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WORKING CLASS HERO BASCHI SEELHOFER: HELP HIM IF YOU CAN!

Bastian Seelhofer ist ein heute 30-jähriger Jugendarbeiter, der vor zwei Jahren mit einem gemieteten Transporter an die ungarische Grenze fuhr, um frierenden Flüchtlingen Kleider und Decken zu bringen. Auf eigene Faust, mit eigenen Mitteln – und dem Herz in der Hand. Von der Erfahrung gezeichnet, kehrte er zurück nach Basel, um sein komfortables Leben aufzugeben und es diesen Menschen zu widmen, die er zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit kennen gelernt hatte. Er baute auf der Insel Chios Schulen für ihre Kinder, welche der griechische Staat nun zu schliessen droht. Am letzten Freitag reiste er nach Zürich, um davon zu erzählen. Viele fremde Menschen kamen, um zuzuhören und zu helfen. Medien hatten Urlaub.

Schweizer Unternehmer helfen – Medien machen Ferien

Da griechische Behörden Baschi einen Riegel schieben wollen, habe ich mit meiner Freundin einen kleinen Charity-Event mit Diavortrag von Baschi und anschliessendem Tanz im Klaus Club organisiert. Innert zwei Wochen. Mit Hilfe von lieben Freunden wie Alain Mehman vom Zürcher Kultclub Klaus, der sofort zusagte. Oder Philipp Probst, der auch innerhalb einer Minute seine Location Sphères zur Verfügung stellte. Beide zum Nulltarif. Selbst Bligg machte bei der Aktion mit. Oder Claudio Zuccolini. Hiltl spendete Bücher für die Silent Auction. Auch die Berner Erfolgsrapper PVP. Die Zürcher Künstlerin Michaela Kubern steuerte zwei ihrer grossartigen Gemälde bei. Oder die Promi-Visagistin Jesca Li Treatments im Wert von mehreren Hundert Euro. Das ist eine ziemliche Ansage.

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Ich habe Medien ausführlich über die Dringlichkeit der Sache informiert und gebeten, die Story, die durchaus Content ist, der die Masse interessiert, zu bringen. Mit der generellen Absage: „Wir bzw. alle möglichen Journalisten sind in den Ferien, wir können nicht kommen“. Logisch: In der „zivilisierten Gesellschaft“, deren Führer am Elend der Flüchtlinge schuld  sind und dafür die volle Verantwortung tragen müssten, ist Ferienzeit. Freizeit halt, auf die man besteht. Auf Chios wäre man froh, überhaupt nur Freiheit zu haben.

Nicht quatschen – Machen!

Über 60 Menschen kamen zur Vorlesung im Sphères und hingen an Baschis Lippen. Egal, ob’s um konstante rechts gerichtete Widerstände wie Raketenangriffe auf die Schulen oder die zerrissene gesellschaftliche Wahrnehmung der Kinder auf Chios ging – sofort wurde auch jedem, der Baschi nicht so wie ich kennt, klar: Es braucht ihn und sein Team vor Ort. Unbedingt. Die Fortführung seiner Schule ist alternativlos. Solange die sogenannten Führer dieser Welt im Kreis rum quatschen, macht er. Nimmt die Flüchtlinge auf, erklärt ihnen und deren Kindern, wie es hier so läuft. Mit seinem Team schult er sie, gibt ihnen Halt. Und baut auf eindrücklich authentische Weise Brücken zwischen den Kulturen.

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Bastian Seelhofer und ich lernten uns über Facebook kennen. Er postete am 15. September 2015, er ginge nach Ungarn und suche in Basel Kleider für betroffene Flüchtlinge. Da mir das allgemeine Flüchtlingsbashing eh auf den Sack ging, schrieb ich ihn sofort an und bot ihm meine Hilfe in Zürich an: „Baschi, ich sammle für dich in Zürich. Komm mit deinem Wagen morgen vorbei“. In einem anschliessend flammenden Plädoyer für Menschenrechte rief ich dazu auf, dass bitte alle, die das lesen, morgen (es war schon 23.35 h) zu mir kommen und Kleider bringen sollen. Ganze und saubere, wohlgemerkt. Ich hatte unterdessen mein Gästezimmer leer geräumt, das als Lager dienen sollte.

 Nach Trip an Grenze eigene NGO-Organisation aufgebaut

Resultat: 150 gesammelte Säcke und Koffer voller neuwertiger Kleidung. Innert 16 Stunden. Die Schlafnacht mit eingerechnet. Dabei waren u.a. Nadja Zimmermann mit ihrer Tochter oder Poul Prügu, der auch dieses Mal wieder mitmachte. Erst als Baschi ankam, um das Ganze abzuholen, sahen wir uns zum ersten Mal – und mein Bauchgefühl log nicht. Der Typ hatte Empathie, Leidenschaft und Liebe in seinen Augen. Und er sah aus wie einer von uns. Kein Schlipsträger, der sich wichtig machen wollte. Ein tätowierter DrumnBasser, der real war. Und immer noch – mehr denn je – ist.

