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Ein Mittagessen im Lipp mit Tobey Lucas

Auch dieses Interview aus der Reihe „Rockstars des Alltags“ kommt aus der Brasserie Lipp in Zürich. Wie immer. Dieses Mal ists ein bisschen blöd, weil mein Gesprächspartner tatsächlich sowas wie ein Rockstar ist. Auf jeden Fall auf dem Weg dorthin. Und weil so ein Weg recht lang sein kann, haben wir mal wieder ein grosses Rindsfilet reingehauen. Er etwas leichteres. Ein kleines Rindsfilet. Er ist ja auch schon ein Stück voraus.

 

 

Was hast Du denn da gemacht? Hast ja eine Riesennarbe auf der Stirn. 

Ich sammle die. Du hast ja auch ein paar.

Ja, aber Deine ist bös. Sieht nach einem Eisenpfosten aus.

Es war genau ein Eisenpfosten. War als zehnjähriger mit meinen Jungs aus der Pfadi am rumblödeln, da hat mich einer mit dem Auto über den Haufen gefahren. Das hätte mir allerdings gar nicht viel gemacht, aber es hatte mich durch die Luft geschleudert und bin genau mit dem Kopf auf so einen alten Eisenpfosten geknallt. War alles offen. Hast den Schädel gesehen, hab ausgesehen wie einer aus “Walking Dead”. Und meine Mutter wollte dann immer, dass ich diese Kitta-Salbe auftrage, damit die Narbe schön verheilt, aber ich wollte das gar nicht, ich fand Narben immer irgendwie geil und immer, wenn sie aus dem Zimmer ging, hab ich mir die ganze Salbe wieder weggewischt. Mit Erfolg. Sie ist immer noch breit und gut sichtbar.

Und die da?

Die habe ich vor drei Wochen eingefangen, mit dem Velo unterwegs und einer nahm mir mit dem Auto im letzten Moment den Vortritt und hat mich voll erwischt.

Meine im Gesicht hab ich seit ich fünf bin. Sonntagmorgen um sieben an die Bettkante geknallt.  Hat geblutet wie Sau, und meine Eltern fanden kaum einen Arzt, weil am Vorabend der grosse jährliche Ärzteball stattfand und alle noch besoffen am Pennen waren. Irgendein Veterinär hats dann gemacht. Seine Nadel war grösser als seine Hand. 

Und die am Hals und über der Brust?

Das war dann ein richtiger Arzt. Aber Du hast was von der Pfadi erzählt. Wie war denn Dein Pfadiname?

Stradivari.

Das geht ja noch. Aber wie kamen die drauf?

Ich habe Geige gespielt, relativ lange. Aber ich kanns nicht mehr, ich hab mit 20 Jahren aufgehört, das war vor zehn Jahren. Angefangen hatte ich mit fünf, ich war so ein Fernsehkind, und als ich im Fernsehen einen Geigenspieler sah, wollte ich das auch. Ich war mit dem Namen auch ganz zufrieden, ich mein, sie hätten mir ja auch einen Scheissnamen geben können, “Quickie” oder so, einen Kollegen haben sie “Quickie” getauft, der fand das nicht lustig.

Ich spielte Cello.

Geil.

Geht so. Ich habs nicht gern gespielt. Aber mein Vater spielte Geige, mein Bruder auch, meine Schwester ebenfalls, mein anderer Bruder spielte Klavier, und da fanden sie, ein Cello wär noch gut, dann hätten wir ein kleines Kammerorchester. Wurde nichts draus. War auch blöd, ich bin Linkshänder, und wir konnten kein Linkshänder-Cello auftreiben, so musste ich das Teil wie ein Rechtshänder halten. Ich hab dann mit dreizehn mit Tennis angefangen.

Haben sie dich in der Schule nicht gezwungen, rechts zu schreiben?

Doch. Eins mit dem Lineal auf die Finger, wenn ich den Griffel links hielt. Aber kaum hatte sich die Lehrerin umgedreht, hab ich den Stift wieder in die linke Hand genommen. Im Zeugnis stand dann: Schreiben: 3-4 und in Klammer dahinter “LINKSHÄNDER!”

Das gäbe heute ein Riesenaufruhr.

