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H. A. F. – Weggetreten

Ihre Bewegungen waren elegant, unauffällig, eine Prise aufs hintere Ende des Feuerzeugs und ab in die Nase. In der Raucherecke unter dem Heizpilz lief das Geschäft wie geschmiert. Ein Gramm hier, ein Gramm da. An den Wänden lief ein künstlerisch wertvolles Video in Endlosschlaufe und alle, die sich in der modisch abgerissenen Bar drängten, taten etwas Wertvolles oder planten bald etwas Wertvolles zu tun. Alles stand unmittelbar bevor. Erfolg. Durchbruch, die Rettung der Welt oder auch nur eine tolle App. Das Gedränge machte die Sache angenehm unverbindlich und das aufgebrezelte Servierpersonal sorgte dafür, dass auch bei den Getränken der Nachschub nicht ausgehen würde.

Bis ich sie sah, hätte ich nicht beantworten können, was ich hier eigentlich machte, diese Parties, die nie festlich waren, erschienen mir seit Jahren ausgelutscht und ich hatte auch nicht vor, jemanden kennenzulernen, der etwas Wertvolles tat oder plante etwas Wertvolles zu tun. Etwas paranoid sah sie sich am anderen Ende des Raumes um, dann zog sie das Briefchen aus ihrem Hosenbund unter dem Gürtel, drückte sie ihrem Kunden in die Hand und steckte mit der anderen flüssig die Geldscheine in die Tasche. Es schien unwahrscheinlich, dass sie dieser Austausch, den sie abertausende Male geübt hatte nervös machte, vielmehr war es wohl ihr Dealer – der Oberdealer – der mit dem Nachschub im Hintergrund lauerte und sie beobachtete. Wieder wechselte ein Briefchen den Besitzer, der stolze Käufer trabte einen Augenblick später, ohne zu zögern in Richtung Toilette.

Ein sinnloses Gespräch über die Veränderung der Schnittkadenzen später hatte ich sie aus den Augen verloren. Nicht schlimm, nicht schlimm, dachte ich und sah die Welt wie durch ein Fischauge, auch der Boden schien leicht zu schwanken, trotzdem nahm ich noch einen Champagner vom Tablet einer schnieken, aber gelangweilten Serviertochter. Wo waren sie hin, die hässlichen Leute, die schlecht angezogen waren? Eines war sicher, hier in der durchgestylten Abgerissenheit waren sie nicht zu finden. Mag sein, es wäre ihnen zu langweilig gewesen.

Es gelang mir knapp dem vielversprechenden Schriftsteller auszuweichen, eilig eilte ich auf ein Sofa zu, dass auf ein paar Paletten stand und kletterte mit dem Gefühl hinauf, als sei ich auf hoher See. Der vielversprechende Schriftsteller sah sich hektisch suchend um, lehnte sich an die Stelle an der Bar, an der ich vor wenigen Momenten noch gestanden hatte. Auf die anderen Leute auf dem Sofa konnte ich wegen im und des Seegangs keine Rücksicht nehmen, mit einem energischen «Hallo, wie gehts?» zwängte ich mich neben die Lederlehne und atmete aus.

«Ich habe Pause, im Moment gibt es nichts», sagte sie und ihr Oberkörper fiel leicht in meine Richtung, ich versuchte von der erhöhten Position aus gerade herauszufinden, ob ich Julian sehen könnte, der mich zum Event des Jahres geschleppt hatte. Ein Rätsel, warum ich immer wieder an diesen Orten landete. Ein verdammtes Rätsel. Meine künstlerische Erfolglosigkeit basierte auf solider Vorarbeit, es würde sich nicht mehr ändern und ich würde mich nicht mehr ändern wollen, nur um «näher am Markt» zu sein. Zwischendurch gelang ein Glückstreffer und das war es dann gewesen. Klar, der letzte Glückstreffer lag eine ganze Weile zurück …

