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Der sechste Versuch

Erwachsen werden ist ein wenig verstörend. Würde es in meinem Leben lieber auslassen, hauptsächlich weil eher faul als fit, aber bei wenn/würde steig ich frühzeitig aus, das ist es nie wert (–>versuch nr.5) drum jetzt schnell kurze Analyse zum Titelthema meiner Gegenwart.

Was ich auslassen werde, Entschuldigung an Liebhaber deutscher Seifenopern, ist das ganze Jungs-doof-Schule-scheisse-Leben-eh-kein-Sinn-oder-etwa-doch?-Zeugs, davon gibt es genug, überall im www, jeder Zeitschrift, Serie, jedem Buch, Film, in jedem Gehirn jedes verpickelten Pupertierenden. Wir wissen alle Bescheid.
Was mir viel mehr auffällt als dieses typische pseudo-lebenserfahrene Gelaber all der seit neustem steuerpflichtigen Bürger unseres Landes, ist diese Blase die platzt.

Vielleicht gehts nur mir so, aber darin wächst man – „man“ = Jugentlicher, Schweiz, einigermassen gute Kindheit – auf, mit Talenten die gefördert werden (–>versuch nr.1), und Konkurrenten die abprallen.
Wenn „man“ aber plötzlich 18 und bartig/busig, wird Blase dünn. Was „man“ gut kann, kann „man“ zwar immer noch gut, nur können es erschreckend Viele gleich gut und noch erschreckender Viele besser. was mal abgeprallt ist prallt nur noch, und während „man“ auswächst schrumpft „man“ innerlich zu einem ängstlichen gollum-ähnlichen Geschöpf welches merkt dass „man“, fuck, nichts ist im Vergleich. Vergleich wird Mittelpunkt, Mittelpunkt die Welt, nicht mer „man“ selbst. Vergleich mit Besseren, Schlechteren, Gleichen, Anderen, um besser, schlechter, gleich oder anders zu sein, aber „man“ wäre immer nur zufrieden mit was „man“ grad nicht ist.

Und diese Anzahl! Die Anzahl der Vergleichbaren stetig steigend, das Glauben ans eigene Potenzial stetig sinkend, die Blase missend, die Anderen wissend, „man“ selbst noch nichts.
Der Gollum den „man“ wurde auf der Suche nach einem Schatz, der sein eigener sein wird, den nicht noch X andere haben, einem Sinn, sei es Berufung, Beziehung, aber Bedeutung muss es haben, findet „man“.
„Man“ wird neidisch auf den Goof im Kinderwagen, der seine Blase nicht teilen will.
„Man“ baut sich Blase. Erfolglos.
„Man“ stellt sich. Vergleichen. Barrieren. Welt.
„Man“ kämpft.
Fällt.
Kämpft.
Fällt.
Kämpft.
Fällt.
Kämpft –

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Autor: Angela Kuhn

Angela Kuhn (*1994). Im Herzen Stadtzürcherin. Auf dem Papier aus Winterthur. Ein wenig noch aus Sizilien. Und ein wenig aus der Rioja. 19 Jahre alt und erfahren, in den Augen der Geschwister. 19 Jahre jung und ahnungslos, in den Augen der Welt. Schreibt immer mehr, aber noch zu wenig. Spricht immer weniger, aber noch zu viel. Weiss nicht mehr woher, weiss noch nicht wohin. Fragt sich, wie die Welt hinter Schulbüchern aussieht - vielleicht glitzert sie. Mag alles Glitzernde. Und Kaffee. Ist ein Sommermensch. Und Ästhetin. An Weihnachten Christkind. Singt ein wenig. Spielt Gitarre. Und Schlagzeug. Und Uno. Nichts davon wirklich schlecht, nichts davon wirklich gut. Nicht religiös, weil noch keine für sie glaubhafte Religion erfunden worden ist. Bleibt Weltoffen. Setzt auf die Zukunft.

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