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Enemies Closer – Van Damme goes nuts

Wer meine Kolumne etwas regelmässiger verfolgt, der weiss, dass ich stets auf der Suche nach der nächsten mir noch unbekannten B-Perle bin. Und nun stiess ich auf Enemies Closer aus dem Jahr 2013 mit Jean-Claude Van Damme in einer ziemlich ungewohnten Rolle.

Inhalt:
Parkranger Henry (Tom Everett Scott) lebt zurückgezogen im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada. Eines Nachts stösst Henry auf Clay (Orlando Jones), der mit ihm noch eine alte Rechnung zu begleichen hat. Und wäre dies nicht schon Ärger genug, sucht auch noch ein Drogenkartell unter der Leitung des vegan-exzentrischen Xander (Jean-Claude Van Damme) nach einer verloren gegangenen Ladung Heroin.

Regisseur Peter Hyams kann mittlerweile auf eine beachtliche Filmographie zurückblicken. Titel wie The Presidio, Outland, Time Cop, Sudden Death oder auch End of Days kann sich der mittlerweile 74jährige auf seine Visitenkarte drucken lassen. Und mit Enemies Closer hat Hyams vielleicht den Versuch unternommen seine actionreiche Karriere mit einem handfesten Werk abzurunden.

Die Hauptrolle in Enemies Closer hat Tom Everett Scott inne, ein selbst mir praktisch unbekannter Name. Dieser löste seine Aufgabe jedoch sehr ordentlich, obwohl er mir in den ersten Filmminuten das Gefühl gab einen Folge Ein Mountie in Chicago zu sehen. Glücklicherweise verflog diese flapsig-lockere Atmosphäre jedoch schnell. Orlando Jones seh ich generell gerne im TV. Auch hier verhalf er seiner Figur zu einem guten Auftritt. Jedoch konnte ich dem Film Jones und Scott als zusammenarbeitendes Duo nie richtig abkaufen. Jean-Claude Van Damme war hier einfach nur vom Teufel besessen. Was für ein geiler Auftritt. Völlig überrissenes Schauspiel, er wirkte wie eine schrille Comicfigur und spielte, als wäre er von allen guten Geistern verlassen worden. Man mag von Darstellern wie Van Damme noch so wenig halten, aber was der kickende Belgier dem Zuschauer hier an Unterhaltung bot war ganz grosses Kino. Herrlich.

Enemies Closer ist ein typischer Survival-Actionthriller, der ein wenig in die Kerbe Cliffhanger schlägt. Der Film wirkt richtig “Old School” und die Actionszenen wissen sehr zu überzeugen. Dem Film hätte vielleicht noch ein wenig mehr Bums gut getan, zudem hat Hyams meines Erachtens zu wenig aus der schönen Kulisse herausgeholt. Aber der Film wusste in seinen 81 Filmminuten trotzem richtig gut zu unterhalten.

Fazit: Enemies Closer könnte das letzte Werk von Peter Hyams gewesen sein. Und dies ein sehr ordentliches noch dazu. Der Film ist vielleicht eine kleine B-Perle. Ich mag den Gedanken dazu gerne anregen. Well done!

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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