Das Feuerzeug tanzte für den Bruchteil einer Sekunde vor ihrer Nase, ein Geräusch als würde sie Schneuzen und sie wirkte schon wieder fitter und energischer. Vielleicht wäre es an der Zeit wieder einmal ein Gramm zu kaufen, doch ich wusste nicht, wie ich ihr das vorschlagen sollte und mit einem widerlichen Typen im Hintergrund wollte ich nichts zu tun haben. Der vielversprechende Schriftsteller war auf dem Weg zum Sofa auf den Paletten, noch musste er es um den DJ herum schaffen und er wäre da. Von Julian, der versprochen hatte, sich um genau solche Situationen zu kümmern, war nichts zu sehen.

Sie sagte neben mir: «Ich mach› das nicht immer, eigentlich bin ich Sängerin, weisst du, ich habe eine Band?» Ihre Stimme klang unsicher, wahrscheinlich hatte sie geschnieft und getrunken, aber das kam wohl mit dem Terrain.

Die Briefchen hatten sie interessant gemacht und einige Schlucke Champagner liessen mich die Scheu vergessen und den Seegang verlieren.

«Nicht schlecht, was hast du denn so drauf?»

«Ich bin nicht schlecht, nicht schlecht, aber es läuft manchmal mit den Konzerten nicht besonders und …»

«Da bist du ja, schon lange nicht mehr gesehen», der vielversprechende Schriftsteller streckte die Hand nach oben, als ich mich hinunterbeugte wäre ich fast vom Sofa gerutscht.

«Willst du uns nicht vorstellen?», nein, wollte ich nicht, sondern ich wollte ihn loswerden, aber erfahrungsgemäss war das nie leicht. Er liess meine Hand los, sah, dass mein Glas leer war und sagte zu ihr: «Er hat einen Agenten, einen richtigen Literaturagenten, du hast ja nichts mehr, ich werde Nachschub besorgen.» Neben mir nickte sie, weil sie vielleicht unsicher war, ob sie es selbst bis zur Bar schaffen würde. Darauf hätte ich selbst auch nicht geschworen. Mit zu weit aufgerissenen Augen beobachtete sie wie der vielversprechende Schriftsteller erneut vor dem DJ-Pult hängenblieb, dann schaffte er es und stand vor der Bar.

Mein literarischer Agent war Julian. Ein Kerl, der etwas Wertvolles tat und erst noch wertvolle Pläne verfolgte. Es war schwer ihm zu entkommen. Nur, dass er jetzt nirgendwo zu sehen war, aber selbst hier würde es ihm nicht langweilig werden. Falls er jemals wieder auftauchte, würde er alles über die sinnlosesten Apps wissen, die nie fertigentwickelt werden würden oder alles über Filme, die nie gemacht würden. Er hätte Visitenkarten von Schauspielern und Schauspielschülern gesammelt. Und geduldig allen bärtigen Nachwuchsarchitekten zugehört. Ihn interessierte einfach alles. Mindestens solange das Bier nicht ausging.

Mag sein, es hatte interessantere Zeiten gegeben. Gruppen von Leuten, die nicht oder noch nicht so nervig waren. Picasso und die Kubisten waren sicher nicht derart gestylt gewesen, nicht derart hübsch und nicht derart vollgefressenen, dass ihre Ideen wertvoll waren, sie sich selbst als wertvoll sahen. Heute herrschte Einigkeit, es war einfach alles toll. Vielversprechend. Wertvoll. Kultur bewahrte einen vor Wahnsinn und Drogen. Erzeugte ein freundliches Rauschen dauernden Vergessens. In der Masse lag die Bedeutungslosigkeit. Wertvoll eben. Niemand kam mehr auf die Idee wie etwa Burroughs oder Ginsberg, dass es nur darum ging: Wahnsinn und Drogen. Heute reichte es in Fetzenjeans auf ein Sofa zu klettern, das auf Paletten stand und wertvolle Pläne zu haben.

