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Pentathlon

Die DDR ist seit ziemlich genau 22 Jahren Geschichte. Glücklicherweise. Obwohl, nicht alle ehemaligen West-Deutschen heute so denken. Das vereinigte Deutschland hat definitiv seine wirtschaftlichen Probleme. Doch das Leben im ehemaligen Ost-Deutschland war wohl definitiv kein Zuckerschlecken. Regisseur Bruce Malmuth versuchte 1994 die Situation eines DDR-Sportlers an den Olympischen Spielen darzustellen…

Inhalt:
Eric Brogar (Dolph Lundgren), im Jahr 1988 DER Star der DDR an den Olympischen Sommerspielen in Seoul, flüchtet nach dem Gewinn der Goldmedaille in die USA. Er taucht unter und verdient seine Brötchen bei John (Roger E. Mosley) in einer Burgerbude. Einige Jahre später versucht Brogar sein Comeback – und macht so seinen ehemaligen DDR-Trainer Heinrich Müller (David Soul) auf sich aufmerksam, der jetzt seine Karriere als Neo-Nazi-Terrorist bestreitet…

Der Schwede Lundgren spielt einen Ost-Deutschen in Amerika. Ein wahrlich internationaler Film.

Mir war schon klar, was ich mir mit der “Dolph Lundgren Action Collection” gekauft habe. Wohl vielleicht nicht der grösste Filmschatz auf Erden. Aber etwas harte Action mit dem grossen Schweden, perfekte Abendunterhaltung nach einem harten Tag im Büro.

Doch “Pentathlon” war nicht nur wegen Lundgren eine (zumindeste auf dem Papier) sehenswerte Angelegenheit. Als Antagonist wurde David Soul engagiert, Kennern vielleicht noch als Hutch aus der TV-Serie “Starsky & Hutch” bekannt. Und dazu noch Roger E. Mosley, bekannt aus “Magnum P.I.”. Und in Anbetracht dessen, dass Regisseur Malmuth einige Jahre zuvor noch mit Steven Seagal den Kinohit “Hard to Kill” abgeliefert und Anfang der Achtziger Jahre auch mit Sylvester Stallone einen beachtlichen Streifen (“Nighthawks”) geschossen hat, waren die Vorzeichen für einen soliden B-Streifen doch wirklich gegeben.

Doch nix da. Ich sah wahrlich schon viel Schrott meiner Helden und hab grösstmöglich darauf verzichtet, irgendetwas schön zu reden. Und “Pentathlon” gab mir schlichtweg auch keine Möglichkeit dazu. Der Film ist eine einzige Aufzählung von schlechten und peinlichen Szenen, miesen Dialogen und lahmer, schlecht choreografierter Action. Alleine die Shooting Locations sind ein einziger grosser Witz. Jedenfalls kann ich mir keine Ecke der ehemaligen DDR vorstellen, welche kalifornische Hügellandschaften aufweist. Aber über diese Schwäche hätte ich noch hinweg gesehen, wäre der Film zumindest etwas unterhaltsam gewesen. So ein Niveau erwarte ich vom Schweizer Fernsehen, aber nicht von einem Hollywood-Erfahrenen Team von Filmleuten.

Dies war Bruce Malmuth’s letzter Film. Weder als Regisseur, noch als Schauspieler oder Producer war der Mann anschliessend noch tätig. Er starb 2005 71jährig an Krebs.

Fazit: Was für ein Müll. Keine Ahnung, warum dieser Scheiss überhaupt je auf ein Medium gepresst wurde. Ich glaub, ich werde alt…

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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