Von Sebastian Blasek
Spoilerwarnung.
Dieser Artikel enthält massive Spoiler auf „Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I„, die erste Folge der dritten Staffel von „Star Trek: Discovery“ und sollte erst gelesen werden, wenn man diese und weitere Folgen bereits gesehen hat.
Einleitung.
Im Moment sehe ich mir wieder einmal TNG bei Netflix an – von ganz vorn. Dabei fällt mir immer wieder auf, wie sperrig und holzig insbesondere die erste Staffel daherkommt. Denn mal ganz ehrlich: „Raumschiff Enterprise – das nächste Jahrhundert“ war nicht unbedingt wegen sondern eher trotz ihrer ersten sechsundzwanzig Folgen so erfolgreich.
Doch was hat das alles mit der dritten Staffel von „Star Trek: Discovery“ zu tun?
Nun, es gilt das Prinzip Hoffnung.
Nach den ersten achtundzwanzig Folgen Discovery fällt das Fazit nämlich eher gemischt aus. Obwohl insbesondere die zweiten Staffel durchaus einige positive Ansätze aufwies, krankte die Serie bislang ganz generell im erzählerischen Feld, wo Logiklöcher so groß wie die Milchstraße selbst die Drehbücher ein ums andere Mal unheilvoll aus den Heftstreifen rissen. Die Flucht aus den Zwängen und Begrenzungen des 23. Jahrhunderts am Ende der zweiten Staffel war schließlich eine gute Wahl, nicht zuletzt weil in einer Zukunft, die selbst den Erzählrahmen von „Star Trek: Picard“ um knapp 800 Jahre übertrumpft, genug Freiheiten für die Kreativabteilung geboten sein sollten, um endlich eine eigene Serien-Identität zu schaffen, die nicht von Pike, Kirk oder anderen Star-Trek-Serien in den Schatten gestellt wird.
Doch kann Discovery die Zeichen der Zeit nutzen, um wie TNG anno dazumal ordentlich durchzustarten oder wird es in alte Muster zurückfallen?
Story.
Michael Burnham hat es geschafft!
Nicht nur, dass sie in einer weit entfernten Zukunft gelandet ist; sie hat die mörderischen Pläne Controls durchkreuzt und die Existenz organischen Lebens im Universum erfolgreich sicherstellen können. Trotz dieser Erfolgsbilanz sieht sie sich mit zwei großen Problemen konfrontiert: Zum Einen ist sie nicht in der Lage Kontakt zu ihrem Schiff herzustellen und zum Anderen findet sie sich auf einer kargen Welt wieder, in der Recht und Ordnung nur noch ein Schatten ihrer selbst sind.
Selbst der erste Mensch, zu dem sie ein überstürztes Vertrauensverhältnis aufbaut, hintergeht sie bei der erstbesten Gelegenheit, um sie ihrer wenigen Habseligkeiten zu berauben. Aber Michael Burnham wäre nicht Michael Burnham, wenn sie sich nicht auch aus dieser schwierigen Situation herauskämpfen würde: Gemeinsam mit Cleveland „Book“ Booker entkommt sie schießwütigen Unterweltkillern, der Wirkung bewusstseinserweiternder Verhördrogen und dem Magen einer aquatischen Weltraumschnecke. Aber das Universum, in das beide daraufhin entfliehen, ist nicht mehr das selbe, das Burnham dereinst gerettet hat…
Lobenswerter Aspekt.
Folgenflair.
Oh wie schön ist Island!
Wenn man eines an dieser Folge in besonderem Maße loben muss, so ist es die Auswahl des Drehortes (mal abgesehen vom Handelsposten, für den zum gefühlt neunundzwanzigsten Mal das Hearn Generation Plant in Toronto als Drehort herhalten durfte):
Die karge, aber nicht zuletzt deshalb so beeindruckende unberührte Landschaft der nordeuropäischen Vulkaninsel ist der eigentliche Star der Folge. Statt immer wieder den gleichen kanadischen Wald als spektakelfreie Kulisse zu missbrauchen (siehe z.B. Pahvo, Terralysium oder Kaminar) bewiesen die Produzenten der Serie erstmals außergewöhnlichen Mut, indem sie über den eigenen Tellerrand hinausblickten und in Island ein außergewöhnliches Setting für fremde Planeten (dessen Name ‚Hima‚ stark an das Isländische ‚heima‚ für „zuhause“ erinnert) entdeckten.