Ihr Kopf lehnte an meiner Schulter. Sie hatte es verpasst, Nachschub nachzulegen. Es fühlte sich nicht schlecht an, einer Schlafenden Halt zu geben, es war sinnvoller als alles, was früher am Abend gelaufen war. Schlecht war, dass der vielversprechende Schriftsteller mit drei Gläsern auf dem Rückweg zu den Paletten war. Der von sich selbst begeisterte DJ begeisterte die verladenen Schönlinge mit einem Sound, den er immer wieder als «Blip Core» feierte, was bei mir aber vor allem ein leichtes Wummern im Hinterkopf auslöste.

Obwohl Julian leicht zu begeistern war, mied er den vielversprechenden Schriftsteller wie die Pest, da er mich vertrat, hätte er zwar auch ein schreibendes Eichhörnchen vertreten können, doch irgendetwas passte ihm an dem Mann nicht. Der vielversprechende Schriftsteller reichte die Gläser nach oben, sagte etwas, dass unmöglich zu verstehen war. Um dem Wummern und dem leichten Schwindel zu entkommen, trank ich sofort einen Schluck. Die schönen Menschen um uns herum schienen allesamt ebenfalls immer mehr zu schwanken. Mag sein, sie spürten den Groove, mag sein, es war, weil ich so sturzbesoffen war. An meiner Schulter rührte sich nichts.

Etwas unterhalb der Sofalehne war der vielversprechende Schriftsteller dabei, irgendetwas zu erklären. Er trug ein Tweed-Jackett und ein T-Shirt, das er in Frankreich gekauft hatte, auf dem Grossbuchstaben mit HIGH AS FUCK protzten, es freute ihn immer zu erklären, dass er auch ein HIGH AS FUCK-Feuerzeug besass und das, obwohl er nicht rauchte. Die Frau an meiner Schulter war weggetreten. Der «Blip Core» rüttelte sie nicht mehr auf, sie trug eine Jeansjacke zu einer Bundfaltenhose unter deren Gürtel sie die Briefchen verstaut hatte, die sie auf Bestellung verkaufte. Ich starrte auf ihr kurzgeschnittenes braunes Haar und die Turnschuhe, die an irgendeinen Hip Hopper erinnerten, zu teuer waren und ihre Füsse in Klumpen verwandelten. Die Ruhe und Wärme der Frau waren verlockend, erinnerten mich daran wie leicht es war wegzutreten. Der vielversprechende Schriftsteller hatte es endlich auf die Paletten geschafft, setzte sich neben mich und brüllte mir ins Ohr, was für eine «tolle Sache» diese Party doch sei, es seien alle zusammengekommen, die in der Szene etwas zu melden hatte.

Mag sein, es ist gut, dass einen manchmal die Kraft fehlt zu kotzen. Die Szene. Ha. Die Szene. Sie bestand aus denen, die gerne redeten, feierten – vor allem sich selbst – und am Ende… Am Ende nicht viel zu Stande brachten. Es war immer gleich. Da war ein Video in Endlosschlaufe, mal von einer Performance, mal von einem Video-Künstler, mal von einer Tänzerin oder einem Slam-Poeten. Noch trauriger, wenn es eine Live-Performance gab oder spontan gedichtet wurde oder irgend sonst ein origineller Scheiss stattfand. Diese Parties waren nie einfach Konzerte, in denen ein Musiker sein Herz und seine Seele hineinsteckte oder eine Vernissage, in der eine Künstlerin zeigte, was sie im letzten Jahr gemacht hatte, diese Parties waren schlichte Besäufnisse und für manche Anlass irgendwelche Leute, die sie für wichtig hielten vollzuschleimen. Und immer, immer, hatte es einen DJ, der das Gehör mit ödem Techno-Gewummer und Gefiepe quälte, dass entsprechend der Ödnis einen komplizierten, schwer zu merkenden Namen hatte.

