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Criminal Squad – Doofer Titel, cooler Streifen

Wer gibt seinem Werk den Titel Criminal Squad? Nun, keiner. Criminal Squad ist der “deutsche” Titel des US-Actionfilms Den of Thieves. Und weil in deutschsprachigen Ländern wohl nur Idioten wohnen sollen wurde der Titel hier ganz reisserisch übersetzt, denn Criminal Squad ist doch der tausendfach geilere Titel als Den of Thieves, oder…?

Inhalt:
Big Nick (Gerard Butler) ist Anführer einer korrupten Polizei-Gang in Los Angeles, der Welthauptstadt des Bankraubs, in der nur die Angestellten des LAPD noch erbarmungsloser als die Kriminellen sind. Als Nick erfährt, dass der legendäre Dieb Merrimen demnächst seinen grössten Coup landen will, erpresst er das schwächste Mitglied seines Teams und macht es zu seinem Spitzel. Merrimen, der Nick immer einen Schritt voraus sein muss, begeht eine Serie gewagter Einbrüche als Vorbereitung zum scheinbar unmöglichen Überfall auf die Federal Reserve Bank! Und obwohl die explosiven Pläne der Übeltäter langsam aber sicher ans Licht kommen, scheint im Hintergrund noch jemand anderes die Fäden zu ziehen, den weder Nick noch Merrimen jemals auf der Rechnung gehabt hätten…

Man könnte das Genre des Banküberfallfilms auch langsam als ausgelutscht betrachten. Inside Man, Bank Job, The Town oder Ronin existieren bereits. Und über allem schwebt Heat. Dieses edle und unantastbare Werk von Michael Mann ist eines der schimmerndsten Werke der Filmgeschichte. Von Darstellung über Regie, von Story bis zum Takt, von Anfang bis zum Ende – Heat ist da und wird auch weiter existieren. Criminal Squad? Unnötig.

Vorallem, da Criminal Squad die Anlehnung an das grosse Vorbild zu keiner Zeit leugnet. Der Film präsentiert dem Zuschauer die beinahe gleiche Story in vereinfachter Form, versucht auch mit dem Rhythmus des Michael Mann-Filmes Schritt zu halten, stolpert einige Male ordentlich, aber kann gegen Ende hin noch einige Farbtupfer auf die Leinwand setzen.

Ja, ich war beim Abspann doch überrascht, wie gut mir dieses Werk noch gefallen hat. Speziell in der zweiten Filmhälfte nimmt Criminal Squad viel Tempo auf und präsentiert uns Zuschauern eine hochspannende Szene nach der anderen. Die Idee in einen Hochsicherheitskomplex einzubrechen ist zwar ebenso ausgeluscht, aber Christian Gudegast hat hier tolle Arbeit geleistet. Das Tempo reisst mit und plötzlich sitzt man(n) doch grinsend auf der Couch, das Geschehen geniessend und staunend ob des fetten Basses, der bei jedem Schuss aus einer Waffe ertönt.

Hauptdarsteller Gerard Butler muss man mögen. Mit dem Typen würde man gerne mal einige Bier kippen und dazu noch ein Schnitzel mampfen. Als Zugpferd dieses Projekts war er genau der richtige und man sah ihm die Spielfreude richtig an. Der fand es richtig geil diesen halbkaputten Cop zu mimen, der hier seinen Ehefrust an der Waffe rauslässt. Mit Pablo Schreiber, O’Shea Jackson, Maurice Compte und Brian van Holt hat man hier einige Nebendarsteller an Bord, welche man so eher in kleinen dreckigen B-Filmen sieht. Jedoch wurden allen Darstellern sehr ordentliche und vorallem glaubhafte Figuren auf den Leib geschrieben, welche von den Darstellern stets auch getragen werden können. Dieser No Name-Cast hat hier richtig gut abgeliefert. Ach ja, 50 Cent war auch mit dabei.

Das Finale mündet in einer sehr stimmig umgesetzten Schiesserei auf einer Strasse, welche wiederrum klar von Heat inspiriert wurde. Ich lasse nichts zu Nahe an das Werk von Michael Mann heran, aber Criminal Squad präsentierte uns sicherlich eine der besten Schusswechseln der vergangenen Filmjahre. Very well done!

Fazit: Doch, Criminal Squad (Ich hasse den Titel auch noch nach dem xten Niederschreiben) ist harte Unterhaltung auf gutem Niveau. Ordentlich geklaut beim grossen Vorbild Heat, aber die Umsetzung macht verdammt Spass.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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Irgendwie war das mal lustiger

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