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Low Bat!

Die letzten paar Wochen lief ich nur noch auf Notstrom. Komplett angeschlagen und irgendwie gestresst, nur noch das Jahresende in Sicht. Kein Bock mal abends einen Film zu schauen. Zum Lesen hatte ich auch keinen Bock mehr. Sich irgendwie ins Ziel retten. Ohne Lächeln auf dem Gesicht. Durchhalten.

Warum verlieren wir Menschen gegen Ende des Jahres so unendlich viel Energie? Es könnte am geballten Weihnachtsstress liegen. Ehrlich, die paar Wochen vor den Feiertagen haben die meisten von uns nur noch Geschenkstress im Kopf. „Ou, der Guschti kommt ja auch ans Fest, was kann ich dem nur schenken? Auf Parfüm reagiert er allergisch. Ein Gutschein? Zu lieblos…“. Weihnachten, Fest des Stresses.

Ist es, weil wir wissen, dass das gegenwärtige Jahr sich dem Ende zuneigt, ähnlich wie eine Handybatterie und wir sehnsüchtig auf das neue Jahr warten? Müssen wir eine neue Nummer hinten in der Jahreszahl stehen wissen und können nur so neuen Schwung holen? Oder liegt es einfach nur am frühen Eindunkeln und der Arschkälte, die normalerweise gegen Jahresende vorherrscht?

Oder vielleicht benötigen wir das neue Jahr einfach nur um weiteren Aufschub für unsere unerfüllbaren Vorsätze zu bekommen, um uns quasi unendlich selbst verarschen zu können?

Vielleicht hoffen wir , dass im nächsten Jahr alles besser wird. Was sehr einfach machbar ist. Kündigt eure Social Media-Accounts, lest keine Zeitungen mehr und schaut keine Nachrichten und plötzlich würde die Welt wieder wunderbar rosarot wirken. Was jedoch auch wieder die totale Selbstverarsche wäre. Mit Scheuklappen durch die Gegend laufen ohne Interesse am Geschehen der Welt, da könnt ihr ja gleich zu den Mennoniten überlaufen.

2016 wird kommen. Das steht fest. Und es wird sicherlich genauso scheisse wie ihr es euch erwünscht. Und ihr werdet im Dezember nächsten Jahres ebenso wieder alle rumheulen, wie kaputt und müde ihr doch seid, ihr werdet von euren Diäten sprechen, welche alle im Januar anfangen werden, vom neuen Sportprogramm, vom neuen Fitnessclub-Abo oder vom neuen Vorsatz nicht mehr zu saufen, zu rauchen oder euch nichts mehr durch die Nase zu ziehen. Dies alles ab Januar natürlich. Solltet ihr bestehen, gratuliere. Schreibt uns in zwölf Monaten eure Erfolgsgeschichte. Im Falle eines Scheiterns, willkommen im Club.

Rutscht gut rüber.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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