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The Foreigner – Jackie Chan will Vergeltung

Actionstars jenseits des 60igsten Lebensjahres scheinen oft ihren Drive zu verlieren. Sie lassen sich gehen (siehe Steven Seagal), wenden sich dem Glauben zu (siehe Chuck Norris) oder liegen einfach auf der faulen Haut herum und verspielen ihren guten Ruf mit miesen Nebenrollen in noch mieseren Filmen (siehe Bruce Willis). Und wenn wir mal ehrlich sind, auch Jackie Chan, mittlerweile fast 64 Jahre alt, hat seit einer Ewigkeit nichts grosses mehr abgeliefert.

Inhalt:
Der asiatische Restaurantbesitzer Quan (Jackie Chan) verliert bei einem Anschlag irischer Terroristen in der Londoner Innenstadt seine Tochter. Verzweifelt spürt Quan den Politiker Liam Hennessy (Pierce Brosnan) auf, seines Zeichens selbst ehemaliges Mitglied der IRA. Und da Hennessy sich weigert irgendwelche Namen zu nennen, nimmt Quan nun Hennessy ins Visier…

Da können sich die genannten Herren Seagal, Norris und Willis doch mal eine grosse Scheibe abschneiden. Denn was Jackie Chan und auch Pierce Brosnan hier liefern ist grosses Kino.

The Foreigner ist kein typischer Chan-Actionkomödie. Denn zu lachen gibts hier eigentlich nichts. Aber wir dürfen mal einen ernsten Jackie Chan bewundern, der sich hier so richtig gut verkauft. Seine depressiv-traurige Figur Quan kaufte ich Jackie jederzeit ab. Und trotzdem wurde Chan von Ex-Bond Pierce Brosnan fast noch an die Wand gespielt. Brosnan war seit Seraphim Falls nicht mehr so gut. Der Rest der Besetzung stand klar im Schatten der beiden Hauptdarsteller.

Der Film lebt klar von Spannung. Es gibt einige grössere und exzessivere Actionsequenzen, aber der stupide Actionfreund wird hier nur mittelmässig befriedigt werden. Die Handlung lebt von Dialog und Handlung. Zweier Attribute, die leider im normalen Hollywoodstreifen der 2010er Jahre vom Aussterben bedroht sind.

Man merkt zudem, dass mit GoldenEye– und Casino Royale-Regisseur Martin Campbell ein grosser Regisseur hinter The Foreigner steckt. Der Kontrast zwischen warmen und weichen Farben hin zu dreckig kalten Bildern hinterlässt einfach eine Handschrift, die nicht jeder Filmemacher so gekonnt inszenieren kann.

Fazit: The Foreigner ist ein Highlight dieses Filmjahres. Und Jackie Chan hat bewiesen, dass er auch mal einen ernsten Streifen abliefern konnte.

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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