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Öppis Rächts

Christoph: „Bueb, chum emal dahere!“
Toni: (mürrisch) „Ich bin nöd Ihre Bueb. Und en Name hani au: Toni heissi.“
Christoph: „Papperlappapp. Solang ich älter bin als du, bisch du de Bueb. Baschta. Und überhaupt: Solang ich s Säge han i dem Land, chan ich sowieso tue und mache, was ich will.“
Toni: „Sie händ gar nöd s Säge i dem Land…“
Christoph: (braust auf) „Chummer no frächer, du elände Soichäib! Was söll das heisse, ich heg nöd s Säge i dem Land? Wer dänn suscht?!“
Toni: „Also ehrlich gseit, sitmer Sie usem Bundesrat ab- und de Herr Muurer inegwählt hät, hät dä scho chli meh z prichte…“
Christoph: (prustet) „De Ueli! Hähä! Das ich nöd lache! De isch ja g’groundet mit sinere Flotte. Mit Papierflüüger isch na nie eine General vode Schwiiz worde. Säb isch eis, wo sicher isch.
Toni: (kokett) „Also: De Toni mäldet sich zur Stell. Was isch etz eigetli los, werum hani müese cho?“
Christoph: „Nu nöd so vorluut, junge Maa. Solang ich no s Säge han i dere Partei…“
Toni: „Äh, also…“
Christoph: „Was isch etz wieder nöd rächt?!“
Toni: „De Presidänt vo de SVP bin ich.“
Christoph: (schlägt die geballte Faust auf den Tisch) „Ja, Himmelherrgottsakramänt! Wieso seit mir das niemer!?!? Sit wänn händ mir dänn Schuelbuebe ade Front und ide Schützegräbe und nüme gschtandni Manne mit Haar ufem Buuch?!“ (reibt sich die Hand)
Toni: „Ähmm… sit zimmli gnau 6 Jahr. Und ich wirde dänn übrigens am drüüezwänzgischte Auguscht Vierzgi.“
Christoph: „Und was willschmer dademit säge? Sölli der in Franz Karl Wäber gones Geburtstagsgschänk poschte?“
Toni: „Nenei, scho rächt. Han alles, woni bruuche. Und d Chüeh ufem Hof sind gsund und grfääss. Eifach zum säge, dass ich au scho zu de Erwachsene ghöre.
Christoph: „Zu Gotthällfs Ziite sind die junge Manne no uf d Alp im Summer oder id Fremdelegion. Und sonen fräche Hagel we dich hettme bestimmt… verdingst… we seitme…?“
Toni: „Verdingt.“
Christoph: „Sägi ja. Aber etz losmer emal zue, Bueb. Chömemer zur Sach. Wieviel Volksinitiative händ mir eigetli scho gunne?
Toni: (studiert) „Die meischte. Aso… en huufe. Ämel meh als die Lingge, die händ alli verlore. Und wenigschtens die Initiativene, wo das elände, kriminelle Usländerpack mues verreise, und s nöd – oder nonig – kriminelle Usländerpack dehei im Usland gar nöd erscht söll packe und iireise, sondern deheime bliibe. Und dänn hämmer no e noii Initiative, won ois vor de arme Asylante bewahrt und nur no die Riiche inelaat.
Christoph: „Riichi? Grandios! Die Idee chönt vo mir sii! Ine mit! Aber sägemal: Funktioniert dänn das alles au?
Toni: „Jaja, ganz bestimmt. Wänn nöd, hämmer no e Duresetzigs-Initiative, wo alles duresetzt. Und e Toibeli-Noträcht-Durezwängeli-Initiative, wo de Sozis z Bern ändgültig zeigt, wo de Bartli de Moscht holt, wänns nöd schpuured.
Christoph: „Das gfalltmer. Langsam liit mir und minere Schwiiz die Wält z Füesse. Etz gatmer nur no öppis gäg de Strich: Dass nöd immer oieses Volk rächt hät, sondern d Völker mit dem elände Völkerrächt mängisch meh Rächt überchömed als s Schwiizervolk. Weisch, wasi meine, Bueb?
Toni: (gluckst aufgeregt) Ja! Wänn die frömde Fötzel-Vögd über oisi Chöpf ewägg bestimmed und meined, sie müesid ois zeige, wieme de Mischt garettlet. Da hetti grad en spontane Iifall: Mer mached e Initiative, wo seit, dass oises Volk rächter hät als die Völker da rundume.
Christoph: „Prima Idee, Bueb. Mach das! (klopft Toni väterlich auf die Schulter) Du gfallschmer. Us dir wird bestimmt no öppis Rächts.
Toni: (strahlt)
Christoph: „Es isch scho nüme we früener. Hützutags muesch di gäge alli und alles duresetzte, au wännt immer eso rächt häsch wie mir. Wenigschtens dehei isch d Wält no in Ornig. Da han ich d Hose aa, und d Frau spuuret.

Silvia: „Stöffel, hör uuf lamentiere und chum etz äntli an Tisch, s Zmittag wird chalt. Mach d Türe zue, und wäschder vorher no d Händ!“

Toni: „Ich hau’s etz wieder de Berg uuf. Adie mitenand, und en Guete.“

Referenz:

Blocher will Verfassung über Völkerrecht stellen: http://bit.ly/blocher_voelkerrecht

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Autor: Pete Stiefel

Pete konnte pfeifen, bevor er der gesprochenen Sprache mächtig war – und an seinem ersten Schultag bereits schreiben. Trotzdem ist er da noch einige Jahre hingegangen. Danach schrieb und fotografierte er fürs Forecast Magazin, für Zürichs erstes Partyfoto-Portal stiefel.li, fürs 20 Minuten, MUSIQ, Q-Times, Party News, WORD Magazine, war Chefredaktor vom Heftli, lancierte das Usgang.ch Onlinemagazin – und er textete für Kilchspergers und von Rohrs Late Night Show Black’N’Blond und Giaccobo/Müller. Er trägt (vermutlich) keine Schuld daran, dass es die meisten dieser Formate mittlerweile nicht mehr gibt.

Irgendwann dazwischen gründete er in einer freien Minute seine eigene Kommunikationsagentur reihe13, die unterdessen seit weit über 13 Jahren besteht. Er ist mittlerweile in seiner zweiten Lebenshälfte, Mitinhaber vom Interior Design Laden Harrison Interiors, schrieb unterdessen Pointen für Giacobbo / Müller, Black 'n' Blond (mit Roman Kilchsperger und Chris von Rohr und irgendwann auf dem Planeten Kult gelandet. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein grosser Schritt für Pete.

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