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Am Ende der Fragen


Du fragtest, wohin ich gehe, wolltest wissen, ob ich ein Ziel hätte, aber ich wusste nur, dass ich ich gehen muss. Dann stehe ich plötzlich hier und der Wind ist heiss, die Luft verzeiht nichts und die Sonne thront am Himmel und nimmt Rache. Hier gibt es keine Fragen mehr. Und für Antworten ist es zu spät. Du dachtest, wir würden es schaffen können, meintest, wir seien stärker und irgendwie besser. Wir waren es nicht.

Es blieben diese Zettel auf dem Küchentisch, Notizen, in denen stand Amanda. Ich schrieb zurück. Ich würde dich so gern verstehen. Aber dann stand da nur Sara. Wir waren stark, aber wir hätten stärker sein müssen. Es war nicht leicht. Die Zettel machten es nicht besser. Die schönen Worte und die Hoffnung waren vergeblich.

Du sagtest, ich solle Dich das nicht fragen, aber dann wolltest Du wissen, wohin ich gehen würde. Aber du tatest nichts, damit ich bliebe. Und es gab nicht viel, was Du hättest antworten können. Amanda. Du hattest jemand anderen. Ich fragte, warum. Du schriebst Sara.

Jetzt war ich hier. Am Ende der Fragen. Die Sonne war heiss. Meine Silhouette wirft keinen Schatten und du bist nicht mehr da.

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Autor: Andy Strässle

Andy Strässle umarmt Bäume, mag Corinne Mauch und verleugnet seine Wurzeln: Kein Wunder, wenn man aus Blätzbums stammt. Würde gerne saufen können wie Hemingway, hat aber immerhin ein paar Essays über den Mann zu stande gebracht. Sein musikalischer Geschmack ist unaussprechlich, von Kunst versteht er auch nichts und letztlich gelingt es ihm immer seltener sich in die intellektuelle Pose zu werfen. Der innere Bankrott erscheint ihm als die feste Währung auf der das gegenwärtige Denken aufgebaut ist und darum erschreckt es ihn nicht als Journalist sein Geld zu verdienen.

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