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Contract to Kill – Absoluter Müll

Konnte ich es vor zwanzig Jahren noch kaum erwarten einen neuen Steven Seagal-Film schauen zu können, brauche ich heute schon einen verdammt guten Tag um mich dazu aufzuraffen einen Film dieser ehemaligen Ikone des Actionkinos anzutun. Heute war mal wieder so ein Tag.

Inhalt:
CIA-Agent John Harmon (Steven Seagal) wurde einst zur Legende, als er den grössten Drogenring Mexikos nochnahm. Jetzt wird er für einen letzten grossen Job reaktiviert. Islamistische Extremisten planen eine mexikanische Drogenschmuggelroute zu nutzen, um Waffen und Attentäter in die USA zu bringen. Harmon und seinem Team, der verführerischen aber gefährlichen FBI-Agentin Hayek (Jemma Dallender) und dem Drohnen-Experten Sharp (Russell Wong), bleibt nur wenig Zeit diese “Unheilige Allianz” und eine verheerende Anschlagsserie zu verhindern.

Ich kann Contract to Kill eines lassen. Der Film hat mich unterhalten. Zwar mit viel Fremdschämfaktor, aber trotzdem. Ich hab viel gelacht.

Wo soll ich denn nur anfangen? Vielleicht bei der Beziehung von Steven Seagal zu Regisseur und Autor Keoni Waxman. Die beiden haben zusammen in der Konstellation Schauspieler und Regisseur in den letzten Jahren acht Filme gedreht, dazu noch diverse Folgen von Seagals Actionserie True Justice. Man könnte den Vergleich ziehen mit Schauspieler Denzel Washington und dem inzwischen leider verstorbenen Regisseur Tony Scott. Die beiden haben ebenfalls diverse grossartige Filme vom produziert. Und man konnte wohl sagen, die beiden wussten was sie aneinander gehabt haben. Haben gelernt voneinander. Waxman hat gelernt, dass Seagal mittlerweile gerne sitzt und auch seine Kämpfe gerne von einem Stuhl aus bestreitet.

Generell, ich kann es kaum glauben, dass es noch immer Personen gibt, die sich auf einen Film mit Steven Seagal einlassen. Was für Eltern muss man haben? Was macht bitteschön Russell Wong in diesem Film? Folgte er dem Lockruf des Geldes?

Wie erwähnt musste ich während des Films diverse Male schmunzeln. Als zum Beispiel Agentin Hayek, gespielt von Jemma Dallender, erwähnt, dass sie ihre “alten Kontakte spielen lassen wird”. Alte Kontakte? Mädchen, wie alt bist du? 25? Welche alten Kontakte meint sie denn? Will sie ihre alten Kindergartenfreunde anrufen?

Ebenfalls putzig fand ich die ganze Geschichte mit der Drohne. Dieses Teil wurde uns so oft vor die Nase gesetzt, als wollen uns zwei amateurhafte Namen im Filmgeschäft klarmachen “Hey Leute, schaut mal, wie haben uns eine Drohne gemietet! Ja, eine Drohne!! Und mit der bestreiten wir jetzt den grössten Teil des Films! Michael Bay, pack ein!”.

Contract to Kill ist zudem ein völlig internationaler Thriller. Wir sehen Mexiko, die Türkei, die Staaten, plus noch diverse andere Locations, die leider mal wieder alle wie Rumänien aussehen. Liebe Filmemacher, nur wegen eines orangen Filters über dem Bild sieht das gezeigte noch lange nicht zwingend wie Mexiko aus.

Das Beste am Cast? Russell Wong, Bad Guy aus Romeo must die. Ihn würde ich gerne öfters sehen. Und Jemma Dallender bot immerhin was fürs Auge. Der Rest der Darsteller war die übliche rumänische Laientruppe, die wohl für sehr wenig Geld engagiert wurde. Eigentlich wäre mir die Nationalität der Darsteller völlig egal. Aber wenn der vom rumänischen Schauspieler Mircea Drambareanu dargestellte Drogenboss Jose Rivera eben aussschaut wie der rumänische Schauspieler Mircea Drambareanu, dann sind wir Zeugen eines völligen Fehlbesetzung.

Und, wer Seagal-Produktionen bereits kennt, der weiss, was jetzt noch kommen muss. Seagal hat wie immer ein Techtelmechtel mit der weiblichen Hauptfigur Hayek. Die wirkt wie etwa ein Drittel so alt wie er selbst und als dann die schreckliche Szene kommt, in welcher die beiden sich den fleischlichen Gelüsten hingeben und Seagal sich gerade der Brust seiner Gespielin zuwendet, dann weisst du a) du brauchst kein Abendessen mehr und b) Seagal soll ein paar Sexvideos produzieren und das ganze dann als Turbodiät verkaufen. Würde funktionieren.

Action gabs irgendwie. Leider waren alle Actionszenen völlig ohne Druck. Seagal hat zumindest mal wieder selbst hingelangt (manchmal sitzend, manchmal stehend), aber cool anzusehen war das Gebotene nicht.

Dem Geschehen folgen konnte ich nicht. Die Story machte null Sinn und wurde zusamengehalten von einer lächerlichen Szene an die nächste. Sharp wurde zum Beispiel rekrutiert, weil er mit seiner Killerdrohne Hayeks Wagen in die Luft gejagt hatte. Wow. Wie logisch. Der Crap-Einfall mit dem gelben Camaro passte in dasselbe Schema. Zudem wurde zu keiner Sekunde Spannung erzeugt. Müll.

Zum Abschluss folgten noch einige “witzige” Endcredits, welche leider gar nicht so witzig waren.

Fazit: Lebenszeit verschwendet.

https://www.youtube.com/watch?v=iaFDGWqOvGU

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Autor: Dominik Hug

Mitdreissiger. Basler. Auch im Erfolg stets unzufriedener FCB-Fan. Filmkritiker. Leidenschaftlicher Blogger. Strassensportler. Apple User. Hat eine Schwäche für gute Düfte. Liest eBooks. Hört gerne Rockmusik. Fährt einen Kleinstwagen. Geht gerne im Ausland shoppen. Herzkalifornier. Hund vor Katze. Hat immer eine Sonnebrille dabei. Gelegentlicher XBox-Zocker. Hat 2016 überlebt.

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