Nur könnte man natürlich nicht ganz zu Unrecht anmerken, dass Teile der Folge so ziemlich genau an jenem Ort gefilmt wurden, an dem bereits Carol Marcus und Leonard McCoy in „Star Trek Into Darkness“ einen Augment-Photonentorpedo zu entschärfen versuchten, aber dem bleibt entgegenzuhalten, dass die wirklich spektakulären Shoots dieser Folge Wasserfälle, Küstenstreifen oder Landschaften umfassten, die dieser Folge den Flair einer wahrhaft fremdartigen Welt verliehen, der von bisherigen Traditionen abwichen, in denen Vasquez-Rocks schon zu den ‚exotischeren‚ Schauplätzen gezählt wurde. Ergänzt wurde die Wahl Islands ferner durch eine Vielzahl spektakulärer Kameraeinstellungen und Drohnenflüge, die maßgeblich dabei halfen, die Schönheit der Natur einzufangen. Die computergenerierten Insekten, Fische und Monde bildeten eine nette Zugabe.
Das Resultat trägt optisch maßgeblich dazu bei, diese Folge zu einem besonderen Genuss zu machen, auch wenn der Inhalt der Episode zuweilen in einem starken Kontrast zur Schönheit der Landschaft stand.
Kritikwürdige Aspekte.
Rückfall statt Neubeginn.
„Star Trek: Discovery“ war stets dann am stärksten, wenn die schillernde Crew des Schiffes im Mittelpunkt stand und in bester Star-Trek-Manier gemeinsam den Tag rettete. Insbesondere in der zweiten Staffel war das Zusammenwachsen der leidgeprüften Besatzung unter der Führung des Leih-Kapitäns Christopher Pike einer der stärkeren Aspekte der Serie, vor allem, weil er mit der starken Zentrierung auf Burnham brach und die Vielzahl der spannenden Charaktere an Bord in den Fokus rückte.
So gesehen war die Entscheidung, Michael Burnham zum alleinigen Star dieser Folge zu erheben eine ebenso mutige wie unerwartete Wahl, die sich am Ende der Folge jedoch nicht auszahlte. Ich persönlich bin kein Freund des Burnham-Bashings, aber dem Charakter wurde weder damit, sie noch vor Einsetzen des Vorspanns wie einen Schlosshund heulen zu lassen, noch mit dem überdrehten Drogentrip (der hart an der Grenze zur Albernheit rangierte) ein sonderlich großer Gefallen getan. Viel eher fühlt man sich nach dieser One-(Wo-)Man-Show absichtlich an all das erinnert, was in den Folgen zuvor massive Kritik hervorgerufen hatte.
Das setzt sich in den Design-Entscheidungen fort. Abermals lässt sich der lange Schatten von J.J. Abrams und Star Wars nicht abschütteln, zumal die exzessive Verwendung von Lens-Flares ein gleichsam unnötiges Revival feierte.
Und wo wir schon bei der anderen großen Science-Fiction-Franchise angekommen sind: Burnhams neuer Sidekick Cleveland Booker (der an sich von David Ajala gut verkörpert wird) erinnert arg an Han Solo. Der im Grunde seines Herzens gute Bösewicht arbeitet als Schmuggler/ Kurier für schmierige Unterweltgestalten und begegnet anderen zuerst mit Misstrauen, bevor er sich ein Herz fasst und sich für die Schwachen und Benachteiligten einsetzt. Und natürlich lässt sich auf seinem Schiff auch ein fellbedeckter Compagnon finden (der an sich von Leeu und einer weiteren Katze gut verkörpert wurde).
Wer den Vergleich mit Han Solo unpassend findet, dem sei auf Craft in dem ebenfalls von Olatunde Osunsanmi verwirklichten Short Trek „Calypso“ verwiesen, der in seiner Charakteranlage ebenfalls erstaunliche Parallelen bietet.
Und genau da liegt eines der Grundprobleme von „Ein Zeichen der Hoffnung, Teil 1„: Es ist bestenfalls eine mäßig originelle Zweitverwertung vieler anderer Ideen, die es bei Star Trek und anderen Science-Fiction-Serien bereits zuhauf gegeben hat.
Die verzögerte Ankunft der USS Discovery im Vergleich zu Burnham?
