Ich nehms grad vorweg: Die wachsende Zahl von linken Toleranz-Faschisten und deren Forderungen nach erzwungener Toleranz gegenüber allem und jedem und jederzeit geht mir mittlerweile ziemlich auf den Sack. Aus lauter Angst vor den extremen Rechten müssen wir tolerant sein gegenüber allem, was anders denkt als man selber. Gegenüber allem, was anders handelt als man selber. Gegenüber allem, was sich anders bewegt als man selber. Dabei ist es nicht die Toleranz, die störend ist, im Gegenteil, als einer, der Harmonie sucht, bin ich grundsätzlich interessiert an allem, was diese Harmonie fördert. Nein, das Abstossende an den Toleranzforderungen ist der damit verbundene Zwang. Und schon ists mit der Harmonie fertig. Denn wenn die Massnahmen zur Förderung der öffentliche Harmonie ausschliesslich dem Konto „Individuelle Freiheit“ abgebucht werden, dann kehren sie ins Gegenteil des Angedachten. Wenn schon ein kleiner Witz eine öffentliche Abmahung und herbeigeschriebene öffentliche Ächtung nach sich zieht, wenn das Infragestellen von herrschenden Autoritäten per se als Intoleranz gegenüber dem gesetzlich verordnetem Maulkorb deklariert wird, dann hat das mit Toleranz nichts mehr zu tun. Dann handelt es sich bei all dem Geschrei um nichts anderes, als um eine staatlich verordnetes Weltbild, welchem sich jeder unterordnen muss. In der Zwangsjacke der political correctness wächst erst der Unmut, dann der Hass, und schon schleicht sich die Harmonie aus dem Zimmer. Mit der Toleranz ist es wie mit der Freiheit, sie lebt nur, wenn man sie nicht zwingt. Und sie stirbt, wenn man sie vorschreiben will. Wenn man Toleranz wirklich fördern will, dann lässt man die Intoleranten intolerant sein. Und sich damit gegebenenfalls selber disqualifizieren. Alles andere führt zwangsläufig zu genau der Situation, die man mit all den abstrusen Toleranzforderungen zu bekämpfen versucht. Wer sich in dieser Sache für den Weg nach links entscheidet, der kommt irgendwann plötzlich ganz rechts an.