Heute bereue ich, dass ich nicht Cello spielen kann. Ich finds ein schönes Instrument.

Ich ging immer in die Stunde, am Schluss hab ich noch die “Zigeunerweisheiten”  hingelegt, das war quasi mein Abschiedskonzert, an der Maturfeier. Dann ging ich ins Militär und danach hab ich Philosophie studiert. Das Studium hatte ich selber finanziert, ich hab nebenbei an der Musikschule in Wetzikon Gitarrenunterricht gegeben.

Du hast das Konsi gemacht?

Nein, nichts, ich bin da total reingerutscht. Da war so ein älterer Lehrer an der Musikschule, der hatte Probleme mit der Hand und wollte drei Monate Pause machen. Nebenan hatte es ein Musikgeschäft, wo einer meiner besten Freunde gearbeitet hat, der hat mir das gesagt und mich gefragt, ob ich nicht einspringen wolle. Dann ging ich also da hin und der andere kam einfach nicht zurück. So stand da mit 15 Schülern, und als ein anderer Lehrer auch noch aufhörte, übernahm ich sein Pensum auch noch und hatte plötzlich dreissig Schüler. Ich musste mich richtig durchschummeln, ich konnte ja keine Noten lesen, ich hab dann so dieses Kinderbuch genommen, “Fridolin”, daswar so ein lustiger Hase und so habe ich zusammen mit den Kindern Noten lesen gelernt. Aber was mir sehr entgegengekommen ist, war, dass ich ja all diese Rocksachen konnte, das heisst, mit den Teenies und den 50jährigen in der Midlife-Crisis konnte ich das alles beibringen. Die konnten danach Pink Floyd und solches Zeugs nachspielen.

Machsts Du das immer noch?

Nein. Nicht mehr. Ich hab das etwa fünf Jahre lange gemacht. Danach hatte ich verschiedene Coverbands, wo wir dann auf Hochzeiten Sachen wie “Sweet Home Alabama” und U2-Sachen spielen musste.

Geht ja noch. “Marmor, Stein und Eisen bricht” wär schlimmer gewesen.

Ja, schon, aber es war mehr so, dass ich vor allem dann gerne Musik gemacht habe, wenn ich meine eigenen Sachen spielen konnte. Ich hatte gemerkt, dass wenn ich all diese Jobs mache und dann abends um zehn nach Hause kam, dann machte ich keine Musik mehr. Dann hockte ich mit einem Bier vor den Fernseher und schlief ein oder so, ich war auf jeden Fall nicht mehr kreativ. Ich hab mich dann aufgerafft und erst mal mein Studium fertig gemacht. Jetzt  arbeite ich Teilzeit in einer Personalvermittlungsfirma, das mach ich total gern, und ich hab wieder Zeit für meine eigenen Sachen.

Und dann sagtest Du dir irgendwann, jetzt mach ich mal ein Album.

Ich hab schon ein paar Alben gemacht. Aber noch nie eins unter meinem Namen.

Mit wem denn?

Angefangen hatte ich mit so einer Indie-Band, aber wir waren nie richtig bekannt. Obwohl, wir hatten mal bei der M4Music den Rock-Preis gewonnen, aber das war damals nicht so bekannt. Heute gehts ab, wenn Du sowas gewinnst, damals bekamen wir 2000 Franken und ein Föteli. Danach konnten wir aber noch eine Kanada-Tournee spielen, das war noch geil.

Wie kamt ihr dazu?

Das war zu einer Zeit, als es noch MySpace gab, und da passierte uns tatsächlich dieses Märchen, dass uns einer geschrieben hat und uns wegen unserem MySpace-Profil gebucht.

Und dann?

Dann hatte ich eine andere Band, “Signori Misteriosi”, das war eine richtig geile Truppe, das hat extrem Spass gemacht, aber die hatte sich irgendwann aufgelöst, weil alle viel zu viel zu tun hatte.

Und jetzt hast Du keine Band? Bist quasi alleine?

