Happiness loves company. Das sage ich mir immer wieder, und es ist wahr. Der Mensch ist ein gemeinschaftsliebendes Lebewesen. Nach Glück strebend, und Glück kommt von Liebe, und Liebe von Zweisamkeit. Einsamkeit ist anscheinend negativ. Ist ja wirklich nicht schön, wenn man einsam ist. Aber allein sein, dass hat was, wenn man erst einmal weiss, wies geht. Finde ich. Genau so wie mit gutem Sex: wenn man weiss, wies geht, kann man nicht mehr ohne.
Ich bin gern allein, ich sehne mich sogar danach, wenn ich es lange nicht war. Und trotzdem, wenn ich zu lange das Alleinsein geniesse, vereinsame ich plötzlich, manchmal lauf ich dann zum Bellevue runter, der Limmat entlang bis zum Central, durch die Bahnhofstrasse, an all den Zürchern vorbei, als Züricherin, einfach um zu merken, dass ich noch da bin, um zu sehen, was ich verpasse, achtzugeben, nicht zu viel zu verpassen, zu schauen, ob alles seinen gewohnten Gang geht, und meist tut es das auch. Ich bin dann jeweils immernoch allein unterwegs, aber als Teil der Gesellschaft. Wir sind ja alle am glücklichsten, wenn wir Teil der Gesellschaft sind. So ticken wir halt. Ob ich, die Zürcherin, ich, der FCZ fan, ich, der Medizinstudierende, ich, von der Juso, ich im Altersheim am Klusplatz. Wir, als Teil von etwas Grösserem. So sind wir glücklich, bis es dann doch ein wenig anstrengend wird, dieses Nachglückstreben und Teilvonwassein, und wir uns nach dem Alleinsein sehnen, nach der kleinen Wohnung, wo niemand einen und die komischen Gewohnheiten sehen kann, von denen man glaubt niemand hätte sie, ausser man selbst, und die doch jeder hat, daheim in jeweiligen Wohnungen.
Happiness loves company, mega fest. Aber auch die kleinen Pausen dazwischen, allein, denn Sex wäre auch nicht so geil, wenn – na gut, der Vergleich happert. Sex ist immer geil. Weil hapiness loves company.
Eben.