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 Aus einem spontanen Hilfskonvoi nach Ungarn wurde das Projekt seines Lebens – mit zwei Schulen auf Chios gründete er eine nennenswerte Hilfsorganisation mit über 250 Volontären aus allen Kontinenten, auf einer Auffanginsel in der griechischen Ägäis: Chios. Wo er gegen alle Widerstände Kindern hilft, den Albtraum, in dem sie stecken, für ein paar Stunden zu vergessen. Er bildet sie aus. Hört ihnen zu. Gibt ihnen Ratschläge, wenn sie sich in Gruppen gegen aussen verteidigen wollen – weil sie müssen. Redet stundenlang auf sie ein. Bis sie einlenken. Nicht, weil sie finden, sie müssen sich nicht verteidigen. Sondern, weil er glaubwürdig und mit Leib und Seele für Frieden und das Gute im Menschen steht. Und – vor allen Dingen – Ihnen in einem vielfach langwierigen Prozess glaubhaft macht, als allererstes für sie da zu sein. Nun verbannt der griechische Staat alle NGOs aus dem Land und “will die Angelegenheit selber übernehmen”. Aber nur auf dem Festland. D.h. BAAS wird jeglicher finanzielle Boden unter den Füssen weggerissen. Deshalb muss er sofort handeln und finanzielle Mittel auftreiben. 

 Carola Schoch von Charity-Initiantin WellVille AG: Demonstration der Solidarität

Was am 27. Juli 2017 in Zürich passierte, war gemäss Event-Mit-Initiantin Carola Schoch „eine Demonstration der Solidarität“. Wildfremde Leute bekamen über Facebook Wind von unserer Veranstaltung und erschienen vor Ort. Spendeten zusammen innerhalb von 6 Stunden CHF 1’370.–, einfach so. Die weitere Silent Auction mal ausgenommen. Diese läuft von heute bis am 21. August 2017. Damit hoffen wir, noch weitere Einnahmen zu 100 % für Baschi zu erzielen.

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Schoch dazu: „Es gibt nur wenige Menschen mit solch einer Zivilcourage wie Baschi sie hat. Mit einem derart riesigen Herzen für andere Menschen. Die dann noch den Mut haben, mit kaum vorhandenen finanziellen Mitteln etwas auf die Beine zu stellen, wie er es gemacht hat. Auch wenn wir mit WellVille nur ein kleines Startup sind, hoffe ich, dass wir im Team einiges bewegen konnten, um Be Aware And Share zu unterstützen. Das grosse Echo und die beachtlichen Spenden sind eine Demonstration der Solidarität. Mit der Silent Auction machen wir weiter – und hoffen, dass wir damit noch mehr tun können“.

Silent Auction mit Bligg, PVP, Swiss City Bootcamp, Hiltl, etc. jetzt online – mach auch du mit!

Künstlerin Michaela Kubern: „Eine Schale Essen am Tag, der blaue Schulrucksack und die Hoffnung, morgen in die Schule gehen zu dürfen, bringt Kinderaugen in einer scheinbar hoffnungslosen Umgebung zum leuchten. Wir haben uns alle nicht ausgesucht, wo wir geboren werden oder aufwachsen. Die extreme Lebensstilation in Chios ist für uns unvorstellbar! Ich möchte mit meinen zwei Bildern in der Silent Auction einen kleinen Teil zu einem grossen Projekt beitragen.“

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Last, but not least Baschi Seelhofer: „Eine Bücherei, ein Club, eine Marketingagentur und ein Fitness- & Lifestyle-Vertrieb – alles Organisationen und Institutionen, die wohl eigentlich nichts gemeinsam haben. Und dennoch durften wir letztes Wochenende das Gegenteil erleben. Da standen wir alle zusammen. WellVille, 5th Element, Klaus Club und das Sphères, Be Aware And Share, Künstler wie Michaela Kubern oder Bligg. Für Kinder auf der Flucht. Für das Recht auf Bildung. Dank solchen Institutionen und Menschen dürfen wir hoffnungsvoll in eine friedvollere Zukunft schauen, im Wissen, das wir die Schwachen und Unterdrückten nicht vergessen und als „Eins“ für diese Kinder und Jugendlichen kämpfen. Ich danke allen ganz herzlich im Namen der Kinder und Jugendlichen und freue mich, wenn wir über die Silent Auction weitere Einnahmen, die zu 100 % ins Projekt fliessen, generieren können.”

Hier geht’s zur Auktion mit Spenden von Bligg, PVP, Jesca Li, Claudio Zuccolini, Hiltl, Michaela Kubern, etc.:

1. Vor der Silent Auction registriere dich bitte hier: http://recoveryelixir.ch/register/

2. Danach geht es zum Login: http://recoveryelixir.ch/login/

3. Nach dem Login kannst du schon bei der Silent Auction mitmachen: http://recoveryelixir.ch/shop/

In dem Sinne: Be human. Be humble. And fuckin help. Thank you. ;-)

Mit erhobener Faust – Baschi, Carola, Sascha, Pascal (v.l.n.r.)

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Autor: Sascha Plecic

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IRON PLECIC did it all - und hat’s überlebt.

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