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Ach, Fuck Off *lächeln*

Man kennt das. In einer Gruppe ist es immer so. Seien es die Kollegen bei der Arbeit, die Schulklasse, die Familie, die Hausfrauenvereinigung, die 5 guten Freunde am Mittagstisch.
Es bilden sich Grüppchen, einige mag man mehr, andere weniger, wie es halt so ist. Daran hält man sich fest.
Untereinander wird natürlich heftig kommuniziert, über alles Andere, vor allem jeden Anderen, der gerade nicht Teil des Grüppchens ist. Oh und wie schön, was bei der richtigen Kombi von selbsternannten Freigeistern für interessante Geschichten zu Stande kommen, ausgelöst durch einen simplen Katalysator, einer Sache bezogen auf die jeweils Abwesenden. Gewisse Fakten, die sich durch blühende Fantasie zu surrealen, aber dennoch wahr wirkenden Stories entwickeln. Hochinteressant wird es, wenn man Dinge über sich erfährt, die man selbst nicht wusste. Mich persönlich freut das jeweils, denn, mal ehrlich, wem kann ich mehr glauben wer ich bin und was ich tun soll als jenen, welche, an der Oberfläche kratzend, aber sich nie wirklich mit mir befassend, denken mich zu kennen?
Oft sehr amüsant. Manchmal aber nicht so amüsant, wenn es ernster wird, und man selbst beginnt, Dinge zu glauben, an sich selbst zu zweifeln. Wird einem lange genug gesagt, es ginge einem nicht gut, naja, dann ist etwas nicht gut, wodurch es einem schlechter geht als bevor, und schwupp, Teufelskreis. Und dieser Teufel ist gefährlich, wird er mal an die Wand gemalt.
Wenn man dann mal den Fehler macht und sich darauf einlässt, sich ernsthaft Gedanken macht darüber, was sich andere für Gedanken machen, Darüber, überfällt er einen geradezu, der Zweifel. An Allem, vor allem aber an sich. Dieser Teufel ist gefährlich, sag ich.
Das was man nun braucht, ist ein Bumm, wie ich ihn bereits erwähnt hab. Falls der grad nicht kommt, genügt auch ein Schwung. Den Schwung kann man selbst anstossen, ins Rollen bringen, genau so wie die sich entwickelnden Verschwörungstheorien, die man zu glauben begann.
Den Anstoss zum Schwung nenne ich gerne „Ach, Fuck Off *lächeln*“.
Ach, Fuck Off *lächeln* beinhaltet, dass man einen Scheiss darauf gibt. Das geht so: Man wird sich bewusst, dass YOLO, und das einem darum die Meinung der Anderen echt am Arsch vorbei gehen kann. Dass man Niemandem was recht machen, sich vor keinem rechtfertigen muss. Die wichtigen Menschen, die interessierts eh nicht, ist euch das mal aufgefallen? Denen muss man nichts beweisen, wozu auch. Nie. Man sollte sich von niemandem einreden lassen, es ginge einem nicht gut, wenn es einem eigentlich verdammt gut geht, am allerwenigsten von Leuten die glauben einen besser einschätzen zu können, als man das selber kann.
Ach, Fuck Off *lächeln* ist ausserdem sehr effektiv, denn ist man sich mal bewusst, dass man die Bestätigung gewisser Leute oder Gruppen nicht braucht, fühlt man sich richtig beflügelt.
Wenn man durch Zuwendung nichts erreicht, sollte man sich abwenden. Anderem zu.
Sich nicht mehr krampfhaft festhalten an etwas, was runterzieht.
Fazit ist, Ach, Fuck Off *lächeln* ist eine einfache Ausdrucksweise dafür, sich an sich selbst festzuhalten. Fest. Denn hält man sich an sich selbst, steht man für sich ein und tut genau und einzig das, was man selber will und kann. Dann ist man, schwupp, viel glücklicher mit sich und der Welt. Dann kann kommen was wolle.

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Autor: Angela Kuhn

Angela Kuhn (*1994). Im Herzen Stadtzürcherin. Auf dem Papier aus Winterthur. Ein wenig noch aus Sizilien. Und ein wenig aus der Rioja. 19 Jahre alt und erfahren, in den Augen der Geschwister. 19 Jahre jung und ahnungslos, in den Augen der Welt. Schreibt immer mehr, aber noch zu wenig. Spricht immer weniger, aber noch zu viel. Weiss nicht mehr woher, weiss noch nicht wohin. Fragt sich, wie die Welt hinter Schulbüchern aussieht - vielleicht glitzert sie. Mag alles Glitzernde. Und Kaffee. Ist ein Sommermensch. Und Ästhetin. An Weihnachten Christkind. Singt ein wenig. Spielt Gitarre. Und Schlagzeug. Und Uno. Nichts davon wirklich schlecht, nichts davon wirklich gut. Nicht religiös, weil noch keine für sie glaubhafte Religion erfunden worden ist. Bleibt Weltoffen. Setzt auf die Zukunft.

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wenn ich aus der ferne heimkomme, geht’s mir immer scheisse!