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Heat – Filmische Perfektion

Wie schreibt man ein objektives Review zu einem seiner absoluten Lieblingsfilme? Nun, am besten gar nicht.

Inhalt:
Gut gegen Böse, nur um zig Facetten tiefgründiger Neil McCauley (Robert De Niro) ist ein professioneller Gangster. Sein Motto: Lass nur soviel in dein Leben, so dass du in 30 Sekunden verschwinden kannst, sollte die Situation brenzlig werden. Ihm Gegenüber steht der verbissene Polizist Vincent Hanna (Al Pacino), ein Mann gemacht für die Jagd nach harten Jungs. Jetzt stehen sich diese beiden Mächte in den Strassen von Los Angeles gegenüber.

Wie oft hab ich diesen Film schon gesehen habe, kann ich nicht beantworten. Diverse Male auf Deutsch, damals auf der alten VHS von Warner Bros. Später auf DVD und Bluray, auf Englisch, mit Tonspur von Regisseur Michael Mann. Ja, ich bin ein Fan dieses Films. Und dies hängt zusammen mit verschiedenen Faktoren.

Zum einen damit, dass Michael Mann einen Plan hatte. Dieser beinhaltete, dass die Schauspieler ihre Rollen regelrecht versanken. Dann präsentierte Mann uns die Strassen der Stadt der Engel auf eine urbane Weise, wie nur er es zu vollbringen wusste. Kunstvoll und wunderschön glänzt Los Angeles bei den Nachtaufnahmen, abwechslungsreiche Locations, von Venice bis zum Wilshire Blvd., rüber zu Downtown und South Central, Heat ist wie ein Reiseführer zu einer der interessantesten Städte der USA. Und neben Collateral (ebenfalls von Michael Mann) der filmische Grund, warum ich mich in diese Stadt verliebt habe.

Heat ist die Mutter des Heist-Genres. Daneben stinkt alles ab. Viele haben versucht, Heat nachzuahmen. Einige waren ganz gut (The Town), andere Werke gute Actionstreifen mit einem leichten Touch von Heat (Criminal Squad). Auch im B-Bereich war Wirkung Heats spürbar (Pistol Whipped). Und dann war da noch The Dark Knight. Regisseur Christopher Nolan hat mehrmals erwähnt, dass Heat als Inspiration für den zweiten Teil seiner grandiosen Batman-Saga war. Was man an der Raubszene zu Beginn spürt – und auch beim Zusammenspiel von Batman und dem Joker.

Und jetzt lesen wir die Namen der Darsteller in diesem Film und geniessen die Vorstellung, diese Persönlichkeiten in einem einzigen Epos sehen zu können wie den Schluck eines guten Weines. Robert De Niro, Al Pacino, Val Kilmer, Tom Sizemore, Jon Voight, Ashley Judd, Ted Levine, Dennis Haysbert, Danny Trejo, William Fichtner, Natalie Portman, Hank Azaria, Jeremy Piven, Mykelti Williamson, Amy Brenneman. Braucht es weitere Worte, um dieses Monstrum einer Darstellerriege zu beschreiben?

Der Film hat eine faszinierende Story um zwei Figuren, die beide versuchen, die Leere in ihrem Leben zu füllen, die aber zu versessen auf ihren Beruf sind, ob als Polizist oder als Krimineller. Beide werden mit Lebensglück konfrontiert. Und beide treffen ihre Entscheidungen, wie auch immer diese Aussehen im Verlaufe der Geschichte.

Und dabei sind De Niro und Pacino nur in wenigen Momenten gemeinsam in Szenen zu bewundern. Und hier sticht die berühmte im Kate Mantilini gefilmte Restaurantszene heraus, in welcher die Hollywoodlegenden miteinander im Gespräch feststellen, dass sie sich nicht so fremd sind. So gut waren die beiden Darsteller danach nie mehr.

Fazit: Wenn man sich auf Heat einlässt, lässt der Film dich nicht mehr los. Ein Brett von einem Hollywoodepos, entstanden unter der Regie eines filmischen Genies, gespickt mit unglaublichen Darstellern und permanentem Druck, welcher hier auf das Publikum ausgelöst wird. Ein faszinierendes Werk.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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