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das muss man nicht haben: mohrenköpfe gegen asylanten

Aus Protest gegen das geplante Asylantenheim in Bettwil (AG) kommt einer auf folgende klebrige Idee und schaltet sie gestern als Gruppe – als Initiator wird ein Michel Graber angegeben – mit nebenstehendem Foto auf Facebook:

„Jeder, der dagegen ist, dass 140 Asylanten in Bettwil einquartiert werden, sendet 1 Mohrenkopf (Farbe egal) nach Aarau.“ Und nach Bern ins Bundeshaus. Samt Adressangabe.

Nach zwei, drei ablehnenden, äusserst dezidierten Kommentaren in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch – einer droht mit einer Rassismusklage – wird die fb-Seite eiligst blockiert. Da drauf waren bereits 2000 „Likes“ und der Aufruf zu einer Veranstaltung in Bettwil am späten Nachmittag des kommenden Montags. Die blockierte Domain lautete:

http://www.facebook.com/event.php?eid=143637145739000

Ein paar Routine-Klicks später stossen wir auf den Namen eines Cyrill W. sowie die ähnlich nett gestaltete fb-Seite „Burka? Nein! Sharia? NEIN! Minarett? Nein. – Und dazu steh ich!!!“ Schnell hinschauen, sie wird sicher ebenfalls umgehend blockiert:

http://www.facebook.com/pages/Burka-NEIN-Sharia-NEIN-Minarett-NEIN-Und-dazu-steh-ich/116904768338368

Verglichen mit der Mohrenkopf-Aktion nehmen die SVP-Plakate sich aus wie Werbung für Babywindeln. Und deshalb landet sie bei mir in der alleralleralleruntersten Schublade im rostigen Stahlschrank in der Tiefgarage.

Aber vielleicht sollte ich am Montag einfach ganz locker nach Bettwil zu dieser Protestveranstaltung pilgern. Mit einer 36er-Schachtel Mohrenköpfen im Kofferraum.

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Autor: Reinhold Weber

Reklamiker und Texter aus und in Züri, nachdem er gefühlte 20-mal umgezogen ist, u.a. nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und Wien.

Reduzierte den Smart to the max, machte Media-Markt weniger blöd und blieb beim Tages-Anzeiger dran. Ist Namensgeber und Mitgründer von Blue Balls Music, die das „Blue Balls Festival“ in Luzern veranstaltet.

Verbringt seine Tage völlig unkorrekt und ausgegrenzt als partei- und konfessionsloser, heterosexueller Raucher/Fleischfresser/Nichtjogger/Oekosparlampenhasser. Spielt auf seiner alten Fender Stratocaster zu allem Übel auch noch am liebsten Negermusik.

Mag Texaner wie Billy Gibbons und Kinky Friedman. Ob die allerdings ihn mögen, ist glücklicherweise unbekannt.

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