Ja, jetzt hab ich einfach das Album rausgehauen …

… man haut nicht “einfach ein Album” raus  

Ja, es war richtig Arbeit. Ursprünglich dachte ich ja, ich nehm einfach mal ein paar Songs auf mit ein paar Kollegen, machen ein paar gebrannte CD’s und gehen dann ins Gonzo und schiessen uns ab, das war der Plan. Dann meinte Chris, mit dem ich seit über zehn Jahren Musik mache: Komm, wir machen ein bisschen mehr. Wir machen eine richtige Plattentaufe. Ich dachte ok, und hab mal das Exil gebucht für ein Jahr später.  Aber ich hatte noch keine Songs.

Und dann hast Du zehn Songs geschrieben …

Zwölf. Ich hab dann in zwei Monaten zwölf Songs gemacht, musste ja, ich hatte ja das Exil gebucht.

Welches war der erste Song, den Du geschrieben hast?

Es ist nicht chronologisch.

Du hast die Songs parallel geschrieben?

Zum Teil, ja. Es war noch witzig, es war ein richtiger Challenge, weil überall wo ich alleine auftrat, wurde ich mit “Singer/Songwriter” angekündigt, und ich fragte mich immer: Bin ich das überhaupt? Ich hatte schon ein paar Songs geschrieben, aber ich wollte wissen, ob ich auch ein professioneller Songwriter sein kann, einer der in einer begrenzten Zeit eine Anzahl Songs abliefert.

Mit was für Musik hast Du denn angefangen? Was bist Du? Jahrgang 83? dann bist Du ja voll in den Grunge geraten, oder?

Bin ich, ja. Aber die grösste Rolle dabei, wie ich Musik entdeckt hatte, spielte mein grosser Bruder. Er ist Jahrgang 69, also ein ganzes Stück älter als ich, als ich auf die Welt kam, war er schon ein Teenager. Und als ich in den Kindergarten kam, das war so Ende Achziger, fing ich an, durch ihn die Musik zu entdecken. Ich hab ihm eh alles nachgemacht, er war mein Held.

Das ist ja auch das Alter, in dem man sich am meisten Beeinflussen lässt. Nicht die Pubertät, es ist die Zeit zwischen sechs und zwölf, in dieser Zeit suchst Du deine Vorbilder, laufen und sprechen kannst Du inzwischen, jetzt willst Du wissen, was die anderen machen. Bei mir war das Woodstock. Ich war acht und hab nicht verstanden, was genau da abging, aber ich wusste, wenn ich gross bin, will ich so sein wie die. 

In diesem Alter hast du ja soviele Sachen, die sich auf einer Ebene abspielen, die du noch nicht in Worte fassen kannst. Sorry, Psychologiestudium, ist nicht so gemeint, aber in dem Alter hast du unzählige Bilder und Eindrücke, die du drum nirgends ablegen kannst. Also was passiert? Es beschäftigt dich irgendwie das ganze Leben lang. Und das sind bei mir die späten achziger, frühen neunziger. Und die haben bei mir nur etwas mit meinem Bruder zu tun. Er hatte so eine Schreibunterlage, die hat man ja immer vollgeschrieben, und er hatte all die Bands, die er gehört hatte, da drauf geschrieben, Def Leppard, Marillon, Alice Cooper, Van Halen, die waren alle auf dieser Schreibunterlage drauf und ich musste nur ein Zimmer weiter und konnte mir all die CD’s anhören.

Also eher so die amerikanischen Stadion-Rocker? 

Ja, total …

… Reo Speedwagon und so … 

.. voll, ja. Ich bin zum Beispiel auch süchtig nach Flipperkasten-Spielen, und ich hab mir mal überlegt, das kommt von daher, aus dieser Zeit …

… Du bist also der “Pinball Wizard” …

… ich bin kein Wizard, nein, aber ich habe in der Polybar, am Adams-Family-Kasten … dort hab ich den Rekord. Oder wenn es mir mal nicht so gut geht, jeder hat da so seine eigenen Tricks, wie er da wieder raus kommt, ich gehe nach Hause, hänge auf die Couch und ziehe mir ein paar Folgen “He-Man and the Master of the Universe” rein. Das coolt mich extrem runter, obwohl das nur so eine verdammte Kindersendung aus den Achzigern ist, aber ich fühle mich wieder wie damals im Zimmer meines Bruders, oder Aerosmith hören geht auch, das ist das, was mich am meisten geprägt hatte, auch wenn ich heute auch andere Sachen höre.