Das gleiche Problem hatten bereits Nero und Spock in „Star Trek [2009]„.
Ein Sternenflottenoffizier wird von einer vermeintlich aggressiven Kreatur gefressen, die sich dann aber doch als harmlos erweist?
Das hat „Lower Decks“ in seinem Pilotfilm deutlich besser inszeniert.
Die Rettung dieses armen, vom Aussterben bedrohten Tieres durch engagierte Menschen?
Das wirkte selbst in Star Trek IV weniger künstlich inszeniert.
Abseits dieses Ideenrecyclings ist die Gratwanderung zwischen Kitsch und Pathos ein weiteres Problem, das „Discovery“ seit seiner Erstausstrahlung begleitet. An sich ist die Idee, die Werte und Ideale der Föderation auch in dystopischen Zeiten des Untergangs zu bewahren und wiederaufleben zu lassen wirklich gut (auch wenn sie arg an Gene Roddenberrys „Andromeda“ erinnert), aber gerade gegen Ende der Folge verliert sich dieser Gedanke etwas zu sehr in übertriebener Theatralik – nicht zuletzt, weil die beinahe religiöse Flaggenverehrung für viele Mitteleuropäer nicht so einfach nachzuvollziehen ist wie für das amerikanische Publikum im Superwahljahr.
Aber auch das an sich gut gemeinte Tierschutzmotiv der Episode ist mitnichten clever oder subtil arrangiert, sondern erschlägt den Zuschauer derart mit der Brechstange, dass der bereits erwähnte Vergleich mit dem vierten Star-Trek-Kinofilm deutlich zugunsten des letztgenannten ausfällt.
Schließlich aber schafft es die Folge nur bedingt, ein wirklich schlüssiges Konzept in puncto Zukunftstechnologie zu entwerfen. Während bei Star Trek allein von TOS zu TNG ein wahrer technologischer Quantensprung stattfand, scheint in den neunhundert Jahren danach nur wenig Erfindungsgeist geherrscht zu haben (man vergleiche nur den heutigen Stand mit dem des Jahres 1120). Natürlich sind Transporter-, Replikator– oder Holografietechnologie ausgereifter und alltagstauglicher geworden, aber insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass ein Großteil dieser Entwicklungen bereits achthundert Jahre zuvor bei „Picard“ eingeführt wurde, muss man den Autoren eine gewisse Ideen- oder Visionslosigkeit vorwerfen, was die konkrete Ausgestaltung dieser Zukunft betrifft. Andererseits bleibt man damit natürlich auch den wenigen Einblicken in die Sternenflottenzukunft treu, wie sie in „Star Trek: Voyager“ („Vom Ende der Zukunft“ oder “ Zeitschiff Relativity„) und „Star Trek: Enterprise“ („Kalter Krieg„, „Die Schockwelle“ oder „Azati Prime„) angedeutet wurden.
Am Ende bleibt die actiongeladene Folge inhaltlich eher ein ideenloses Potpourri aus altbekannten Grundmotiven, statt die sich bietende Gelegenheit beim Schopfe zu packen und eine wirklich neue Geschichte in einer Zeit zu erzählen, in der man eigentlich vom Ballast des Kanons befreit sein sollte. Man orientiert sich bei „Ein Zeichen der Hoffnung, Teil 1“ eher an althergebrachten optischen und inhaltlichen Sujets, die jeglichen Anflug einer eigenen Vision völlig vermissen lassen.
Logiklöcher und Kanonbrüche.
Natürlich könnte man an dieser Stelle die vielen typischen Unglaubwürdigkeiten anprangern, die diese Folge ab den ersten paar Minuten begleiten. Etwa, dass Burnham den Absturz auf den Planeten Hima übersteht, ohne auch nur einen Kratzer davonzutragen oder den Kajal verwischen zu lassen. Man könnte die Frage aufwerfen, was genau an der Absturzstelle eigentlich in Flammen aufgegangen ist und so munter vor sich und Burnham herloderte. Oder warum die Episode als „Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I“ deklariert wird, ohne dass ein Teil II dazu angekündigt wurde.
