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Top 10 Trendberufe 2014

Ja, gut, ich bin jetzt halt nun mal Forschungsleiter beim CERN mit einem Doktor in Elementarphysik und einem weiteren Doktor in Gynäkologie. Und es ist wohl zu spät, eine richtige Karriere anzufangen. Aber wenn ich noch einmal jung wäre – also unter 40 – dann würde ich mir einen richtigen Job suchen. Und zwar einen, mit dem ich nicht nur reichlich Kohle mache, sondern der mir auch wirklich Spass macht und in dem ich mich wirklich frei entfalten könnte.

Aber vielleicht ist es bei euch noch nicht zu spät, vielleicht seid Ihr gerade auf der Suche nach einer erfüllenden Herausforderung, die euch und eure Persönlichkeit spiegelt und nährt? Darum hier die Top 10 der angesagtesten Berufe 2014, die ich in diesem Jahr entdeckt habe – ihre Berufsbilder sind derart frisch und modern, dass es für sie noch gar keine Berufsbezeichnung gibt, weshalb nachfolgend die damit verbundenen Tätigkeiten beschrieben werden:

1. In letzter Sekunde vor einem abfahrenden Tram durchrennen, so dass die Tramführerin nochmals bremsen muss und angepisst die schrille Tramglocke läutet.

2. Am Outdoor-Bancomaten umständlich und unbeholfen mehrmals hintereinander den Kontostand abfragen und es nicht wahrhaben wollen, dass das Konto leer ist. Trotzdem versuchen, Geld abzuheben.

3. Im H&M die maximal erlaubte Anzahl Kleidungsstücke in die Garderobe mitnehmen, sich beim Anprobieren ausgiebig Zeit lassen, um dann den ganzen Wäscheberg auf die Theke zu knallen, damit die Stücke wieder zusammengelegt oder aufgehängt werden.

4. Teil eines Paares sein, das in Filmen in Partyszenen durchs Bild läuft.

5. Nach den anderen Patienten ins Zahnarztwartezimmer kommen, aber vor allen anderen von der Praxisassistentin aufgerufen werden.

6. Beim Club in der Gästeliste-Schlange darauf insistieren, man stehe auf der Liste, obwohl dem nicht so ist, und dann anfangen, alle möglichen DJ- und Szenie-Namen ins Gespräch einstreuen, um vielleicht doch noch umsonst rein zu kommen.

7. Am Postschalter zuerst eine komplizierte Frage bezüglich Geldüberweisung stellen, einen eingeschriebenen Brief abholen, der seltsamerweise nicht aufzufinden ist (dann aber doch, weil der Vor- mit dem Nachnamen verwechselt wurde) und am Schluss mit der Postschalterangestellten Nettigkeiten austauschen, obwohl sich hinter einem die inzwischen längste Schlange gebildet hat.

8. Mit einer grossen Umhängetasche erst nach dem Werbeblock in den vollbesetzten Kinosaal kommen und seinen Platz in der Mitte aufsuchen, dann während des Films sich auf das nicht auf lautlos gestellte Handy anrufen lassen, das Klingeln aber eiskalt ignorieren.

9. Von Autohaus zu Autohaus ziehen, sich das jeweils teuerste Automodell ausführlich zeigen und erklären lassen, mit allen möglichen Optionen konfigurieren und offerieren lassen und am Schluss fragen, wie lange es wohl dauern werde, die Autoprüfung zu machen, wenn man morgen den Lernfahrausweis bestelle.

10. Die jeweils letzte Kultzeitung aus der Box klauben, gerade, als jemand sich gefreut hat, ebendieses zu ergattern.

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Autor: Henrik Petro

In den 90ern prägte Henrik als Moderator von Sputnik TV trotz seines Ostschweizer Dialektes die Erinnerungen der Partyjugend bis heute. Während mehrere Jahre war er Chefredaktor des gleichnamigen Magazins. Später schrieb er fürs Fernsehen (u.a. Chefautor von Dieter Moor und Rob Spence, eine Folge der SitCom "Fertig Luschtig") und produzierte auch (u.a. 150 Folgen von "Der Scharmör"). Er war die ersten Jahre von Radio Street Parade Musikchef und war dann später einige Jahre Autojournalist.

Arbeitet heute hauptberuflich als Frauenversteher, aber da er von seinen Freundinnen, BFFs, Kolleginnen und wem er sonst noch sein epiliertes Ohr leiht, kein Geld dafür verlangen kann, dass sie ihm ihre Männerprobleme in allen Details schildern, arbeitet er zusätzlich noch gegen Entgelt als Chefredaktor in einem Fachverlag. Damit sein Hirn unter dieser Belastung (und wegen Handy-Antennen) nicht explodiert oder eine Selbstlobotomie durchführt (was ihm zwar die Aufmerksamkeit von Gunter von Hagen garantieren und somit zur Unsterblichkeit verhelfen würde), schreibt er Kolumnen für kult. Am liebsten über menschliche Begegnungen. Oder überhaupt über Menschen. Oder darüber, was Menschen so tun. Oder getan haben. Oder tun könnten. Oder sagen. Oder gesagt haben. Oder sagen könnten.

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