Mir geht das mit den alten Hippiesachen so, Joan Baez, Melanie, Bob Dylan, Country Joe Mc Donald. Als dann mitte Siebziger die Punks kamen hat mich das total aufgeregt. Ich dachte, die machen mir alles kaputt, die Die Sonne, die Blumen, die Lieder … ich fand auch, dass die Punks scheisse aussahen, sah keinen Grund, alles kaputt zu schlagen, ich war einfach in einer anderen Welt. Ich hab dann England musikalisch umschifft und hab mich in den Südstaaten niedergelassen. Blues, Country, Rock … 

… Lynyrd Skynyrd …

… Lynyrd Skynyrd, klar …

… da treffen wir uns, zum Beispiel “Free Bird”, als ich aufgehört hatte mit der Geige und auf Gitarre umgesattelt bin, da waren die Siebziger extrem wichtig für mich, und genau “Free Bird”, das Solo am Schluss, das wollte ich unbedingt können, ich wollte nichts anderes mehr können als das …

… das hatte ich nie. Ich wollte nie etwas “auch” können. Ich hab mir das angehört, ging nach Hause und wollte selber etwas in diesem Stil machen. Nicht dem anderen sein Zeugs nachspielen, ich dachte: Das macht ja schon einer, nämlich der, ich will etwas machen, dass ich mache. 

Ich bin halt vor allem auch Gitarrist. Da interessiert es Dich, wie die das genau machen, willst diese Fingerfertigkeit haben, übst, ziehst dich damit vorwärts. Aber es geht mir ähnlich, ich lasse mich auch gerne inspirieren.

Was hat Dich als erstes inspiriert?

Man weiss ja normalerweise nicht mehr viel Sachen, an die man sich aus der Zeit als Kleinkind erinnert. Aber eins weiss ich noch, das war bei uns im Wohnzimmer, ich stand auf dem Marmortisch, hatte wahrscheinlich noch Windeln an, war irgendwie am abtanzen, das Lied weiss ich nicht mehr, aber ich ich erinnere mich daran, diese Verbindung von “Das ist eine Band” und “Aerosmith”.

Ich fand das auch immer eine geile Band. Irgendwie die härtere und rauhere Version von Bon Jovi.

Hab ich extrem viel gehört, Bon Jovi …

… Ist unter Musiker aber gerne mal nicht so cool … 

… nein, darfst du nicht zugeben ….

sind aber einfach geile Songwriter …

… haben auch die geileren Melodien, Jon Bon Jovi hat ein extremes Gefühl für gute Choruses,  er hat Ende Neunziger mal ein Solo-Album rausgegeben, ein Riesenalbum …

1997 war das, weiss noch. “Midnight in Chelsea”. War aber etwas kopfig. Samborras Soloalben sind da knackiger, zum Teil auch schwerer. Aber vielen Musikern sind die zu populär, um sie cool zu finden.

Ich find das völlig blöd, ich mach da nie mit. Auch Aerosmith, ich finde die einfach grossartig, ist meine Lieblingsband, auf jeden Fall die Band, der ich am meisten zu verdanken habe, und irgendwie … ja … ich bin jetzt vielleicht ein bisschen bös, aber viele Leute, die sich so in Zürich bewegen und so Hippie-Bands haben, mit ganz komischen Instrumenten und so, die finden dann Aerosmith schon etwas wahnsinnig Uncooles, so “das geht dann also wirklich nicht”, und die nehmen mich dann auch komplett nicht ernst …

Die sind vielleicht zu jung, um es besser zu wissen. 

Die sind zum Teil älter als ich.

Dann sind sie vielleicht zu dumm, um es besser zu wissen. 

Ich hab Aerosmith ja vor zwei Monaten in Mailand gesehen. Und weisst Du, das ist dann eben schon noch der Unterschied zu Bon Jovi: Jeder Song noch in der Originaltonart. Es ist einfach noch genau gleich wie früher, und er nagelt es.

Ich fand die Balladen am geilsten. “Amazing” zum Beispiel, ein Riesensong mit einem Riesenvideo. Oder das Album “Nine Lives” …

… Das ist sehr gut. “Hole in my soul” ist da drauf, “Pink” …

… auf eine eigene Art produziert, und abgesehen von den einzelnen Songs: Das Album funktioniert auch als Album.

