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Der Freisinn hat ein Problem mit Einhörnern.

Wir haben Parteien. Diese Parteien stellen Leute zur Wahl, die dann von allen gewählt oder nicht gewählt werden können. Dabei geht man davon aus, dass das jeweils stimmt, was auf den Plakaten steht, denn man kennt die Leute in der Regel ja nicht persönlich, vielleicht hat man mal einen im Fernsehen gesehen, vielleicht mal ein Foto in der Zeitung oder so, aber meistens hat man doch einfach voll keinen Plan wer das ist, den man da so auf die Liste schreibt. Aber man schreibt, weil das sind ja Leute von der Partei, denen man ja schon immer irgendwie glaubte, es geht ja um Werte, und da gibt es Parteien, die die einen Werte vertreten und andere, und wenn das dann Leute sind von der Partei so eingiermassen meine Werte vertreten, dann werden die schon gut sein, sind ja nett und es steht “unabhängig” und “für Wohlstand” und solche Sachen neben dem Foto, und hopps, gewählt.

Dann gehen die ein paarmal im Jahr nach Bern, dort reden sie über Dossiers, die sie vielleicht gelesen haben, vielleicht auch nicht, vielleicht haben sie es von jemandem   zusammenfassenund erzählen lassen, man hat ja auch noch anderes zu tun, sich erkundigen, worums da eigentlich geht, zum Beispiel, und was jetzt eigentlich der Job ist, den man da machen muss. Das kann man nicht alleine, da braucht man Support, einen, der einem zur Seite steht und die Scheisse von Hals hält und einem sagt, was man machen soll. Einen Lobbyisten. Der dann und wann auch an den Gesetzen mitschreiben kann, man hat ja auch noch anderes zu tun, dafür zu sorgen, dass man dann auch in Bern bleiben kann, Kollegen treffen, zu überzeugen, sich überzeugen zu lassen, gewählt zu werden, in Kommissionen, in Ämter, wegen den Sitzungsgeldern, wegen dem Ego, wegen der grundsätzlichen Überzeugen, sich für sein Land zu engagieren und für den Weltfrieden und wegen den Einhörnern.

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Autor: Rainer Kuhn

Rainer Kuhn (*1961) hat das ganze Ding hier gegründet, aufgepäppelt, fünf Mal neu erfunden, vorher Werber, noch vorher Betriebsökonomie studiert, noch vorher Tennislehrer gewesen. Dazwischen immer mal wieder ein Kind gemacht. Wollte eigentlich mal Pferdekutscher im Fex-Tal werden, später dann Pfarrer. Im Herzen ein Landbub, im Kopf dauernd unterwegs. Schreibt drum. Hat ein paar Gitarren und ein paar Amps in der Garage stehen. Macht Musik, wenn er Zeit hat. Hat er aber selten. Blues und Folk wärs. Steht nicht gern früh auf. Füllt trotzdem die Kult-Verteilboxen jeden Monat mehrmals eigenhändig auf. Fährt Harley im Sommer. Leider mit Helm. Mag Mainstream-Medien nicht. Mangels Alternativen halt Pirat geworden. Aber das ist manchmal auch streng.

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