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Mein Name ist Somebody – Terence Hill wills nochmals wissen

Terence Hill wird in einigen Monaten achtzig Jahre alt. Ein Alter, in dem man sich doch eher mit einem Gehstock fortbewegt als mit dem Motorrad. Doch Hill wirkt trotz einiger Falten agil, die Augen strahlen blau wie immer. Und sein neuer Film Mein Name ist Somebody konnte ich kaum erwarten zu sehen.

Inhalt:
Der Rumtreiber Thomas (Terence Hill) verlässt mit dem Motorrad sein geliebtes Italien um in der spanischen Wüste die Einsamkeit zu geniessen. Unterwegs trifft er auf die Lucia (Veronica Bitto), ein junges Mädchen, welches mit extremen Stimmungsschwankungen zu kämpfen hat. Und diverse Geheimnisse mit sich rumträgt.

Der Tod von Bud Spencer (1929 – 2016) hat nicht nur die Fans des Spencer-Hill-Duos schwer beschäftigt, sondern auch Kollege Hill. Ihm zu Ehren hat Terence einen Film auf die Beine gestellt, der den Vibe alter Tage nochmals aufleben lassen soll.

Mein Name ist Somebody ist ein eher ruhiges und nachdenkliches Werk. Wer hier hofft nochmals den Klamauk alter Tage zu sehen wird grösstenteils enttäuscht werden. Nur in einigen Szenen kommt Hills alter Schalk hervor und, unterstützt von Thomas Danneberg, der seit den Siebzigern Hills deutsche Synchronstimme spricht, fühlt man sich immer wieder für einige Sekunden in alte Zeiten zurückversetzt. Leider jedoch fühlen sich leichte Szenen, ja sogar Prügelszenen, in diesem Film irgendwie falsch an.

Die Thematik der Sterblichkeit scheint Hill, hier nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Regisseur und Drehbuchautor, sehr zu beschäftigen. Mein Name ist Somebody wirkt wie stellenweise wie Abgesang – und doch wieder sehr hoffnungsvoll.

Und ich müsste jetzt hier eigentlich aufhören zu schreiben, denn ich habe nicht wirklich Lust einen Film von Terence Hill schlecht zu machen. Aber Somebody ist doch ein sehr träges und langweiliges Stück geworden. Die Story setzt sich zusammen aus vielen kurzen Erlebnissen (Lucia klaut das Motorrad, Lucia taucht wieder auf, Lucia fackelt ihr Zimmer ab, Lucia klaut wieder das Motorrad, etc.) welche sehr Mühsam anzuschauen sind. Hier eine fesselnde Geschichte zu sehen viel mir sehr schwer.

Beinahe witzigerweise hat Hill fast das gesamte Tierreich der Erde in diesem Film verewigt. Da gibts zum einen dieser eine Skorpion, der immer wieder genau da auftaucht wo Hill gerade ist. Pferd, Fuchs, Falke, Katze, Ameise, all diese Tiere haben ultrakitschige Auftritte, bei denen ich einfach nur vom Screen wegschauen musste und mich fragte, ob ich das jetzt wirklich so gesehen habe.

Auch die Auflösung der Geschichte um Lucia ging so tragisch-kitschige Wege, es wirkte beinahe wie Fanfiction.

Hill ist nicht der beste Geschichtenerzähler. Aber er kreierte eine sehr warme und schöne Atmosphäre. Und um auch noch einen cinematografischen Aspekt hoch zu werten, Hill hat wunderschöne Aufnahmen gemacht. Auch die musikalische Untermalung hat gepasst und erinnerte an klassische Spencer-Hill-Momente. Und ja, die eine grosse Kneipenschlägerei, die gibt es. Und die ist toll!

Fazit: Anschauen, schmunzeln, staunen ob des agilen und frisch-wirkenden Hill und sich nicht aufregen darüber, dass Mein Name ist Somebody nicht die alte Prügelorgie von früher ist. Freuen wir uns doch, dass einer unserer alten Helden noch immer unter uns weilt und sich bester Gesundheit erfreut. Auf das er ewig leben wird.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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