Zürich. Nach langen Jahren des Herumeierns bei Versicherungen und nach Erreichen der Bachelor-Würde in Ökonomie, kam er zum Schluss, dass ihm seine Freizeitgestaltung besser gefällt als der Arbeitsalltag und er beschloss, dass es eine feine Idee sei, seine Hobbys Schreiben und Clubbing zu kombinieren. Nachdem er einige Jahre für Medien wie das Forecast Magazin, das 20minuten, den Blick am Abend und natürlich KULT übers Ausgehen geschrieben hatte, erkannte er, dass Clubs bezüglich Medien zumeist ähnlich grosses Talent an den Tag legen, wie Erdferkel bezüglich Quantenmechanik - und dies obschon viele von ihnen ein Programm bieten, das eine regelmässige und umfangreiche Berichterstattung verdient.

Heute betreut Alex die Medienarbeit diverser führender Clubs in der deutschen Schweiz, darunter führende Locations wie das Hive (Zürich), der Nordstern (Basel), das Rok (Luzern), die Zukunft (Zürich) oder der Hinterhof (Basel). Zudem schreibt er im Tages Anzeiger eine wöchentliche Nightlife-Kolumne, ist wöchentlich Studiogast in der Sendung Friday Night von Jonas Wirz auf Radio 24, ist Chefredaktor der Drinks Schweiz, des offiziellen Organs der Schweizer Barkeeper Union, betreut seit Anbeginn die Kommunikation des tonhalleLATE-Projekts der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und bildet neuerdings, und zusammen mit Marc Blickenstorfer, Zürich Tourismus-Exponenten in Sachen Nachtleben aus.

Kurzum: Seine Couch und sein Schreibtisch stehen exakt auf der Schnittstelle zwischen dem Schweizer Nachtleben und der Öffentlichkeit. Dass er bisweilen zum über die Stränge schlagenden Berserker werden kann, wenn die von ihm so geliebte Nachtkultur (selbstverständlich völlig zu Unrecht) angepöbelt wird, versteht sich da von selbst.

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