Dominik Hug
Ein Film, der gerne wäre wie Fargo? Mit John Malkovich und Billy Bob Thornton? Na, da bin ich doch mit von der Partie.
Inhalt:
Seit er die High School abgeschlossen hat, träumt der junge Dwayne (Liam Hemsworth) davon, die miefige Kleinstadt Cut Bank zu verlassen. Doch erst, als er zufällig Zeuge eines Mordes wird und er das Ganze filmt, bietet sich ihm die Möglichkeit, mit Freundin Cassandra (Teresa Palmer) irgendwo anders als in Cut Bank neu anzufangen. Doch von nun an hat jede seiner Entscheidungen verheerende Folgen, die beweisen, dass das Verbrechen auch im kleinsten Nest ein Zuhause findet.
Cut Bank ist ein Film, der zu übersehen wäre. Er bekam praktisch keine Beachtung, da er nicht zum Marvel- oder Star Wars-Franchise gehört. Der Film wurde 2014 am Zürich Filmfestival aufgeführt, ebenso an diversen anderen Festivals, aber gross kam das Teil leider nicht raus.
Nach den ersten paar Minuten fühlte ich mich in einen Film hineinversetzt, der von den Coen-Brüdern zu stammen scheint. Die schrägen Figuren, die Kleinstadtatmosphäre, die Rezeptur passt. Zudem wusste Regisseur Matt Shakman, dank wunderschönen Bildern, die einzelnen Szenen richtig einzufangen.
Doch so richtig kommt Cut Bank leider nicht ins Rennen. Trotz der „coenescen“ Geschichte wirkt das Geschehen dann doch zu „normal“. Die Dialoge bleiben zu platt, fallen dann aber doch nicht in ein bodenloses Loch. Der Film bleibt bis zum Schluss interessant ohne in Fargo-Höhen zu schiessen.
Die Darsteller lassen sich fast alle sehen. Teresa Palmer, Oliver Platt und Bruce Dern machen ihren Job gut. Aber, Billy Bob Thornton und John Malkovich wirken leider völlig verschenkt. Aus diesen beiden Ausnahmedarstellern hätte man mehr rausholen müssen.
Und dann wäre da Liam Hemsworth. Dieser scheint bei der Damenwelt gut anzukommen, aber darstellerisch bleibt der so blass wie ein Stück Papier. Schade.
Fazit: Ich mag diesen kleinen Film. Die sorgfältige Entwicklung der Geschichte, das subtile Schauspiel eines John Malkovich, vermischt mit einigen Kleinstadtmorden, dies passt alles zusammen. Kein grosser Wurf, aber eine ordentliche Nummer. Go for it!