Aber das sei an dieser Stelle einmal zurückgestellt, denn ein ganz anderes Problem drängt sich viel mehr auf, weil es ebenfalls einen unnötigen Rückfall in alte Gewohnheiten aufzeigt: Die Rede ist natürlich vom verheerenden „Brand„, der anno dazumal den größten Teil der Dilithium-Kristalle befiel und die bekannte Galaxis in Schutt und Trümmer legte.Bis zu einem gewissen Grad kann ich die verantwortlichen Autoren tatsächlich verstehen. Schließlich will der Zusammenbruch einer Supermacht wie der Föderation gut erklärt sein und wenn eine Territorialmacht mit einem Staatsgebiet – das sich über tausende von Lichtjahren erstreckt – untergeht, scheint es plausibel, dies mit dem fast vollständigen Erliegen sämtlicher Kontakte zu begründen. Das Problem mit diesem Ansatz zeigt sich aber, wenn man diese Idee auf die heutige Zeit überträgt.
Nehmen wir einmal an, dass sämtliche fossilen Treibstoffe auf Erden in einer schicksalshaften Nacht (Vorsicht, 2020 ist noch nicht zu Ende!) spontan in Flammen aufgehen. Die Folgen wären fatal: Schiffsverkehr, Flugverbindungen und Landtransportwege wären innerhalb von Sekundenbruchteilen unter großen Opfern an Mensch und Material lahmgelegt.
Andererseits wäre es aber auch eine neue Chance! Die Menschheit wäre gezwungen andere (umweltfreundlichere) Kraftstoffe zu verwenden und hätte spätestens im Verlaufe einer Generation die Folgen dieser Katastrophe überwunden.
Das gleiche scheint weder mit der Föderation noch der Sternenflotte zu geschehen, obwohl es innerhalb des Star-Trek-Kanons zahlreiche Alternativen zu Materie-Antimaterie-Antrieben gibt (Dilithium-Kristalle werden benutzt, um Materie und Antimaterie miteinander reagieren zu lassen, sind aber nicht – wie Burnham behauptet – „[…] das Herz eines JEDEN warpfähigen Schiffes„). Der Slipstream-Antrieb wird in der Folge kurz angeschnitten, aber selbst die alten Bajoraner waren in der Lage, Warpgeschwindigkeit mit Sonnenseglern zu erreichen. Romulaner nutzten eine künstliche
Quantensingularität, aber auch Soliton-Wellen oder Graviton-Katapulte haben sich als Antriebsalternativen erwiesen. Dass die restliche Föderation im Stillstand verharrt und keinerlei Initiative zeigt, eine andere Antriebsart zu entwickeln, wirkt jedenfalls nicht sonderlich glaubwürdig.
Natürlich liegt es noch im Bereich des Möglichen, dass die Autoren diesen vermeintlichen Widerspruch mit einer guten Erklärung auflösen, aber im Angesicht der vielen noch immer schuldig gebliebenen Erklärungen bei „Discovery“ und den bisher eingesetzten erzählerischen Zaubermitteln wie dem Sporenantrieb oder dem roten Engels-Anzug wirkt es zumindest etwas unwahrscheinlich. Das ist natürlich schade, zumal die internen Verfallserscheinungen innerhalb der Föderation, die in „Picard“ deutlich zutage treten, das Potential haben, diese Ungereimtheit (und andere, wie etwa Books esoterisch anmutende Fähigkeiten) mit multiplen Erklärungsansätzen zu unterfüttern.
Aber natürlich ist dies die erste Folge der dritten Staffel und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Vielleicht überraschen uns die Autoren im Verlauf der kommenden Episoden ja auch noch mit einer vielschichtigen und guten Erklärung, die genügend Stoff für viele weitere Staffeln bietet. Denn auch wenn diese Folge in vielen Aspekten Flickwerk aus der Second-Hand-Grabbelkiste bleibt, ist das Potential einer Reise in eine dystopische Zukunft zur Erneuerung utopischer Ideale zweifellos vorhanden und auch das bewusste Auslassen eines zweiten Teils dieser Folge legt nahe, dass weitere Erläuterungen früher oder später folgen dürften.
Synchronisation.
Von minimalen (und daher vernachlässigungswürdigen) Übertragungsfragwürdigkeiten abgesehen gilt dieser Synchronisation mein Lob, weil es endlich einmal das leidige Thema des Duzens und Siezens angeht. Gleich von Beginn an kann man neben einigen denkwürdigen Zoten (vgl. Denkwürdige Zitate) und vergleichsweise unterhaltsamen Dialogen hören, wie Book ohne Umschweife seine unfreiwillige Bekanntschaft Michael Burnham duzt, während sie ihn weiterhin konsequent in der Höflichkeitsform (dritte Person Plural) adressiert. Als sie jedoch gemeinsam dem Tod ins Auge sehen, beginnt sich das Blatt zu wandeln und man kann tatsächlich hören, wie Burnham dazu übergeht, Book zurückzuduzen!
