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Ach du heisse Scheisse

Hier also ist sie nun, die Neue am Montag. In dieser Kolumne adressiere ich Begebenheiten der Nacht, des Wochenendes und der Tage danach. Genau so, wie ich davon denke. Viel Spass!

Petrus meint es gut mit uns diesen Sommer. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte mal so oft morgens schweissgebadet den Wecker verflucht habe wie diess Jahr. Das mag schön sein – zumindest als tagaktiver Mensch. Ist man hingegen nachtaktiv – so wie ich – kann einem die Hitzewelle bisweilen ziemlich derbe auf den Sack gehen. Nämlich dann, wenn man eine lange Nacht hinter sich hat, bestenfalls noch mit den ersten Vorboten eines Atomkaters ins Bett fällt, versucht zu schlafen und die Sonne einem einen Strich durch die Rechnung macht. Mit Decke: zu heiss. Ohne Decke: zu heiss. Das Zimmer: sowieso zu hell. Und sowieso, um 15:00 Uhr heisst es: Freunde treffen. Der Schlaf hat sich erledigt, ein paar Stunden unruhigen Dösens sind das Höchste der Gefühle. Wer sich nach einer solchen Tortur dann dennoch aufhievt, um vielleicht wenigstens in der überfüllten Badi etwas schlafen zu können, der wird mit der harten Keule der Sommerrealität bestraft: Musik, schreiende Kinder und unentwegtes Geplapper ersticken jegliche Hoffnung auf die ersehnte Erholung im Keim. Also geniesst man den Tag müde aber wach mit seinen Freunden, trinkt Prosecco in den noch pochenden Kater hinein und hofft, der Abend möge so schnell wie möglich kommen. Das tut er auch, nur wartet am anderen Ende der Nacht ein Montag. Und der ist dann gleich doppelt hart.

 

Aber hey, wenigstens regnet’s nicht. 

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Autor: Yannick Lippuner

Was kann man über diesen Typen erzählen? In etwa das: Ist im Zürcher Oberland aufgewachsen, aber war dort nie zuhause. Wohnt in der schönsten Stadt der Welt, aber liebäugelt mit Barcelona. Hat Wirtschaft studiert, aber nur vier Semester. Wollte einmal Anwalt werden, aber lieber doch nicht. Ist 25, aber was heisst das schon. Macht viel, aber kann nur die Hälfte. Lebt im Moment, aber verpasst ihn gelegentlich. Ist etwas wild geraten, aber bereut das bisweilen am Sonntag. Tanzt durch die Nacht, aber geniesst jeden Tag. Riecht gerne Kaffee, aber hasst den Geschmack. Kann nicht ohne Musik, aber mag manchmal die Stille. Hat zwar Verstand, aber hört meist aufs Herz. Ist sehr weltoffen, aber hasst Ignoranz. Liest gerne, aber leider nur selten. Sieht gerne Neues, aber reist zu wenig. Hätte gerne Ordnung, aber weiss nicht, wie das geht. Ist sehr umgänglich, aber hasst Small Talk. Vergisst jeden Namen, aber meint das nicht böse. Vergisst allgemein alles, aber versuchts trotzdem immer wieder. Steht auf Blues & Soul, aber spielt Electronica. Arbeitet als Texter, aber weiss nicht wie das passiert ist. Sollte nicht so viel trinken, aber eis nimmi no. Schreibt neu für kult, aber immer nur montags. Enchanté.

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