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5 Feste und 1 Vorschau fürs Züri-Wochenende

Heute Donnerstag: Radio Bollwerk pres. Talk Talk in der Zukunft (ab 19 Uhr)

Der Begriff „Legende“ wird arg überstrapaziert. Auf Beat Schaub aka Vitamin S aka Papi Electric kann man ihn aber getrost anwenden: Der Mann war nicht bloss immer schon da, er hat auch ununterbrochen am Nachtlebenrad gedreht,  mal im Rampenlicht, dann wieder eher hinter den Kulissen. Mit der Auflegerei begonnen hat er in den 70ern, in einem Club namens High Life, an den sich auch die älteste heute noch aktive Nightlife-Generation kaum erinnern mag, obschon Mick Jagger Gast gewesen sein soll. Etwas lauter klingelt’s bei den Namen „Pasadena“ und „Big Apple“, 80er Jahre-Clubs, in denen Karrieren wie jene von Dani König ihren Anfang genommen haben. Der soll dem Vernehmen nach seinen Plattenkoffer auf dem Töffli zu seinem ersten Set balanciert haben. Ich kenne Beat Schaub seit seinen Zeiten im Luv im Zürcher Seefeld, ein Lokal, indem man noch sprichwörtlich Nägel in Holzpflöcke schlagen konnte. Beat ist auch heute noch in der Nacht zuhause, wenn bisweilen auch in etwas (für elektronische Ohren) unorthodoxen Gefilden wie Schlager oder Latin Music. Heute Abend ab 19 Uhr befragen ihn Bjoern Schaeffner und Adrian Hoenicke zu seinem Leben, das auch ein Spiegel zum Zürcher Nachtleben der vergangenen 40 Jahre ist.

https://ubwg.ch/event/talk-talk-mit-vitamin-s/

 

Morgen Freitag: Chris Liebing im Supermarket

Will man Chris Liebing einen säuerlichen Ausdruck ins Gesicht zaubern, dann braucht man ihm nur zu unterstellen, er hätte den Schranz erfunden. Hat er nicht: Zwar stammt der Begriff scheint’s von ihm, aber seine Musik als solchen zu bezeichnen ist doch arg beleidigend. Chris Liebing, ob solo oder im Verbund mit Speedy J als Collabs 3000, war immer einer, der sich seine eigenen Technowege gesucht und auch stets gefunden hat- er hat sich sozusagen seine eigene Techno-Nische geschaffen und die besetzt er seit mehr als 20 Jahren sehr erfolgreich. Muss man erstmal hinkriegen.

 

Morgen Freitag: FFF in Frieda’s Büxe

FFF steht für Friede Freude Freitag und grundsätzlich geht’s hier auch um nichts anderes. Neben guten Auflegefreunden wie Anthik und Frenchwork spielt hier auch Pauli Pocket (Frontbild). Neben ihrem Tagesjob als Kita-Betreuerin hat sie sich im Umfeld der Berliner Bar 25/Kater Holzig/Kater Blau/Katermukke-Community einen Namen als Produzentin von Elektronik mit massiv viel Sphäre und opulenten Flächen aufgebaut, die im Club ebensogut funktioniert wie an Festivals wie beispielsweise dem Garbicz.

 

Morgen Freitag: Gunnar Guess/Herr Müller/Morgan Button im Haus von Hans

Klaus ist am Arosa Electronica und deshalb übernimmt sein Bruder Hans an diesem Wochenende. Zwar müssen wir uns an den neulichen Umbau des Mainfloors an dieser Adresse, bei dem das DJ-Pult von der Seite nach hinten aufs ehemalige Sofa-Podest verlegt wurde, noch immer ein wenig gewöhnen (ist wohl Geschmackssache), aber wert ist der Gang ins klausige (resp. hansige) Verderben natürlich nach wie vor. Auch weil man da morgen Freitag Morgan Button (Bild) zu seinem neuen Job als Geschäftsleitungs-Mitglied der Amboss Rampe gratulieren kann. Die Drinks gehen auf ihn.

