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The Green Inferno, oder was Eli Roth wohl unter Food Porn versteht

Quentin Tarantino-Buddy Eli Roth wird wohl nie Kinderfilme produzieren. Auf sein Konto geht sein Erstling Cabin Fever und ebenso die ersten beiden Hostel-Streifen, welche man dem Genre des Torture Porn zuweist. The Green Inferno hat mit Torture jedoch nicht direkt zu tun. Eli Roth versuchte sich im, nennen wir es mal, Food Porn-Genre…

Inhalt:
Eine Gruppe von jungen Studenten begibt sich in den südamerikanischen Dschungel um gegen einen Grosskonzern vorzugehen, der einen grossen Teil des Regenwaldes abholzen will, in welchem jedoch auch noch ein Stamm von Ureinwohnern lebt. Und diese freuen sich sehr über die Ankunft der Neuankömmlinge und schmeissen diese mehr oder weniger direkt auf den Grill…

The Green Inferno ist voller Klischees, relativ storyfrei und vorallem blutig. So besteht die Studentengruppe aus Teilen der üblichen Klischeecharakteren. Netter Typ, böser Typ, kiffender Typ, schräger Typ, nice girl, bad girl, tattooed girl, grossbrüstig, kleinbrüstig, weisser, schwarzer, südamerikaner, rote Haare, blonde Haare, braune Haare, um einfach mal so jedmöglichem Zuschauer eine Identifikationsmöglichkeit zu bieten. Dies muss ja nicht zwingend schlecht sein. Wir wissen ja schliesslich, bei The Green Inferno handelt es sich nicht um eine Charakterstudie, sondern um einen Kannibalenfilm, nicht mehr, nicht weniger.

Die Story ist einfach nur dumm. Da mag man ja gar nicht näher drauf eingehen. Die Dialoge brutal hölzern. Und es dauert echt fast 50 Minuten bis, naja, bis endlich angerichtet wird. Die erste Halbzeit besteht also aus Setup-Time. Die zweite Hälfte hat es dafür in sich. Ja, man fühlt sich als Zuschauer schon nicht so wohl beim näheren Betrachten der Geschehnisse auf dem Screen. Beispiele gefällig? Unsere Studenten werden einfach gefressen. Lebendig. Einer nach dem anderen. Augen, Zunge, Haut, einfach alles. Ja, darum gehts. Um viel mehr eigentlich nicht.

Und verschaffte mir Hostel (zumindest der erste Teil) zumindest etwas Hühnerhaut, bleibt mir bei The Green Inferno nur das grosse Langweilen. Bin ich bereits so abgestumpft, dass ein zuckender, frisch von Armen und Beinen getrennter Körper mir schon gar nichts mehr ausmacht? Oder bin ich doch zu sehr Filmfreak und frage mich die ganze Zeit wie genau denn der Effekt auf der Leinwand nun funktioniert hat. Keine Ahnung.

Fazit: Eli Roths The Green Inferno ist vielleicht der perfekte Film für Teenies mit Chips und Bier. Mich hat der Film in keinster Weise vom Hocker gehauen – nur minimal angeekelt.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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