Der Anfang des Abends war eine ferne Erinnerung, verzweifelt und einfallslos, wie so oft war ich in der Eckkneipe gesessen und hatte mit dem Stammgast, der gerne erzählte er sei eben aus der Psychiatrie entlassen worden, über den zweiten Weltkrieg gesprochen und Bier getrunken. Schliesslich war Julian entsprechend aufgebrezelt und aufgedreht auch in die Eckkneipe gekommen. Vorwurfsvoll fragte er, ob ich seine Nachrichten nicht bekommen hätte. Es sei der Event des Jahres, da müssten wir hin, die Party sei der langersehnte Schub für meine verblasste Karriere. Ich glaubte ihm kein Wort. Irgendwie waren wir dann trotzdem hier gelandet. Offensichtlich war mein Agent abgehauen, offensichtlich hatte er gemerkt, keine wichtigen Leute da, gemerkt, es gäbe keine grossen Geschäfte zu machen und schon sass er lächelnd im Uber.

Die Gläser waren leer und der vielversprechende Schriftsteller auf dem Weg an die Bar. Ich bewegte mich etwas, doch die Frau war unverändert weggetreten. Der vielversprechende Schriftsteller hatte mir sein absolut wenig versprechendes neues Projekt erklärt, eine Parabel, ein Werk, das filmische Erzähltechniken mit klassischer epischer Erzählung vermischen würde. Kein Wunder verflüchtigte sich der Champagner schneller als man ihn bekommen konnte. Trotzdem fühlte ich mich etwas nüchterner, klarsichtiger. Das Sofa hatte weniger Seegang und ich war optimistisch, dass ich es nach Hause schaffen würde. Auf den Rücken des vielversprechenden Schriftstellers an der Bar starrend, versuchte ich Julian anzurufen. Wie erwartet war er zuhause. Ich verstand die Worte Badewanne, Riesenjoint und trennte die Verbindung.

Die Sängerin lehnte noch immer schlaff an meiner Schulter, eigentlich wäre ich gerne eine rauchen gegangen, doch irgendwie war mir ihr Schlaf heilig. Fast als hätte diese Weggetretenheit, dieses gnadenlose Highsein etwas Erhabenes, schwer Verständliches, etwas, wovon nur die Sängerin selbst wissen konnte, warum sie diesen Zustand gebraucht hatte.

Der vielversprechende Schriftsteller schien ebenfalls nüchterner. Sicher setzte er die Gläser auf dem stylisch vergammelten Beistelltisch ab, der einmal eine industrielle Kabelrolle gewesen war und fragte: «Mit wem bist du denn hierhergekommen, ich habe gehört, du seist mit Julian hier, er ist doch noch dein Agent oder?»

Ich nickte resigniert und sagte: «Er ist mein Agent, aber das ist nicht so wichtig, ich werde keinen Krimi schreiben, nur weil er das verkaufen kann. Es ist nicht wichtig.»

Schnell war der Augenblick der Vernunft vorbei und er schwafelte von Social Media und Erfolg und seinem Projekt, er wolle schon ganz früh Einblick in seine Arbeit geben. Der Mann war halt vielversprechend.

Ich schaute auf die Sängerin mit den kurzen braunen Haaren und sagte: «Ich kenne sie nicht. Sie ist Sängerin. Ich habe sie vorher getroffen. Sie hat mit Koks gedealt.»

Der vielversprechende Schriftsteller hauchte: «Das ist ja so real, so real, das könnte eine tolle Geschichte sein. Vielleicht hast du deswegen einen Agenten und ich …» Verzweifelt blickte er auf die schlafende Frau und nahm dann einen tiefen Schluck.

Es wurde spät, die «Szene» in ihrer ganzen Pracht mit ihren teuren neuen Turnschuhen, den gewollt originellen Vintage T-Shirts, die eine Art Uniform waren, erinnerte sich daran, dass sie sich noch in einem anderen Club präsentieren musste, schliesslich wollte man soviel Schönheit, soviel Optimismus, guten Willen und tolle Pläne nicht nur an einem Ort zurücklassen. Es wurde ruhiger und das Verlangen nach einer Zigarette wurde immer schwer erträglich.

