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Venedig versinkt im dolce far niente. (Die Woche 47/2019)

Staatl. bew. Hochwasser. Nicht das seit dem Pegelhöchstand von November 1966 in Planung und teilweise im Bau befindliche, vor sich hinrostende Sturmflutsperrwerk M.O.S.E., für welches bereits 7 Milliarden Euro im Meeresgrund der Korruption versickert sind, nicht die zu breit und zu tief ausgebaggerten Kanäle für Kreuzfahrtschiffe sind schuld am alljährlich bewässerten Markusplatz, sondern die Deutschen SUV-Fahrer, die Schweizer Kühe und die Französischen Côte d‘Agneau-Fresser, porco miseria!

Eidg. Wahlen (2. Wahlgang). Wähler in Zürich Ruedi Noser (Slogan: “Mit Erfahrung machen“) wieder zum Ständerat machen; auch der seit Staatsgründung links im Bundeshaus sitzende St. Galler Genosse Paul Rechsteiner wiedergewählt; für den Kanton Bern zieht Hans Stöckli ins Stöckli.

Konsumentenschutz. Der EU-Gerichtshof verpflichtet den europäischen Handel, den Ursprung von Produkten aus Israels besetzen Gebieten zu kennzeichnen, dies habe mit Antisemitismus jedoch keineswegs etwas zu tun; ausdrücklich erlaubt bleibe weiterhin der Warenimport aus der von Deutschland besetzten Insel Mallorca.

Ökumene. Schwestern und Brüder der politischen Gemeinde, Pressepropheten, Siebentags-Aktivisten und die Zeugen Gretas glauben, dass Tesla in der Nähe Berlins eine Batterienfabrik bauen wird, weil Elon Musk es in ein öffentlich-rechtliches Mikrofon gesagt hat; jetzt sind sie selig.

Probefahrt. Im neuen Flexi-Tram, welches dereinst nach Zürich geliefert wird, ist mehr Stehplatz für Velos und Doppelkinderwagen vorhanden; da freuen sich die Rentner.

Entwicklunghilfe. Damit seine Landsleute nicht mehr hungern müssen, bestellt Mswati III, König von Swasiland, 19 Rolls Royce- und 120 BMW-Fahrzeuge für seine Stammesmitglieder (darunter auch 14 Ehefrauen und Kinder).

Einlullen. Die Herschiebung von IS-Mitgliedern und -Anhängern nach Deutschland stelle keine Gefahr dar, beruhigt Kanzlerin Merkel ihre Mitbürgernden; man habe ja auch den Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin nachträglich vorausgesehen.

Rauchzeichen setzen (1). Auf der Baustelle des neuen Zürcher Justiz- und Polizeigebäudes gehen rein zufällig mehrere Abfallcontainer gleichzeitig in Flammen auf; Polizeivorsteherin Karin Rykart: „Ein besonders krasser Fall von Selbstverbrennung.“

Rauchzeichen setzen (2). Die Union will einem von Rotgrün vorgeschlagenen gesamtdeutschen Tabakwerbeverbot zustimmen; man verbietet ja sonst nichts.

Total vaginal. Das im angesagten Londoner Stadtteil Camden neu eröffnete Vagina-Museum richte sich „vor allem auch an Männer“, betonen die Zurschaustellungsmacherinnen.

Bildungsfern-Sehen. Auf TV Now gestreamt wird jetzt das neue Flirtformat «Prince Charming», eine Art Schwuler, ledig, sucht Schwulen; dazu die RTL-Programmleitung nach der ersten Folge: „Es wird nicht beim Küssen bleiben, es wird bald stramm in die zweite Runde gehen.“

Glitzer & Glamour. Der aus der Schweiz stammende US Wrestling-Star «Cesaro» (200 cm, 105 kg, weint im Kino bei traurigen Filmszenen) verrät im BLICK, dass er seine Unterhosen selber näht; Cesaro: „Dabei kann ich besonders gut abschalten.“

 

 

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Autor: Reinhold Weber

Reklamiker und Texter aus und in Züri, nachdem er gefühlte 20-mal umgezogen ist, u.a. nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Wien.

Reduzierte den Smart to the max, machte Media-Markt weniger blöd und blieb beim Tages-Anzeiger dran. Ist Namensgeber und Mitgründer von Blue Balls Music, die das „Blue Balls Festival“ in Luzern veranstaltet.

Verbringt seine Tage völlig unkorrekt und ausgegrenzt als partei- und konfessionsloser, heterosexueller Raucher/Fleischfresser/Nichtjogger/Oekosparlampenhasser. Spielt auf seiner alten Fender Stratocaster zu allem Übel auch noch am liebsten Negermusik.

Mag Texaner wie Billy Gibbons und Kinky Friedman. Ob die allerdings ihn mögen, ist glücklicherweise unbekannt.

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