Ein paar Gedanken zur Zukunft.
Weiterentwicklung der Menschheit gab es schon immer. Und wir leben noch. Die Musiker im Kino, die durch den Tonfilm weggedrängt wurden, die Bauern, die durch Pflüge, Melkmaschinen und Fleischfabriken in den finanziellen Ruin getrieben wurden. Die kleinen Ladenbesitzer, die wegen Amazon schliessen mussten. Der Schneider, der wegen H&M nicht mehr überleben konnte. Der Künstler, der durch Ikea zu teuer wurde. Der Taxifahrer, der wegen Uber immer seltener angehalten wird. Die Liste liesse sich ewig weiterführen. Sie haben einen Weg gefunden zu überleben. Survival of the fittest.
Der Beginn der „industriellen Revolution“ ab der zweiten Hälfte des. 18. Jahrhunderts war für die mittleren und ärmeren Schichten in Grossbritannien ein Segen. Durch die modernen, effizienteren und somit billigeren Anbaumethoden konnten sie ihr Geld neben den lebensnotwendigen Gütern, auch für andere Waren ausgeben. Ist das nicht wunderbar? Zumindest für unsere aktuellen Wertvorstellungen. Neben der wachsenden Kaufkraft, wuchs auch die freie Zeit. Einkaufen, statt selbst herstellen. Das hat sich bis heute maximiert. Was geniessen wir doch das Einkaufen von gewaschenen Salaten und geschälten Gemüsen. Statt Horrorszenarien: Wie wäre denn die Vorstellung, dass wir irgendwann so viel freie Zeit zur Verfügung haben, dass wir nur noch musizieren, debattieren, philosophieren, profitieren? Natürlich ist der Roboter der Zukunft beängstigend. Wie wir jedoch wissen, ist Angst niemals ein guter Ratgeber, da sie Realität immens verzerrt.
Es soll Menschen geben, die noch leben wie vor der Industrialisierung. Wer gegen Evolution ist, könnte sich z.B. den Amischen anschliessen und alle Vorteile des altmodischen, zeitlupenartigen Lebensstils geniessen. Alle anderen werden wohl oder übel neue Beschäftigungswege finden müssen um nicht unter zu gehen in all der Negativität und dem Luxus und Komfort, den uns die Roboter bringen (wie etwa günstigeres Reisen, automatische Staubsauger, mehr Zeit etc.). Natürlich sind Roboter beängstigend. Aber Roboter ermöglichen uns genau jetzt in diesem Moment zu Googeln, was in der Welt vor sich geht, sodass wir nicht heruntergemetzelt werden müssen in fünf Jahren. Zukunftspessimismus oder Zukunftsoptimismus. You decide.
Der Markt wandelt sich. Anfrage bestimmt das Angebot. Auch die immer grosse Hoffnung, die richtigen Politiker mögen unsere persönliche Realität der Welt verändern, hat den eigendynamischen Markt nicht aufhalten können oder nur kurzfristig. Weil Innovation mehr Profit bedeutet – und Profit mehr Macht bedeutet – und alles zusammen mehr Gier bedeutet. Weil wir im Kapitalismus leben und dieser keine Güte kennt. Ohne pessimistisch sein zu wollen: Einzelne Berufsgruppen werden die Wirtschaftsform nicht ändern und die Menschheit nicht am Fortschreiten hindern können, die so doch so reich, bequem und wissenschaftlich erhaben macht. Es bleibt einem wohl nichts anderes übrig als mitzuziehen und sich neu zu erfinden, sich zu finden in der neuen Welt.
Was macht also der 50-Jährige, wenn ihn das Roboterzeitalter einholt? Das Gleiche, was der Sachbearbeiter tat, als der PC kam. – Er passt sich an oder verliert.
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Apropos Roboter: Serie mit düsteren Zukunftsaussichten und so richtig verstörend. Mit Anthony Hopkins: Westworld