Selbstjustiz (im Original One Good Cop) ist ein eher kleiner Film aus der goldenen Phase von Michael Keatons Karriere.
Inhalt:
Artie Lewis (Michael Keaton) ist ein aufrichtiger Cop, der auf den Strassen von New York die Gerechtigkeit vertritt. Doch eines Tages kommt sein Partner Stevie (Anthony LaPaglia) ums Leben. In seinem Testament verfügt dieser, dass Artie und seine Frau Rita (Rene Russo) die Vormundschaft über seine drei Kinder übernehmen sollen. Während der Recherche des Falls sieht Artie auf einmal sein Leben und das seiner neu gegründeten Familie in Gefahr. So muss der Cop, der sich noch nie etwas zu schulden kommen liess, Selbstjustiz ausüben und auch mit weniger legalen Mitteln um seine Familie kämpfen.
Zwischen den beiden Batman-Filmen drehte Michael Keaton diesen relativ unbekannten Grossstadt-Thriller mit toller Schauspielriege. Neben Keaton sind unter anderem Rene Russo, Anthony LaPaglia, Benjamin Bratt, Kevin Conway, Rachel Ticotin und Tony Plana an Bord. Alleine die Namen zu lesen macht Lust auf den Streifen.
Umgesetzt wurde der Film als hartes Cop-Drama, in welchem wir nicht nur den brutalen Tod von Arties Partner mitbekommen, sondern auch die Nachwirkungen dieses Gewaltaktes. Wer kümmert sich um die Kinder des Verstorbenen Kollegen? Wie können wir die Finanzierung derer Zukunft sichern? Diesen Fragen geht der Film nach etwa 25 Minuten nach und begibt sich so auf interessantes Terrain – und begeht gegen Ende hin den Fehler, sich in einen konventionellen Actionthriller zu verwandeln, was mich dann doch ein wenig enttäuschte.
Immerhin, die Action hatte stets Wucht und wurde sehr ordentlich auf die Leinwand gebracht. Aber stets hatte ich das Gefühl, dass der Film hier die grosse Chance verspielt hat, hier mal was neues zu wagen, vielleicht eher das Familiendrama als die handelsübliche Cop-Action.
Fazit: Selbstjustiz ist ein ordentlicher US-Actiondramathriller im Polizeimilieu der frühen 90er. Dank tollen Darstellern ein sehr anschaubarer Film.