Ich rüttelte die Sängerin an der Schulter, sie seufzte, räkelte sich und wäre fast auf die andere Seite weggekippt. Der vielversprechende Schriftsteller war vor einer Weile gegangen, immerhin hatte er mir noch ein Bier geholt. Ich hatte ihm versprochen ein gutes Wort bei Julian einzulegen. Als er mich fragte, ob ich die ersten Kapitel seines Werkes lesen wolle, hatte ich gelogen und gemeint, ich sei ebenfalls mittendrin und habe darum keine Zeit. So wertvoll und hübsch die anderen waren, so abgefuckt und leer fühlte ich mich, was Kreativität anging. Die Gleichzeitigkeit der Gegenwart ging mir auf die Nerven. Das Nebenher, das dauernde und immer schnellere immer weiter zerstörten meinen Willen etwas zu schaffen. Denn mehr war zu viel und zu viel war lähmend, da war ich nicht tapfer genug. Spielte keine Rolle. Julian war froh, dass ich nichts lieferte, er war überzeugt von meinem Talent, hatte aber keines meiner Bücher wirklich gemocht. Zu viel Literatur, zu wenig kommerzielles Potential. Einfache Sache.

«Hey, die machen zu hier und ich muss pissen…»

Ihre grünlichen Augen waren verschleiert, sie sah mich fragend an, hatte keinen Plan, wer ich denn sei. Ich erklärte, sie solle warten und ich würde sie mit dem Taxi nach Hause bringen.

«Warum?»

«Einfach so, wir haben vorhin ein bisschen geredet, entschuldige, aber jetzt muss ich wirklich.» Ich wollte mich umdrehen.

«Was habe ich gesagt, habe ich was Schlimmes gesagt.»

«Nein, nicht wirklich, aber ich sollte…»

«Verdammt, ich habe wieder Scheisse erzählt.» Traurig blickte sie auf den Boden, sie starrte auf die mit leeren Gläsern gefüllte Kabelrolle. «Hier bekommen wir nichts mehr», erklärte ich.

«Du darfst nicht glauben, was ich gesagt habe.»

«Hör› mal ich geh› jetzt pissen, du hast lange geschlafen und ich muss mal.» In der Toilette standen an jeder Ecke leere Flaschen, es roch leicht nach Kotze, aber das war egal.

Erleichtert wusch ich mir die Hände und spritzte etwas Wasser ins Gesicht. Gottseidank war die Scheisse vorbei. Ich wünschte mir noch eine Zigarette und alles wäre egal. Zurück im Raum ging ich zu den Paletten. Zwei junge hübsche und von der Aufräumerei genervte Serviertöchter sammelten die Flaschen ein. Ratlos stand ich da. «Sie ist weg, sie hat eine Linie reingezogen und ist gegangen», rief die Serviertochter die gerade Flaschen auf die Theke stellte. «Sie meinte, es tue ihr leid, dass sie Scheiss erzählt hat.» Sie zuckte mit den Achseln und sammelte weiteres Leergut ein.

«Sie hat gar keinen Scheiss …» Ich liess es bleiben, keinen Sinn. High As Fuck.

Foto: Alessandro Zambon/Unsplash

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Autor: Andy Strässle

Andy Strässle umarmt Bäume, mag Corinne Mauch und verleugnet seine Wurzeln: Kein Wunder, wenn man aus Blätzbums stammt. Würde gerne saufen können wie Hemingway, hat aber immerhin ein paar Essays über den Mann zu stande gebracht. Sein musikalischer Geschmack ist unaussprechlich, von Kunst versteht er auch nichts und letztlich gelingt es ihm immer seltener sich in die intellektuelle Pose zu werfen. Der innere Bankrott erscheint ihm als die feste Währung auf der das gegenwärtige Denken aufgebaut ist und darum erschreckt es ihn nicht als Journalist sein Geld zu verdienen.

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