 

Samstag: 2x Headbanging und Pogo, im Kater und in der Amboss Rampe

Es muss nicht immer House und Techno sein: Im Kater an der Kanonengasse gibt’s Grunge, Hard Rock, Metal, Punk, Rock und Rock’n’Roll aus den Händen von Beck in Black und Wild Child und in der Amboss Rampe wird Metallica ein Kränzchen gewunden, samt Gig der Tribute-Band Orion, die ab 22 Uhr (Türöffnung ist schon um 8) zwei Stunden lang den Thrash von der Leine lassen. Danach (circa ab Mitternacht) ist Metal Monsters Party mit good beer, booze and food und bis morgens um 5 dürften dann alle Frisuren geschüttelt sein.

 

Vorschau (zum eintragen): Adieu Winter am 30.3. mit antinomy Uto Kulm und Geroldsgarten

Zum einen dank der antinomy auf dem Uto Kulm. Yep, tatsächlich; Marco Diener und Crew satteln erstmals in diesem Jahr ihre Lamas um die sicheren Gestaden ihres Raumaffen an der Limmatstrasse zu verlassen und um ausser Haus Rabatz zu machen. Der Daytimer auf drei Floors und in luftiger Höhe beginnt zur Mittagszeit und hält Sets von Victor Ruiz, den Mountain People und vielen, vielen mehr parat (hoi Laura). Um 18 Uhr abends dann startet die Tschau Winter auf dem Gelände des Geroldsgarten, eventuell gar mit einem Daytimer ab Mittag (das ist noch nicht entschieden). Um 18 Uhr ist aber ganz sicher Türöffnung und dem Vernehmen nach dekorieren Steffi, Luca Müller und Co. seit sage und schreibe 5 Wochen an der Deko für das Teil. Hier spielen Kraftfuttermischwerk, uns aller Kalabresespatz, Herr Müller selbst und viele mehr. Wir spielen was von Victor Ruiz, der das Line Up oben auf dem antinomy-Üezgi anführt.

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Autor: Alex Flach

Alex Flach (*1971) erblickte das Licht in der Klinik Bethanien in Zürich. Nach langen Jahren des Herumeierns bei Versicherungen und nach Erreichen der Bachelor-Würde in Ökonomie, kam er zum Schluss, dass ihm seine Freizeitgestaltung besser gefällt als der Arbeitsalltag und er beschloss, dass es eine feine Idee sei, seine Hobbys Schreiben und Clubbing zu kombinieren. Nachdem er einige Jahre für Medien wie das Forecast Magazin, das 20minuten, den Blick am Abend und natürlich KULT übers Ausgehen geschrieben hatte, erkannte er, dass Clubs bezüglich Medien zumeist ähnlich grosses Talent an den Tag legen, wie Erdferkel bezüglich Quantenmechanik - und dies obschon viele von ihnen ein Programm bieten, das eine regelmässige und umfangreiche Berichterstattung verdient.

Heute betreut Alex die Medienarbeit diverser führender Clubs in der deutschen Schweiz, darunter führende Locations wie das Hive (Zürich), der Nordstern (Basel), das Rok (Luzern), die Zukunft (Zürich) oder der Hinterhof (Basel). Zudem schreibt er im Tages Anzeiger eine wöchentliche Nightlife-Kolumne, ist wöchentlich Studiogast in der Sendung Friday Night von Jonas Wirz auf Radio 24, ist Chefredaktor der Drinks Schweiz, des offiziellen Organs der Schweizer Barkeeper Union, betreut seit Anbeginn die Kommunikation des tonhalleLATE-Projekts der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und bildet neuerdings, und zusammen mit Marc Blickenstorfer, Zürich Tourismus-Exponenten in Sachen Nachtleben aus.

Kurzum: Seine Couch und sein Schreibtisch stehen exakt auf der Schnittstelle zwischen dem Schweizer Nachtleben und der Öffentlichkeit. Dass er bisweilen zum über die Stränge schlagenden Berserker werden kann, wenn die von ihm so geliebte Nachtkultur (selbstverständlich völlig zu Unrecht) angepöbelt wird, versteht sich da von selbst.

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