Dieser Prozess (den es im englischen nicht gibt) zeugt von einer kreativen und vor allem flexiblen Synchronisationsarbeit sowie aktivem Mitdenken auf Seiten der Verantwortlichen, sodass ich nicht umhinkomme, der Übertragung ins Deutsche dieses Mal die absolute Bestnote auszusprechen.
Fazit.
„Discovery“ ist endgültig in einer dystopischen Zukunft angekommen, um die Werte und Ideale der Vergangenheit zurückzubringen. Leider vermag es die Pilotepisode der dritten Staffel nicht, den langen Schatten der Fehlleistungen der eigenen Vergangenheit abzuschütteln und verliert sich optisch und inhaltlich in althergebrachten Sujets. „Ein Zeichen der Hoffnung, Teil I“ gelingt es darüber hinaus nicht maßgeblich, eine Zukunftsvision zu entwickeln oder einen stimmigen Erklärungsansatz zum Untergang der Föderation zu bieten.
Und doch kann die Folge einen leichten Hoffnungsfunken entzünden. Das Potential einer Serie in einer weit entfernten Zukunft fernab der Kanongrenzen zeigt weiterhin ungebrochen seine Vorteile, während die mutige wie gelungene deutsche Fassung und die Wahl Islands als Kulisse sich ebenso positiv auf das Bild dieser Folge auswirken.
Bewertung.
Trotz einiger Glanzpunkte der schwächste Staffelstart bei Discovery bis hier hin.
Nach sechsundzwanzig Folgen TNG überraschte Jonathan Frakes die Zuschauer mit fulminanter Gesichtsbehaarung. Fortan wurde „Rikers Bart“ zum Inbegriff einer qualitativen Vorwärtsrolle, die ‚die nächste Generation‚ fortan vollführte. Das heißt aber nicht, dass die erste Folge der zweiten Staffel gleich richtig gut war. „Das Kind“ war ein aufpoliertes Drehbuch der Original-Serie (also sogar noch mehr Ideenrecycling) und auch danach begann die Serie erst allmählich Fahrt aufzunehmen.
In diesem Sinne bleibt es auch das Privileg „Discoverys„, zuweilen Episoden abzuliefern, die den ohnehin wahrscheinlich überhöhten Ansprüchen der Fans nicht genügen. Star Trek ist nämlich keine Einzelfolge, sondern viel mehr eine Idee (vgl. Denkwürdige Zitate), die mit dem ersten Kuss zwischen schwarz und weiß (TOS), dem Widerstand gegen Hexenjagd-ähnliche Verfolgungen (TNG) oder Auflehnung gegen Rassentrennung (DS9) Fernsehgeschichte geschrieben hat.
Auch wenn diese Folge in der Bewertung nicht unbedingt gut abgeschnitten hat, so stellt sie doch einen weiteren großen Star-Trek-Moment dar: Es ist die erste Star-Trek-Folge überhaupt, in der alle Charaktere farbig oder Außerirdische sind (von einigen wenigen und kaum sichtbaren Statisten einmal abgesehen) In einem Universum, das so groß und reichhaltig wie das Star-Trek-Universum ist, wirkt das nicht nur glaubwürdig, sondern sendet auch ein wichtiges Signal aus, dass in Zeiten von wiederaufflammenden Rassenunruhen zeigt, dass Menschen ihrer Hautfarbe zum Trotz am Ende des Tages doch nur Menschen sind.
Season 1
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Sebastian Blasek (auch als Turon47 bekannt) ist in selbst seinen späten Dreißigern noch immer ein großer Star-Trek-Fan, nachdem er 1988 das erste Mal “Raumschiff Enterprise” im Westfernsehen sehen durfte. Aufgewachsen in einem Staat den es nicht mehr gibt, wohnt er heute in Potsdam, wo er Deutsch und Geschichte studiert hat. Der anglophile Fußballfan schreibt in seiner spärlichen Freizeit Artikel für die Star-Trek-Tafelrunde “Hermann Darnell” und schläft am Wochenende gern aus.