Das interessiert heute aber auch niemanden mehr. Du machst eine Single, schickst sie an die Radios, wenn du Glück hast, kommt er in einem Werbespot.

Zu Deinem Album: Ist das auch ein Album? Oder sind es einfach zwölf Tracks auf eine CD gepresst?

Es sind eigentlich schon eher zwölf Tracks, wenn ich ehrlich bin. Das einzig Konzeptionelle an diesem Album ist, wie es entstanden ist. Aber inhaltlich hats kein Konzept. Die Songs sind auch vom Sound her zu unterschiedlich. Die Leute sehen schon eine Linie darin. Ich nicht unbedingt.

Ich find schon auch. Mir hats gefallen. Ich weiss jetzt nicht mehr, wie ich zu Deinem Album kam, ich glaub, es wurde mir vor einem Jahr mal zugeschickt …

Ich habs dir geschickt. Helen Diaz sagte mir, ich solle Dir mein Album schicken.

Ich habs dann auch bekommen und es lief auch immer in meinem Auto, ich wollte eigentlich was darüber machen, und irgendwie ist es dann vergessen gegangen, und jetzt frag ich mich grad, wieso mir das wieder aufgepoppt ist und wir jetzt zusammen hier sitzen …

… ich weiss nicht, vielleicht, weil Anna Kaenzig kürzlich bei Euch im Kult war, Kaspar hat glaub was gemacht über sie, oder wegen Yonni über Reza oder so, mit denen hab ich Musik gemacht, ich dachte deswegen …

… keine Ahnung mehr, jedenfalls find ich, Dein Song “Travellin’ Through” könnte auch ein Aerosmith-Song sein …

Live kommt der rockiger daher, das wird Dir gefallen.

Dein Album hast Du in Amerika gemacht?

Nein, ich hab es hier aufgenommen. Ich wollte alle möglichen Freunde, die auch Musik machen, drauf haben. Aber ich bin dann mit den Aufnahmen nach Amerika und hab es dort mischen und mastern lassen.

Ist das ein grosser Unterschied?

Ja.

Welcher?

Es ist ganz einfach: Wenn du willst, dass dein Album amerikanisch tönt, dann gehst du nicht zu einem Schweizer und sagst ihm, er soll es so machen, dass es amerikanisch tönt, da gehst du doch besser gleich zum Amerikaner nach Amerika. Ich bin da manchmal sehr schnell. Bei der Musik auch: Wenn etwas gut ist, dann ist es fertig. Dann muss man gar nichts mehr ausprobieren. Da muss man nicht mehr schauen, ob vielleicht das eine oder andere Instrument noch … nein, ist gut. Fertig. Machen wir den nächsten. Ich bin ja eigentlich ein Blueser, und das ist es ja, was am Blues so geil ist: Technik spielt keine Rolle. Klar, da gibts Typen wie Joe Bonamassa, die einen runternudeln können, aber da gibts Leute wie die Robert Johnson, der hat das ja definiert, der verkackts auch mal zwischendurch, es ist lebendig, deshalb kommt der Schmerz auch rüber, ist echt. Der Schmerz von Bonamassa ist wie wenn du ins Unispital gehst und dir eine Infusion mit einer Salzlösung stechen lässt.

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Autor: Rainer Kuhn

Rainer Kuhn (*1961) hat das ganze Ding hier gegründet, aufgepäppelt, fünf Mal neu erfunden, vorher Werber, noch vorher Betriebsökonomie studiert, noch vorher Tennislehrer gewesen. Dazwischen immer mal wieder ein Kind gemacht. Wollte eigentlich mal Pferdekutscher im Fex-Tal werden, später dann Pfarrer. Im Herzen ein Landbub, im Kopf dauernd unterwegs. Schreibt drum. Hat ein paar Gitarren und ein paar Amps in der Garage stehen. Macht Musik, wenn er Zeit hat. Hat er aber selten. Blues und Folk wärs. Steht nicht gern früh auf. Füllt trotzdem die Kult-Verteilboxen jeden Monat mehrmals eigenhändig auf. Fährt Harley im Sommer. Leider mit Helm. Mag Mainstream-Medien nicht. Mangels Alternativen halt Pirat geworden. Aber das ist manchmal auch streng.

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