in

Alarmstufe: Rot

Ein Koch (ohne Thermomix!) macht Hackfleisch

“Ich bin nur der Koch”

Mit Stirb Langsam kam 1988 eine neue Art Actionfilm ins Kino. Der Protagonist muss sich dabei auf begrenztem Raum und ohne fremde Hilfe gegen brutale Widersacher durchsetzen. Ein Versteckspiel mit dem Tod im Nacken. Folglich kam neben den Stirb Langsam-Fortsetzungen eine Reihe von Filmen ins Kino, die sich derselben Formel bedienten – mit unterschiedlichem Erfolg. Alarmstufe: Rot aus dem Jahre 1992 ist einer der besten.

Inhalt:
Auf einer Feier des Nuklearkreuzers Missouri entpuppen sich die Gäste als Terroristen. Brutal nehmen sie das Schiff unter Kontrolle, um in den Besitz der Atomraketen zu gelangen. Doch keiner hatte mit Elitekämpfer Casey Rybak (Steven Seagal) gerechnet. Ein mörderischer Kampf auf hoher See beginnt…

Hört sich simpel an und trotzdem saugut. Bruce Willis Funktion in diesem Werk übernimmt der Actionmann Steven Seagal, hier in seinem fünften Film. Dem darstellerisch nicht übermässig begabten Mimen wurde ein toller Cast zur Seite gestellt. Baywatch-Star Erika Eleniak zum Beispiel, welche in einer fast schon unvergesslichen Kuchenszene zu brillieren weiss. Mit Tommy Lee Jones und Gary Busey hat man zwei Antagonisten geschaffen, welche so comichaft überrissen rüberkommen, es ist eine wahre Freude. Daneben agiert als einer der härtesten Killer seitens der Bad Guys der sonst so charmante Colm Meaney, bekannt aus vielen Filmen (der Mann ist ein richtiger Workoholic) und dem Star Trek-Universum. Ebenso zu erwähnen ist Damian Chapa, einer der Hauptakteure des Latin-Gangster-Epos Blood in – Blood out in einer hier leider etwas schwächeren Rolle. Ach, nicht zu vergessen die Figur des Tom Breaker, dargestellt von „Stingray“ Nick Mancuso. Ja, schauspielerisch wahrlich ein leckerer Cast auf hoher See.

Die Geschichte beginnt recht flott. Seagal geht ziemlich schnell in den Knast, weil er dem blöden Commander Krill zu Recht eine aufs Maul gehauen hat. Verständlich, würde ich für die Mannschaft eines Kriegsschiffs kochen, dürfte mir auch keiner in die Suppe spucken. Schon bald kommen Terroristen an Bord, Captain und einige Führungsoffiziere tot. Zeit für Seagal, sich aus seiner Zelle zu befreien und das Schiff nach und nach zu säubern. Zuerst alleine, trifft er schon bald auf die halbnackte Erika Eleniak, welche ihn fortan begleitet und neben der Kuchenszene mehr nervende als gute Dialoge hat („Ich triff mich nicht mit Musikern und schiesse nicht auf Menschen“ – schön….). Schwachpunkt? Nein, denn Eleniak ist in diesem Werk sowieso nur optische Beilage. Dies ist ein Actionfilm, in welchem wirklich nur Action zählt und sonst nix. Und die bekommt der Liebhaber auf dem Silbertablett serviert. Seagal zeigt hier sein gesamtes Können und eliminiert seine Gegner mit allem, was rumsteht. Messer, Schusswaffen, selbst gebastelte Bomben, Herrgott, Seagal versenkt U-Boot und Helikopter im Alleingang) etc. Wir sehen gebrochene Knochen, zersägte Arme, ausgerissener Adamsapfel, eingedrückte Augen – Seagal gibt Vollgas. Was für eine schöne Zeit wir Actionfreunde damals hatten.

Schauspielerisch stiehlt Tommy Lee Jones dem Seagal klar die Show und gibt auch Gary Busey genügend Raum, um ein richtiges Arschloch zu sein. Und auch der Rest des Casts spielt auf einem akzeptablen Niveau.

Schlussendlich gabs ein Happy End, Schiff gerettet, Welt gerettet, Terroristen tot. Ein wunderbarer Film, den ich eigentlich nicht genug huldigen kann.

Fazit: Kritik, erschlag mich. Ich liebe Alarmstufe: Rot. Dieser Film ist klassisches Actionkino aus den Neunzigern und wohl Seagals bester Film, der eine Fortsetzung wahrlich verdient hatte.

In der ersten Episode des Podcasts “Fratzengeballer” analysiere ich mit meinem Kollegen Sergej die Karriere Steven Seagals. Ihr findet die Folge hier unten im Player oder auf Spotify, Apple Podcast und vielen weiteren Podcatchern. Und ja, wir freue uns sehr über neue Follower.

Gefällt dir dieser Beitrag?

One Comment

Leave a Reply

One Ping

  1. Pingback:

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

Facebook Profil

Im ganzen Land: Klima Seals trainieren den zivilen Ungehorsam. (Die Woche 37/2020)

Mit durchnässten Haaren

Mit deinen durchnässten Haaren